Die Kreuzfahrer von Wladimir Kaminer

Wladimir Kaminer Die Kreuzfahrer

»Reisen ist, wie beim Gärtnern auf die Harke zu treten. Man spürt, dass man lebt.« Wladimir Kaminer

Ein Kreuzfahrtschiff ist eine ganz eigene Welt. Der Reisende betritt eine schwimmende Oase des Glücks mit Bar, Tanzabenden und dem reibungslosen Übergang von einer Mahlzeit zur nächsten. Und natürlich mit jeder Menge neuer Bekanntschaften. Aber auch an Land gibt es viel zu entdecken: von Putin-Schokolade in St. Petersburg, über falsche Götter auf der Akropolis bis zu verrückten karibischen Taxifahrern. Und wer könnte schöner davon erzählen als Wladimir Kaminer, Kreuzfahrer aus Leidenschaft?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Katja E.

    Ich habe so viel schon von dem wunderbaren Autoren Wladimir Kaminer gehört, wie wunderbar er Humor und Ironie mischt und wie gut sich seine Bücher doch weglesen. Nicht umsonst ist er doch ein Spiegel-Bestseller – oder? Es wurde also Zeit, dass auch ich mal zu einem Buch aus seiner Feder greife nd da ich mich in der aktuellen Zeit noch lieber als sonst in die Ferne träume, griff ich zum Buch „Die Kreuzfahrer“. Wladimir und seine Frau Olga gehen auf Kreuzfahrt, welche für sie noch kostenfrei sind da er ja da Lesungen hält. Soweit so gut. Auf den ersten Seiten fand ich seine Beobachtungen der Kreuzfahrtgäste – sowohl der anderen Nationen als auch der Russen – noch interessant und stellenweise (ansatzweise wenigstens) witzig. Aber dann kam da nur noch eins: seitenweise tröge und uninteressante Reisebeschreibungen und natürlich wurde das Vorurteil des immer trinkenden Russen wieder gut genährt. Denn augenscheinlich sind der Autor und dessen Frau ständig auf der Suche nach der nächsten Bar. Humorvoll und witzig? Fehlanzeige. Eher mehr als plump und sehr schnell einfach nur noch eines: nervig. Für mich war es mein erstes und zugleich auch letztes Buch von Wladimir Kaminier. In meinen Augen geht gute Unterhaltung anders. Für das Buch kann es von mir nur 2 von 5 Sternen geben. (Diese Rezension erscheint am 05.04.2020 auf meinem Blog, vorab bereits im Bloggerportal)
  • Von: heinoko

    Was für ein großartiges Thema für Kaminer, so dachte ich. Kreuzfahrten zu allen Sehenswürdigkeiten der Welt, während derer es in der Hauptsache um Essen und Trinken geht und um das Bemühen, den Kreuzfahrern keinen Moment, ja keine Sekunde der Langeweile zuzumuten. Das war doch genau die Szenerie, in der Kaminer zu Höchstform auflaufen könnte, dachte ich. Und so erwartete ich Pointen und freundlich-entlarvende Szenenschilderungen in der gewohnten Kaminer-Weise. Was ich jedoch erhielt, war genau die Langeweile, die es doch eigentlich zu vermeiden galt, nicht nur bei den Kreuzfahrern, sondern auch bei Lesern bzw. Hörern. Sicher, Kaminer nimmt sich auch hier selbst auf den Arm. Hin und wieder spürt man seinen verhaltenen, leicht bissigen Humor, aber alles in allem ödete mich die Hörbuch-Fassung an. Zumal mir die vorsätzlich kultiviert-russische, etwas grobschlächtig wirkende Aussprache von Wladimir Kaminer zunehmend auf die Nerven ging. Da habe ich ihn schon viel scharfzüngiger und unterhaltsamer erlebt.
  • Von: Petrissa

    Inhalt: Kaminer bekommt eine Einladung als Autor, für eine Kreuzfahrt von Barcelona nach Miami. Mit Lesungen soll er die Gäste auf der Schiffsreise unterhalten. Während seine Frau Bedenken hat (Schaukelt das Schiff?, Darf man Rauchen?) und sein Freundeskreis ihnen unbedingt abrät („ […] Kreuzfahrt [ist] nichts anderes, als der letzte, verzweifelte Zeitvertreib eines Rentnerehepaars kurz vor dem endgültigem Abgang“), ist Kaminer freudig aufgeregt und will unbedingt mitfahren. Auf dem Schiff kommt Kaminer aus dem Staunen nicht raus. Es gibt einen Botanischen Garten, einen großen Konzertsaal und eine Schönheitsklinik. Einen Kindergarten, eine Bowlingbahn und einen Pup. „Bei näherer Betrachtung erwies sich unser Schiff als mittelgroße, amerikanische Stadt. Die 400 deutschen Touristen, mit ihrem kleinen, gemütlichen Kulturprogramm, das aus einer Schlaf-gut-Tante, der Sternzeichen - Versteherin und mir bestand, bildeten eine lächerlich kleine Minderheit an Board. Sie lösten sich komplett in der fünftausend köpfigen Gruppe der Amerikaner auf, die extra von ihrer Heimat nach Barcelona geflogen waren, um von dort aus den Atlantik zurück zu überqueren. Sie fühlten sich auf dem Schiff so heimisch, als hätten sie Amerika nie verlassen. Erst hier lernten wir zu schätzen, wie großzügig unser Planet besiedelt worden war. Es gab schon einen guten Grund, warum Amerika so weit von Europa entfernt lag. Sonst wären die Europäer nämlich längst taub geworden. Die fünftausend Amerikaner machten einen Lärm, als seien es zehnmal so viele. „ So erzählt Kaminer von seinen Beobachtungen an Schiff und bei den Landgängen. Wo es jedes mal nicht darum ging, wirklich etwas vom Land zu sehen, sondern nur eine weitere Stadt abzuhaken, Souvenirs aufgeschwätzt zu bekommen und die nächste Bar zu finden. Meine Meinung: Ich liebe Kaminer und höre jedes seiner Hörbücher. Das hier ist in meinen Augen leider sein schwächstes. Nach einem noch sehr amüsantem Anfang, kann man doch bald meinen, seine Freunde hatten damit recht, dass eine Kreuzfahrt der letzte, verzweifelte Zeitvertreib ist. Es zieht sich und gegen Ende fand ich die Erzählungen manchmal reichlich verwirrend, so dass ich nicht wusste, was er mir nun genau sagen will. Auch seine sonst so spitzfindigen Situationsanalysen fehlen hier an den meisten Stellen. Vertraut und schön war die humorvolle Art, wie er sich über sein Frau und diese über ihn lustig macht. Hier merkt man das eingespielte Team, dass sich auf die Schippe nehmen kann und weiß, der Partner meint es nicht böse. Auch immer wieder zum Schmunzeln, wie er über seine eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten lachen kann.
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