Die Sonntagsschwestern von Sonja Roos

Sonja Roos Die Sonntagsschwestern

Hanne, Mone und Jessy wurden schon früh von ihrem Vater verlassen – und damit auch von ihrer Mutter, die in tiefe Depressionen fiel und kaum noch für ihre Kinder sorgen konnte. Auf sich gestellt gaben die Schwestern einander Halt und wurden ein eingeschworenes Team. Doch Jahre später haben sie sich auseinandergelebt, und nur das sonntägliche Mittagessen bei Hanne verbindet die Familie. Das ändert sich, als bei Hanne eine tödliche Krankheit diagnostiziert wird. Ein Weckruf für Jessy und Mone, endlich ihre Probleme in den Griff zu bekommen, um für Hanne da sein zu können. Doch wird es den Sonntagsschwestern gelingen, ihren alten Zusammenhalt wiederzufinden, bevor es zu spät ist?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Evas Lesezeit

    Hanne, Mone und Jessy sind drei Schwestern, die bereits in ihrer Kindheit lernen mussten, wie es ist, ohne Vater und einer schwer depressiven Mutter aufzuwachsen. Hanne war schon als Teenager eine Art Mutter für ihre Schwestern und hat auch noch während dem Studium für eine finanzielle Sicherheit der Familie gesorgt. Nun ist sie es, die mit ihren sonntäglichen Essenseinladungen für eine gewisse Verbundenheit in der Familie sorgt, allerdings haben sie sich mit den Jahren immer weniger zu sagen. Helga, die Mutter der drei Schwestern, ist immer noch damit beschäftigt, um ihren Mann zu trauern, der die Familie ohne Abschiedsworte eines Tages einfach verließ und nie mehr zurückkehrte. Mone steht innerhalb einer Woche plötzlich ganz alleine da, denn ihr Mann und ihre Affäre haben sie kurz nacheinander plötzlich verlassen. Und Jessy kämpft gegen die Schatten ihrer Vergangenheit, nachdem ihr großer Jugendschwarm und schließlich größter Peiniger überraschend wieder in der Stadt weilt und ihr nicht mehr von der Seite weichen will. Aber auch Hanne kann von einem auf den anderen Tag nicht mehr die Starke sein, denn eine schreckliche Krankheit tobt in ihr und wird sie zwangsläufig umbringen. Werden die Schwestern nun wieder zusammenfinden und sich gegenseitig Kraft schenken können? Sonja Roos schildert diese berührende Familiengeschichte auf eindrückliche und sehr emotionale Art und Weise. Da jede der vier Frauen mit ihrem Schicksal hadert und eigentlich die Kraft der Familie braucht, ist es fesselnd zu lesen, wie sie damit umgehen. Die Krankheit ALS, an der Hanne erkrankt ist, wird mit viel Gefühl und fachkundig in die Handlung eingebaut und stimmt die Leser nachdenklich. Deshalb ist auch Hannes Art damit umzugehen sehr bewundernswert. Aber auch Jessy und Mone, die sich etwas näherstehen, gehen sehr gut mit ihren Schicksalen um und haben die Herzen der Leser schnell auf ihrer Seite. Da ich bereits den Roman "Der Windhof" der Autorin gelesen habe, wusste ich schon, dass mich ihre Bücher fesseln und nicht mehr loslassen, bis ich sie beendet habe und darüber hinaus. Leider nimmt die Krankheit ALS immer mehr zu und immer mehr Familien sind somit davon betroffen. Es ist schrecklich, wie machtlos man dieser Diagnose gegenüber steht und einfach nichts tun kann, um den tödlichen Ausgang zu stoppen. Aus diesem Grund bewundere ich die Stärke von Hanne sehr und war noch berührter. Aber auch Jessy und Mone sind mir während dem Lesen ans Herz gewachsen. Ein absolutes Lesehighlight, das noch lange in mir nachwirken wird. Denn ich war während dem Lesen emotional sehr berührt, oft sehr nachdenklich und immer in der Handlung gefangen.
  • Von: schnäppchenjägerin

    Hanne, Mone und Jessy sind Schwestern im Alter von Ende 20 bis Mitte 30. Nachdem der Vater vor mehreren Jahren bereits sang- und klanglos verschwunden ist und die bis dahin intakte Familie im Stich gelassen hat, ist die Mutter Helga in Depressionen verfallen und hat sie dem Alkohol zugeneigt. Die Mädchen waren damit faktisch ohne Eltern, weshalb die älteste Hanne Verantwortung übernommen hat. Noch heute trifft sich die ganze Familie jeden Sonntag bei ihr, die als perfekte Hausfrau und Mutter ihr Leben im Griff hat. Das soziale Gefüge ändert sich schlagartig, als Hanne lebensbedrohlich erkrankt und Helga, Mone, Jessy begreifen, wie kurz das Leben sein kann und das sie ihre eigenen, langjährigen Probleme anpacken müssen. "Die Sonntagsschwestern" ist eine einnehmende, dramatische Familiengeschichte, die aus wechselnden Perspektiven aller handelnden Personen erzählt wird. Auf diese Weise erhält man einen Einblick in die Leben der drei Schwestern, aber auch in die ihrer Lebenspartner. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen und sieht sich nicht nur durch die Erkrankung von Hanne vor neue Herausforderungen gestellt. Jessy begegnet ihrer Jugendliebe Lukas wieder, die sie vor zehn Jahren derart enttäuscht hat, das sie einen Selbstmordversuch unternommen hat und nicht in der Lage ist, eine ernsthafte Beziehung zu führen. Mone ist ungewollt kinderlos, hat die Verbindung zu ihrem Mann Robert verloren und sich in eine Affäre geflüchtet. Die Geschichte ist emotional und bewegend, hat viele traurige, aber auch viele hoffnungsvolle Momente. Einerseits ist die Geschichte geprägt von Krankheit und Tod, der unausweichlich ist, andererseits aber auch von einer Annäherung der Schwestern und der ganzen Familie und der enge und unverbrüchliche Zusammenhalt, der zwischen ihnen besteht und durch die Krankheit nur noch enger und wichtiger wird. Die Geschichte ergibt für jede Figur eine Wende, jeder Charakter macht eine Veränderung durch und entwickelt sich entscheidend weiter. Der Roman ist unterhaltsam und vielseitig, was gleichzeitig auch der größte Kritikpunkt an der Geschichte ist. In dem Roman werden so viele Probleme - Mobbing, Suizid, Krankheit, Tod, Alkoholismus, Kinderlosigkeit, Lebenslügen, Untreue und Eheprobleme - gewälzt, dass es für ein Buch und eine Familie zu viel ist. Auch wenn die Einzelschicksale nachvollziehbar bleiben und jedes für sich berührt, kann aufgrund der Fülle der Themen nicht jedes ausreichend vertieft werden. Der Roman hätte ohne Weiteres als Trilogie ausgelegt sein können. Obwohl ich den Eindruck hatte, dass "Sonntagsschwestern" etwas überladen an Schwierigkeiten und Sorgen war, konnte mich der Roman von Anfang bis Ende packen. Es ist eine dramatische Familiengeschichte mit bewegenden Einzelschicksalen, die zeigt, wie wichtig ein starkes Band ist und dass eine Familie vor allem in schlimmen Zeiten eng zusammenhalten kann und muss, um sich gegenseitig den nötigen Halt zu geben. Gleichzeitig ist es ein Buch über Neuanfänge und die Kraft der Vergebung. Der Autorin ist zudem gelungen, authentisch auf die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), eine unheilbare, schwere Erkrankung des Nervensystems, aufmerksam zu machen, die aufgrund der geringen Fallzahlen viel zu wenig erforscht ist, weshalb die Diagnose ohne wesentliche Behandlungsmöglichkeiten so niederschmetternd ist.
  • Von: friederickes bücherblog

    Das Cover: Das Cover zeigt die im Titel genannten Schwestern in einer ländlichen Umgebung. Im Hintergrund ein Fachwerkhaus, das Neugierde weckt. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine stimmige Buchpräsentation, die mich sehr angesprochen hat. Die Geschichte: Als der Vater der Schwestern Hanna, Mone und Jessy wortlos seine Familie verlässt, verlieren die drei Mädchen auch ihre Mutter, die in tiefe Depressionen fällt und sich dem Alkohol hingibt. Die drei Schwestern sind auf sich gestellt und bewältigen gemeinsam den Alltag. Sie sind ein Team. Jahre später gehen sie alle getrennte, aber äußerst schwierige Wege. Einzige Ausnahme ist das gemeinsame sonntägliche Essen bei Hanna. Als diese die tödliche Diagnose bekommt, werden alle aufgerüttelt. Sie alle müssen ihre persönlichen, teils schweren Probleme in den Griff bekommen, um mit ganzer Kraft für die Schwester da sein zu können. Werden sie es schaffen? Meine Meinung: Ich war sehr gespannt auf diese Familiengeschichte, hatte ich doch die Lavendeljahre gelesen, die mich sehr begeisterten. Und auch dieses Mal hat mich die Geschichte von der ersten Seite an gepackt. Protagonisten, die mich mit ihren individuellen Lebensläufen sehr berührten und sehr viel Nähe zuließen. Sonja Roos schreibt flüssig, leicht lesbar und bildhaft sehr stark, sodass ich mich kaum entziehen konnte. Einzig, dass jeder und jede in dieser Familie ein anderes, schweres Schicksal, als Paket auf den Schultern zu tragen hatte, daher mit sich selbst mehr als nur beschäftigt war, stimmte mich zwischendurch nachdenklich. Hanne, die an ALS erkrankte, bewunderte ich sehr. Sonja Roos hat das Buch einer Freundin gewidmet und diese schwere Krankheit feinfühlig und tiefgründig in die Geschichte eingebaut. Hanne und die todbringende Krankheit schweißte die Familie wieder zusammen. Trotz aller Probleme spürte und registrierte ich viele hoffnungsvolle Momente, die den einzelnen Familienmitgliedern an der einen oder anderen Stelle einen Weg in die Zukunft zeigten, was dafür sorgte, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die ganze Geschichte, das Schicksal dieser Familie geht unter die Haut, zeigt, wie wichtig familiäre Bande sind und dass es für alles einen Weg und eine Lösung gibt. Mein Fazit: Ein ganz besonderer Roman. Eine emotionale und zu Herzen gehende Familiengeschichte, die ich ausdrücklich empfehlen möchte. Ein absolutes Highlight 2024. Heidelinde von Friederickes Bücherblog