Die Rebellin und der Dieb von Jan-Philipp Sendker

Jan-Philipp Sendker Die Rebellin und der Dieb

Angst ist eine Macht, die überwunden werden kann

Der 18-jährige Niri, seine Eltern und Geschwister haben eine bescheidene, aber gesicherte Existenz als Bedienstete in der Villa einer reichen Familie. Bis die Pandemie kommt, Niris ganze Familie entlassen wird und in den Abgrund tiefster Armut starrt. Der bisher brave Klosterschüler will nicht auf die Gnade einer gleichgültigen Regierung warten und begehrt angesichts der wachsenden Not gegen die Schicksalsergebenheit seines Vaters auf. An den Patrouillen vorbei schleicht er nachts durch eine abgeriegelte Stadt zurück zu der Villa, um zu holen, was die Familie zum Überleben braucht. Dort wartet seine Jugendfreundin Mary auf ihn, die ihm nicht nur Lebensmittel gibt, sondern einen größeren Plan hat, der das Leben der Stadt und der beiden für immer verändern wird.

Die universelle Geschichte zweier Liebender aus verschiedenen Welten, die lernen, was im Angesicht einer Katastrophe zählt: Mut zum Widerstand, Wille zur Veränderung und bedingungsloses Vertrauen ineinander.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: MarcoL

    Die Eltern des 18-jährigen Niri halten Villa und Garten einer reichen Familie in Schuss, haben ein ausreichendes Einkommen und eine Unterkunft. Doch als die Pandemie in Südostasien zuschlägt, ändert sich das gesamte Leben. Die Familie wird mit sofortiger Wirkung entlassen, Job und Unterkunft sind weg. Von einem Tag auf den anderen sind sie auf der Straße. In den Slums, von Niri „Siedlung“ genannt, finden sie einen freien Wellblechverschlag. Arbeit ist allerdings keine mehr zu finden. Dem nicht genug, drohen Mutter und der kleinen Schwester krankheitsbedingt der Tod. Die Tante ist bereits am Virus verstorben. Das Geld ist bald zu Ende, Rücklagen gibt es nicht - der Vater ist strenger Buddhist, gab alles was „übrig“ war immer dem Kloster. Die Verzweiflung und der Wunsch zu helfen, nötigen Niri zu einem Einbruch im Haus des ehemaligen Arbeitgebers, um zumindest ein paar Lebensmittel zu ergattern. Er wird von Mary, der Tochter des Hauses erwischt. Doch sie hilft ihm, gibt ihm Lebensmittel und sogar Geld für die Behandlung seiner kranken Mutter. Niri verteilt die Lebensmittel unter den anderen Slumbewohnern – denn er betrachtet das Leid anderer Menschen als sein eigenes. Seine Tat bleibt kein Einzelfall – er macht weiter, Mary hilft ihm dabei. Sein hohes Empathieempfinden lässt ihn nicht kalt vor dem Schicksal anderer Menschen. Aber – auf Dauer kann es nicht gut gehen, in einem Land, in welchem Brecher der nächtlichen Ausgangssperre sofort erschossen werden. Die Geschichte, aus Niris Sicht erzählt, ist zu tiefst berührend. Und auch beängstigend. Sie zeigt auf, zu was Menschen fähig sind, im Guten und Schlechten. Und sie zeigt auf, dass wir uns wirklich sehr glücklich schätzen können, in einem der reichsten Länder der Welt zu leben. Maske, Tests und die kostenlosen Impfungen sollten als Geschenk, und nicht als Bürde, betrachtet werden. Das Buch ist mehr als nur ein Plädoyer für Empathie und Menschlichkeit. Der Autor versteht es in seiner zauberhaften Sprache, seinen Blick auf Menschen und deren Gefühle, sehr nahe zu bringen. Es ist für mich eine Parabel, Ängste zu überwinden und den Mut zu haben, anderen zu helfen. Sprachlich ein Hochgenuss, gebe ich hier die allerhöchste Leseempfehlung.
  • Von: Wolf-Dieter

    Die Geschichte von Niri und Mary sollte wirklich jeder lesen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite und mit viel berechtigter Kritik an unseren Gesellschaften. Spielt in der Corona Zeit und macht u. a. deutlich, auf welch hohem Niveau wir hier in Deutschland klagen! Ich konnte das Buch kaum weglegen!