„Die vergessenen Kinder“, von Emily Gunnis, ist ein fesselnder Roman, der sich mit alten Schuldfragen und düsteren Geheimnissen auseinandersetzt. Ich liebe solche Storys mit vielen Familiengeheimnissen, daher passt es perfekt, für mich. Einige ihrer anderen Bücher habe ich auch schon gelesen und war ebenfalls begeistert. Ob dies jetzt wieder der Fall sein wird? Der vorliegende Roman ist in vier Erzählstränge mit unterschiedlichen Perspektiven gegliedert. Diese haben mehrere Handlungsorte und verschiedene Zeitebenen (1944-2015),
die von Emily Gunnis, geschickt miteinander verwoben sind und die Leser nach und nach in die düstere, trostlose Atmosphäre eintauchen lassen, was mir gut gefällt. Das Cover spiegelt für mich diese Stimmung wider und zieht sofort meine Aufmerksamkeit an. Als Betrachter sieht man tosendes, dunkles Wasser, steile Klippen und oben ein wenig einladendes, gruseliges Gebäude, über dem dunkle Vögel, ihre Bahnen ziehen. Der Himmel wirkt bedrohlich dunkel, während der Titelschriftzug ist in leuchtendem Gelb gehalten ist. Eigentlich nimmt man die helle Farbe als optisch warm wahr, aber das eben beschriebene Bild darunter spricht für sich. Gespannt fange ich an zu lesen. Der Roman startet mit einem Prolog im Jahr 1975. Die Lektüre ist super packend und spannend, zumindest für alle, die sich für Crime und psychologische Spannung interessieren. Die Handlung ist gut erdacht und die Charaktere sind fein skizziert. Die wichtigsten Romanfiguren sind Holly Moore, Daisy, Jo Hamilton, Gemma Smith, Olive sowie Megan. Es gibt einige Trigger, die speziell für zart Besaitete oder jüngere Leser nicht geeignet sind. Der Spannungsbogen ist durch die zahlreichen Verwicklungen, Konflikte und Ereignisse für meinen Geschmack gelungen. Ich hatte beim Lesen oft einen Kloß im Hals und einige Male sogar eine kleine Gänsehaut, ähnlich wie bei einem Thriller. Der Schreibstil und die Wortwahl sind hervorragend und lassen, mein Kopfkino, kurzerhand anspringen und ins beschriebene Szenario lesetechnisch eintauchen. Die Autorin beschreibt bildgewaltig und packend, was mir sehr gut gefällt. Ich mag den Roman kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen möchte, was sich da alles ereignet hat. Ein außerordentlicher Roman, von der ersten bis zur letzten Seite!
Buchrücken:
Ein tragischer Cold Case, eine alte Schuld und ein düsteres Geheimnis
Sussex 1985: Holly Moore führt ein trostloses Leben im düsteren Waisenhaus Morgate. Für ein wenig Zuneigung würde die einsame Teenagerin alles tun. Als sie einem jungen Mann begegnet, der sich aufrichtig um sie zu sorgen scheint, keimt Hoffnung in ihr auf.
2015: Jo Hamilton blickt auf eine lange Karriere bei der Polizei zurück. Als die Leiche eines jungen Mädchens entdeckt wird, holt sie ein Cold Case wieder ein, der sie nie losgelassen hat: Handelt es sich bei dem Fund um Holly Moore, die damals spurlos verschwunden ist? Und was ist mit dem anderen Mädchen aus dem Waisenhaus, dessen Tod ebenfalls nicht aufgeklärt wurde? Im Zuge der Ermittlungen wird Jo klar, dass sie sich der furchtbaren Schuld stellen muss, die sie damals auf sich geladen hat.
Die Autorin:
Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex.
Weitere Bücher:
Das Geheimnis des Mädchens, Das Haus der Verlassenen, Die verlorene Frau, u.v.m.
Fazit: ***** Der Roman „Die vergessenen Kinder“ von Emily Gunnis ist im Heyne Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat mit Nachwort und Werbung für andere Bücher gut 446 Seiten, die mich restlos in den Bann gezogen haben und die auch jetzt noch nachwirken. Klare Leseempfehlung von mir!!!!!
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