Die Reporterin - Worte der Wahrheit von Teresa Simon

Teresa Simon Die Reporterin - Worte der Wahrheit

Karriere oder Familie?

September 1965: Malou Graf kämpft darum, in ihrem Beruf als Reporterin weiter Erfolg zu haben. Sie schreibt mit viel Feingefühl und Empathie, entlockt ihren Gesprächspartnern private Informationen, ohne sie bloßzustellen. Bald wird sie als »Gräfin der Gesellschaftskolumnen« bekannt. Romy Schneider, die Rolling Stones, Roy Black: Sie alle reißen sich förmlich darum, von ihr interviewt zu werden. Als sie Mutter wird und versucht, die angeschlagene Beziehung zu ihren Eltern zu kitten, erfährt Malou auf schmerzhafte Weise, wie schwierig es als Frau ist, Karriere und privates Glück zu vereinen. Muss sie eine Entscheidung fällen? Kann sie das überhaupt?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Klaudia Kauer

    "Die Reporterin - Worte der Wahrheit" von Teresa Simon löst als Fortsetzungsroman einige der Geheimnisse auf, welche dem Leser in der letzten Episode so manche Rätsel aufgaben. Die Handlung setzt im September des Jahres 1965 ein. Malou findet ihr persönliches Glück mit Pilipp und somit hat ihr Kind nun auch einen Vater. Doch Malou erwartet ein harter Schicksalsschlag. Ist Chris ihr Halbbruder oder eventuell doch nicht? In den 1960er Jahren waren berufstätige Mütter wenig geschätzt. Malu erfährt recht bald, wie schwer es ist ihre beruflichen Probleme mit der Aufgabe einer Mutter in Einklang zu bringen und sich obendrein in der Männer dominierten Berufswelt zu behaupten. Sie wird von ihren Kolleginnen "Gräfin der Gesellschaftskolumne" genannt, begegnet vielen berühmten Menschen wie Roy Black, Zahra Leander, Alexandra, Romy Schneider und den legendären Rolling Stones, um nur einige zu nennen. Ihre feinfühlige Art erschließt Malou die Herzen der Stars und so vertrauen diese ihr auch private Informationen an, die sie sorgfältig, ohne zu kompromittieren, an ihre Leserschaft weitergibt. Durch diese Form des Journalismus ist sie sowohl bei den Prominenten als auch bei der Leserschaft und ganz besonders bei ihrem Chef anerkannt. Malou liebt ihre kleine Tochter Leonie von ganzem Herzen und meistert den sehr anstrengenden Spagat zwischen Arbeit und Mutterrolle ganz ausgezeichnet. Malou ist eine herzliche und geradlinige Person die man einfach mögen muss. Auch Sammy, der sie auf Interviews begleitet, ist ein liebevoller Charakter der zu ihr steht. "Die Reporterin - Worte der Wahrheit" ist eine wunderbar gelungene Fortsetzung der Romanserie, in der noch weitere, hochinteressante, Prominente auftreten und somit den ersten Band herrlich ergänzen. So stellt auch dieser Roman eine herrliche Zeitreise in die spannende Epoche der 1960er Jahre dar und bietet wertvolle Erinnerungen an prominente Persönlichkeiten, die unser Leben mit ihrer Musik und Filmen so verschönert haben. Teresa Simon ist somit erneut ein erstklassiger historischer Roman gelungen der gleichermaßen unterhaltsam wie lehrreich und daher sehr empfehlenswert ist.
  • Von: Susanne Edelmann

    Mit großer Begeisterung habe ich im Frühjahr den ersten Teil dieser Dilogie, „Die Reporterin – Zwischen den Zeilen“, gelesen und seither ganz gespannt auf die Fortsetzung gewartet, denn Band 1 endete mit einem fetten Cliffhanger. Aus diesem Grund empfehle ich auch, die zwei Bände unbedingt der Reihe nach zu lesen! Im zweiten Band erfährt Malou nun endlich die Wahrheit über ihren Vater. Außerdem wird sie selbst Mutter einer Tochter. Jedoch ist es für eine Frau in den 1960er-Jahren (der Roman spielt im Zeitraum zwischen 1965 und 1969) noch deutlich schwerer als heute, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Zum Glück bekommt Malou dabei Unterstützung von vielen lieben Menschen, so dass sie sich auch weiterhin ihrer „Blitzlicht“-Seite in der Münchner Zeitung „Der Tag“ widmen kann. Bei ihrer Arbeit begegnet Malou vielen interessanten Stars der damaligen Zeit: Zarah Leander, Schlagersängerin Alexandra, Peter Kraus, Roy Black, Romy Schneider, Heinz Rühmann und vielen anderen mehr. Sie erlebt das erste Konzert der Rolling Stones in München und ist auch dabei, als der Schah von Persien mit seiner Frau Farah Diba Deutschland besucht, dabei erlebt sie die Proteste gegen das Schah-Regime aus nächster Nähe. Überhaupt ist dieser zweite Band nochmal deutlich politischer als der erste, denn es ist die Zeit des Vietnamkriegs, des Kalten Krieges und der Mondlandung sowie in Deutschland die Zeit der Studentenproteste. Vor allem letzteres war auch ein großes Thema im Roman „Wir träumten vom Sommer“ von Heidi Rehn, den ich erst kürzlich gelesen habe. Meiner Meinung nach ergänzen sich beide Romane sehr gut und ergeben gemeinsam ein stimmiges Bild aus verschiedenen Sichtweisen: Im Buch von Heidi Rehn wird das Geschehen aus der Perspektive einer jungen Studentin geschildert, im Buch von Teresa Simon aus der Perspektive der Presse – wobei die verschiedenen Mitarbeiter von „Der Tag“ die Geschehnisse durchaus unterschiedlich bewerten. Für mich war es superspannend, mehr über die Geschichte meiner Heimatstadt in den 1960ern zu erfahren und das auf eine Art und Weise, die mich von der ersten Seite an vollkommen mitgerissen hat, so dass ich das Buch innerhalb weniger Tage ausgelesen habe. Absolute Leseempfehlung – aber wie oben schon erwähnt, bitte unbedingt beide Bände in chronologischer Reihenfolge lesen, das macht den Genuss vollkommen.
  • Von: katikatharinenhof

    Malou ist die ungekrönte Königin wenn es darum geht, den Stars und Sternchen das ein oder andere Geheimnis zu entlocken. Ihre feinfühlige Art Interviews zu führen gibt den Größen aus dem Showbiz das Gefühl, ernst genommen und nicht vorgeführt zu werden. Als Malou merkt, dass sie schwanger ist, scheint das private Glück perfekt zu sein. Doch das Schicksal ist ein mieser Verräter und wirft Malou den wohl größten Stein in den Weg, den es gibt. Aber die "Gräfin" steckt nicht den Kopf in den Sand, sondern richtet ihr Krönchen und versucht, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Nicht immer einfach und so steht Malou mehr als einmal vor der Frage, ob sie eine Entscheidung aus Mutterliebe oder als Karrierefrau fällen soll... Brigitte Riebe lässt wieder als Teresa Simon die tasten der Schreibmaschine von Malou Graf glühen und erzählt mit "Worte der Wahrheit" die Geschichte weiter. Die sympathische Hauptfigur hat eine enorme Entwicklung hingelegt, sich freigeschwommen und einen Namen beim "Tag" gemacht.Mittlerweile sind ihre Beiträge unverzichtbar für die Auflage und Malou ist zum Zugpferd für den Verlag geworden. Es gelingt der Autorin, dass die Leser;innen ihre eigene Identität abstreifen und zu Malou werden, um die komplette Achterbahn der Gefühle, die innere Zerrissenheit und den Zwiespalt zwischen Muttersein und Berufstätigkeit mitzuerleben. Vom ersten zaghaften Flattern der kleinen Schmetterlingsflügeln den Babys bis hin zur Erkenntnis, dass das Glück manchmal wie feines Glas zerspringen kann, sind die Leser;innen in einer Geschichte gefangen, die nicht nur politisches und weltliches Geschehen in einer Art Zeitreise zugänglich macht. Brigitte Riebe verpackt die Ereignisse der Jahre 1965 bis 1969 in eine emotionsgeladene Handlung, ermöglicht Showgrößen wie Alexandra, den Stones oder Roy Black einen Auftritt und beweist, dass die richtige Fragetechnik gepaart mit Empathie und Fingerspitzengefühl den Stars das ein oder andere Geheimnis entlockt. Auch stellt sie Malou vor die Wahl: aufgeben, nachgeben oder alles geben. Unbequeme Wahrheiten haben immer den Drang, sich einen Weg ins Licht zu suchen und krabbeln daher wie Ungeziefer aus jeder Ecke, jedem Winkel, Hier gelingt es Riebe, die Konfrontation mit den Lebenslügen und daraus entstehenden Konsequenzen im Umgang mit der Wahrheit nachvollziehbar und absolut glaubhaft zu vermitteln. Zwischen Kind und Karriere versucht Malou den Anforderungen einer berufstätigen Mutter gerecht zu werden, ohne dabei ihr Kind zu vernachlässigen. Eine Vorreiterin in den 1960er Jahren, die uns Müttern heute den Weg geebnet hat, um im erlernten Beruf Fuß zu fassen und eigene Wege zu gehen. Mir gefällt, dass Brigitte Riebe ihren Figuren intime Geheimnisse zugesteht, ohne sie bloßzustellen und ihnen immer das Gefühl gibt, von der Leserschaft verstanden und ernst genommen zu werden. Brillant recherchiert und mitreißend aufbereitet, wird dieser Roman zu einer Art emotionaler Zeitreise, deren Worte das Hier und Jetzt mit dem Gestern verbindet. Kulturelle Höhenflüge, private Schicksalsschläge und faszinierende Fakten gehen durch den für Riebe typischen Schreibtslt eine perfekte Symbiose ein. Die Hits und Evergreens wie "Ganz in Weiß", Morning of my life" oder "When a man loves a woman" werden für Malou zu Liedern ihres Lebens und zu Meilensteinen in der Musikgeschichte. Mit Band zwei ihrer Reporterin-Reihe hat Brigitte Riebe wieder einmal bewiesen, dass sich Weltgeschichte mit brillanten fiktiven Ideen wunderbar verknüpfen lässt. Ihre Botschaft ist immer eindeutig: Das Leben will gepflückt werden und ich hoffe, dass wir als Leser:innen noch viele, viele Bücher von ihrem wundervollen Baum der guten Geschichten pflücken dürfen.
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