Die Kunst des Fallens von Danielle McLaughlin

Danielle McLaughlin Die Kunst des Fallens

Eine Frau in der Krise – die irische Autorin erzählt vom ganz normalen Leben, von den kleinen Dramen, die große Wirkung haben, von verletzten Gefühlen, versteckten Lügen, unerfüllten Sehnsüchten. Und wie leicht ein Leben aus den Fugen geraten kann, auch wenn man glaubt, alles ganz gut unter Kontrolle zu haben.

Nessa McCormack will nach einer Affäre ihres Mannes ihre Ehe retten, ihre Tochter ist im kompliziertesten Teenageralter, und sie steht am Höhepunkt ihrer Karriere: Sie kuratiert eine Ausstellung über den kürzlich verstorbenen Robert Locke, einen Bildhauer, den sie noch persönlich kannte und verehrte. Doch plötzlich taucht eine Frau auf, die hartnäckig behauptet, die wahre Schöpferin von Robert Lockes berühmtester Skulptur zu sein. Und dann droht auch noch eine längst verdrängte Lüge aus Nessas Vergangenheit ans Licht zu kommen …

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: schmoekerstunde

    Es ist ein ruhig erzählter Roman über ein Leben, das plötzlich anders verläuft, als gedacht. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, hat Höhen und Tiefen, aber es fehlt ein wenig an Spannung. Die Einstellung der Protagonistin über ihre Situation und die auftauchenden Probleme wirkt irgendwie gleichgültig. Sie zeigt einfach keine richtig energische Initiative, ändernd einzugreifen. Ich glaube, ich habe mich beim Lesen mehr aufgeregt, als die Hauptperson in dem Roman. Trotzdem packt die Geschichte, die man teilweise kopfschüttelnd liest. Kopfschüttelnd, weil es unverständlich erscheint, mit wieviel abstrusen Behauptungen die Protagonistin konfrontiert wird und sich gefallen lässt. Ein wirklich lesenswerter Roman.
  • Von: Franziska_J

    Wer oder was bestimmt, wer wir sind? Sind es die Dinge, die wir tun? Die Dinge, die uns widerfahren? Die Menschen, mit denen wir uns umgeben? Sind es die Geschichten, die wir uns erzählen? Was davon ist Wahrheit und was Lüge und spielt das am Ende überhaupt eine Rolle? All diese Fragen stellt Danielle McLaughlin in ihrem neuen Roman Die Kunst des Fallens (erschienen im August 2022 bei Luchterhand). Nach ihrem Erzählband Dinosaurier auf anderen Planeten legt sie nun einen feinfühligen Roman über Liebe, Identität und Kunst vor. Sie präsentiert uns eine Frau in der Krise: Vom Ehemann betrogen versucht Nessa McCormack ihre Ehe zu retten und lernt dabei auch sich selbst besser kennen. Immerhin läuft es beruflich für sie gut: Sie kuratiert eine Ausstellung über einen verstorbenen Bildhauer, den sie persönlich kannte und verehrte. Doch dann taucht plötzlich eine Frau auf, die hartnäckig behauptet, die wahre Schöpferin einer berühmten Skulptur des Bildhauers zu sein. Und dann begegnet sie auch noch dem Sohn einer verstorbenen Freundin, der Nessas ganze Vergangenheit aufzuwühlen droht… McLaughlin taucht tief in das Leben ihrer Protagonisten ein. Kaleidoskopartig erkundet sie deren Gefühle, ihre Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen. Unaufgeregt erzählt sie davon, wie die kleinen Alltäglichkeiten des Lebens bestimmen, wer wir sind und wie wir wahrgenommen werden. Besonders gelungen ist der Autorin die sukzessive Entfaltung der Hauptprotagonistin Nessa. Zwischen der Vergangenheit und den Träumen von der Zukunft werden die Facetten ihres Charakters nur stückchenweise enthüllt, so dass dem Leser erst zum Schluss ein vollständiges Bild Nessas präsentieret wird. Ein Teil der Spannung entsteht also nicht nur durch die Handlung, sondern liegt in der Figur selbst. Die Kunst des Fallens ist ein ungewöhnlicher, sehr lesenswerter Roman, den ich jedem empfehlen kann, der sich gerne mit komplex gestalteten Figuren auseinandersetzt.
  • Von: Buchperlenblog

    Danielle McLaughlins Gabe, beinahe alltägliche Geschichten erzählen zu können und ihnen dennoch einen ganz besonderen Zauber einzuflösen, fiel mir bereits in ihrem Kurzgeschichtenband Dinosaurier auf anderen Planeten auf. In ihrem Debütroman hier dringt sie nun in tiefere Schichten vor. Nessas Leben ist alles andere als eintönig oder langweilig. Die Arbeit, die sie vereinnahmt, der fremdgegangene Ehemann, die launische Teenagertochter. Baustellen, die sie kaum zur Ruhe kommen lassen. Einzig der Bildhauer Robert Locke, um dessen Ausstellung sie sich kümmert, scheint eine Konstante in ihrem Leben zu sein. Bis sich Melanie Doerr plötzlich zu Wort meldet, eine Frau, die angeblich seine Schülerin war und die von sich behauptet, die eigentliche Schöpferin einer gewissen Gipsskulptur zu sein, die das Herzstück der nahenden Ausstellung darstellt. McLaughlin entführt uns in die Welt der bildenden Künste, ohne dabei das eigentliche Leben ihrer Protagonisten aus den Augen zu verlieren. Denn auch um Nessas Ehe steht es nicht zum besten. Die Affäre ihres Mannes findet auch den Zorn ihrer Tochter, jedoch auf teilweise fehlgeleiteten Wegen. Und dann taucht auch noch der Sohn ihrer früheren – und mittlerweile toten – besten Freundin auf und sorgt zusätzlich für Unruhe. Das Ganze wird recht ruhig, teils sogar lakonisch erzählt, teilweise wusste ich kaum, auf welchen Höhepunkt wir hier überhaupt zusteuern, da alles gleichzeitig dramatisch und gleichgültig zugleich wirkte. Und trotzdem zieht das Buch den Leser in seinen Bann und spinnt eine Geschichte in gedeckten Farben. Fazit Kein aufgeregter Roman, aber dennoch einer, bei dem man tatsächlich die Kunst des Fallens kennenlernt in allen Facetten.
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