Die Reporterin - Worte der Wahrheit von Teresa Simon

Teresa Simon Die Reporterin - Worte der Wahrheit

Karriere oder Familie?

September 1965: Malou Graf kämpft darum, in ihrem Beruf als Reporterin weiter Erfolg zu haben. Sie schreibt mit viel Feingefühl und Empathie, entlockt ihren Gesprächspartnern private Informationen, ohne sie bloßzustellen. Bald wird sie als »Gräfin der Gesellschaftskolumnen« bekannt. Romy Schneider, die Rolling Stones, Roy Black: Sie alle reißen sich förmlich darum, von ihr interviewt zu werden. Als sie Mutter wird und versucht, die angeschlagene Beziehung zu ihren Eltern zu kitten, erfährt Malou auf schmerzhafte Weise, wie schwierig es als Frau ist, Karriere und privates Glück zu vereinen. Muss sie eine Entscheidung fällen? Kann sie das überhaupt?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: claudi-1963

    "Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten." (Joseph Pulitzer) München 1962: Die 20-jährige Marie-Louise Graf hat einen Traum, sie will unbedingt Reporterin werden. Schon immer hatte sie ein Faible fürs Schreiben, um damit Menschen zu informieren. Stattdessen muss sie die Erwartungshaltung ihrer Eltern befriedigen und Pharmazie studieren, um danach die elterliche Drogerie zu übernehmen. Ein Zufall jedoch will es, dass sie eines Tages ein Praktikum bei der jungen Zeitung "Der Tag" ergattert. Mit viel Engagement geht sie nun als Malou Graf an die Arbeit und muss gleichzeitig ihre Eltern belügen. Dank ihres Mentors Baron Bárthoy, bekommt sie die Gelegenheit, die Größen aus Film und Fernsehen zu interviewen. Doch immer wieder werden ihr Steine vonseiten der Eltern oder Kollegen in den Weg gelegt. Auch in ihrem Privatleben läuft es längst nicht so, wie es Malou erwartet hat. Meine Meinung: Das schwarz-weiße Bild auf dem Cover gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf Zeitung und die 60er-Jahre. Der Auftakt der neuen Buchreihe ist wie nicht anders zu erwarten unterhaltsam, informativ, emotional und nimmt mich sofort wieder gefangen. Die Sorgen und Nöte, mit denen Marie zu kämpfen hat, sind zu dieser Zeit völlig normal. Oft bestimmen die Eltern oder Ehemänner über den beruflichen Werdegang der Töchter und Frauen. So kann ich mich gut in sie hineinversetzen, weshalb sie ihre Eltern belügt, als sie ihr Praktikum beginnt. Allerdings haben Lügen kurze Beine und werden irgendwann doch entdeckt. Dass ihre Eltern allerdings so einschneidend reagieren, damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem lässt sich Marie, die sich nun Malou nennt, nicht unterkriegen und nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Zwar sind ihre Anfänge in der Sportredaktion mit Kollege Freddy Krenkl nicht gerade einfach, doch hofft sie möglichst bald mit ihrem Mentor Viktor Bárthoy arbeiten zu dürfen. Behaupten muss sich Malou immer wieder gegenüber impertinenten Kollegen, überheblichen Prominenten und anderen diversen Herausforderungen. Auch in Sachen Liebe läuft es längst nicht so, wie sie es erhofft hat. Eine unerwartete Begegnung führt zu einem Familiengeheimnis, das sie nicht geahnt hat. Teresa Simon nimmt uns mit auf eine kurze Zeitreise, in der die Frauenrechte noch in den Kinderbeinen stecken und Homosexualität noch strafbar ist. Prominente wie Pierre Brice, Hildegard Knef oder Eisläuferpaar Bäumler/ Kilius sind gerade hoch angesagt. Ich erlebe nicht nur die Schwierigkeit einer jungen Frau, die sich gegen ihre Eltern behaupten, sondern ebenso in der Liebe und der Berufswelt ihren Platz finden muss. Mit viel guter Recherchearbeit werden die 60er-Jahre für uns Leser wieder lebendig. Ob es die Interviews mit deutscher Prominenz oder der Staatsbesuch der Queen mit ihrem Ehemann ist, alles findet hier seinen Platz. Ebenfalls gut durchdacht sind ihre Charaktere, sei es die sympathische Malou, Freddy, Onkel Julius, Baron Bárthoy oder die Fieslinge Schenk und Kühn. Obwohl ich das Ende irgendwie geahnt bzw. vermutet habe, macht mich der Cliffhanger am Ende doch sehr neugierig auf den Folgeband. Deshalb gibt es von mir 5 von 5 Sterne.
  • Von: Lesemaus199

    Bei ‚Die Reporterin - Worte der Wahrheit‘ von Teresa Simon handelt es sich um Band 2 der Reporterin- Reihe. Ich empfehle unbedingt mit Band 1 zu beginnen, um die Geschichte und das Leben von Malou Graf zu verstehen. Außerdem ist der erste Band ganz großartig zu lesen. Mir gefällt besonders gut, wie Malou als Reporterin in das damalige Zeitgeschehen eintaucht. Sie kommt mit bekannten Größen von u.a. Film und Fernsehen in Kontakt, was einen sofort an Klassiker der deutschen Filmgeschichte denken lässt, wie zum Beispiel Romy Schneider in Sissi. Ihr beruflicher Werdegang fand ich besonders spannend, auch, wie sie Beruf und Familie unter einen Hut bekommt. Etwas überflüssig fand ich die unterschiedlichen Schwärmereien für männliche Akteure in der Geschichte. Ich kann nachvollziehen, dass Malou sich nach einem Partner sehnt, jedoch war es für mich etwas zu viel. Nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte gerne gelesen und bin ein großer Fan der Bücher von Teresa Simon. Ich freue mich schon auf Band 3 der Reihe.
  • Von: Kathrin N.

    Mick Jagger, Keith Richards, Romy Schneider... in Band 2 der Reporterin-Reihe begegnen uns und der mittlerweile etablierten Gesellschaftsreporterin Malou Graf jede Menge bekannte Namen aus den Jahren 1965-69, die gekonnt von der Bestsellerautorin Teresa Simon in ihre Fortsetzung eingearbeitet werden. Malou kämpft nun nicht nur mit Ohrwürmern wie „Sittin` on the dock of the bay“ (der mir nach dem Lesen nicht mehr aus dem Kopf ging und den ich auch jetzt beim Schreiben dieser Rezension wieder vor mich hin summe...), sondern u.a. auch mit dem Vorurteil, daß Frauen nicht gleichzeitig berufliche Karriere und Familie unter einen Hut bekommen können. Liebgewonnene (ok, auch weniger sympathische) Figuren aus Band 1 (Zwischen den Zeilen) spielen wieder eine Rolle und an Dramatik mangelt es jetzt auch nicht. Ich mag gar nicht zu viel verraten, denn die einzelnen Lebensabschnitte bauen so wunderbar aufeinander auf, daß man die darin enthaltenen Emotionen am besten ohne Vorkenntnisse erlebt. Ja, der Roman ist emotionsgeladen und Teresa Simon nimmt mich mit ihrer situativen Bildsprache sofort wieder mit. Ich bin quasi die Besucherin am Rande des Geschehens und habe jede (Lese-) Minute geliebt! Das Besondere ist aber, daß man immer wieder Neues erfährt – die Geschichte ist so gut recherchiert und wichtige Hintergrundinfos geschickt eingebaut, daß man beim Lesen dazulernen kann: ich wusste z.B. nicht, warum beim oben genannten Song von Otis Redding das Ende gepfiffen wird; werde aber die Erklärung hierzu bestimmt nicht wieder vergessen. Eigentlich schade, daß die 2er-Reihe rund um Malou nun zu Ende erzählt ist. Zu gerne hätte ich noch in einem dritten Band weiter an ihrem Leben teilgehabt. Auf jeden Fall empfehle ich „Worte der Wahrheit“ aus vollster Überzeugung und rate dazu, die beiden Reporterin-Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen... jede Leseminute lohnt sich ;)
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