Du und ich und der Sommer von Elena Malisowa, Katerina Silwanowa

Elena Malisowa, Katerina Silwanowa Du und ich und der Sommer

Ein Sommer und der Zauber der ersten Liebe …

Als der rebellische sechzehnjährige Jura das Sommerlager in Charkiw betritt, glaubt er ein paar lange, langweilige Wochen vor sich zu haben. Doch dann tritt Wolodja in sein Leben. Der sonst eher nachdenkliche Neunzehnjährige plant, ein Theaterstück auf die Beine zu stellen, und bittet Jura um Hilfe. Während der Vorbereitungen für das Stück merken die Teenager, dass sie weitaus tiefere Gefühle füreinander hegen als nur Freundschaft. Gefühle, die verboten sind und von denen niemand etwas erfahren darf. Nach dem Sommer trennen sich die Wege der beiden. Zwanzig Jahre vergehen – Jahre voller Veränderungen, Jahre, in denen sie einander nie vergessen können. Bis Jura endlich beschließt, seine erste Liebe Wolodja wiederzufinden …

Sensibel und berührend erzählt das russisch-ukrainische Autorenduo von einer besonderen Liebesgeschichte in einem Land, in dem Anderssein bis heute unter Strafe steht.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Mirai Mens aka Lesehexemimi

    Nachdem ich bereits mehrere Coming-of-Age-Geschichten gelesen hatte, die in den 80er Jahren spielen, war ich neugierig auf „Du und ich und der Sommer“. Zumal der Ort der Handlung darin ein sowjetisches Pionierlager ist, solche Bücher gibt es ja selten! Als ich dann noch herausfand, dass der Roman in Russland verboten ist, weil es darin um die Liebe zwischen zwei Jungs geht, war ich noch interessierter. Die beiden Autor*innen Katerina Silwanowa und Elena Malisowa mussten wegen LGBTQIA+ „Propaganda“ inzwischen sogar das Land verlassen. In „Du und ich und der Sommer“ geht es um den 16jährigen Jura und den 19jährigen Wolodja. Jura wohnt in Charkiw (so komisch, diesen Namen zu lesen, der heute so oft in den Nachrichten ist) und fährt eher wiederwillig in das Pionierlager Schwalbe, denn dort handelt er sich regelmäßig Ärger ein (Jura ist ziemlich rebellisch) Immerhin: dieser Aufenthalt wird sein letzter dort sein, danach ist er zu alt für ein Ferienlager … Die Zeit in der Schwalbe wird für ihn dann aber interessanter als gedacht, denn es ist mit Wolodja ein sehr junger Gruppenleiter dabei. Jura landet in dessen Theatergruppe, unterstützt ihn bei der Betreuung der ganz Kleinen und die beiden kommen sich mit der Zeit immer näher … Zunächst weiß Jura gar nicht, wie er das einordnen soll. Dass es auch gleichgeschlechtliche Liebe gibt, davon wusste er vorher (fast) nichts und erst langsam findet er heraus, dass das zwischen ihm und Wolodja mehr als Freundschaft ist. Wolodja weiß hingegen schon, dass er schwul ist und fürchtet sich sehr davor, entdeckt zu werden, weil er dann sein Studium in Moskau nicht weiterführen darf. Außerdem ist er davon überzeugt, dass seine Homosexualität eine psychische Erkrankung ist und er Hilfe braucht. Im Buch wechseln sich Teile, die heute spielen (der inzwischen erwachsene Jura ist in die Gegend des alten Pionierlagers gefahren und sucht auf dem Gelände der Schwalbe nach Spuren seiner Zeit mit Wolodja) mit Rückblicken ab. Mit hat „Du und ich und der Sommer“ sehr gut gefallen. Da ist zum einen die Liebesgeschichte, die ich total süß fand - und gleichzeitig auch sehr spannend. Ich habe mit Jura und Wolodja mitgefiebert und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Vor allem Jura war mir mega sympathisch :) Super fand ich, dass es im letzten Viertel des Buches darum geht, wie sich Juras Leben nach dem Ende des Ferienlagers fortsetzt, er erwachsen wird, nach Berlin emigriert, über die offen queer lebenden Menschen in Schöneberg staunt, sich in Jonas verliebt und sich schließlich auf die Suche nach Wolodja macht. Auch da hab ich mitgefiebert und mit gezittert. Werden die beiden sich wiederfinden? Und dann …? Werden sie sich erkennen und - noch mögen? Ein bisschen langweilig fand ich dagegen die Passagen weiter vorne, in denen Jura über das verlassene und zerstörte Gelände der Schwalbe stapft und mal hier eine Fliese des alten Schwimmbeckens aufklaubt und mal dort eine alte Uniformjacke aus einem fast verrotteten Schrank zieht. Ich verstehe, warum die beiden Autorinnen diese Passagen eingebaut haben, hab mich aber immer gefreut, wenn ich zu Jura und Wolodja in die Schwalbe zurückkehren durfte. Apropos Schwalbe: Wen es interessiert, wie das Leben in der UDSSR (und insbesondere in so einem Pionierlager ) war, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Auch über die Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion erfährt man so einiges 💡 Krass fand ich, wie damals dort mit dem Thema Queerness umgegangen wurde, wie überzeugt (fast) alle waren, dass es sich um eine Art Krankheit handelt. Interessiert hätte mich noch, wie die Autor*innen auf das Thema kamen und wo sie dazu recherchiert haben. Die beiden wurde selbst ja erst nach dem Ende der UDSSR geboren, haben ein Pionierlager also nie selbst erlebt. Ein echt schönes Buch mit Tiefgang, das ich allen ab ca. 14 Jahren absolut empfehlen kann!
  • Von: Martina Weiss

    Ich weiss nicht, wann ich zuletzt eine wirklich schöne Liebesgeschichte gelesen habe... diese hier war definitiv super schön! Dieses Buch ist ein wahrer Schatz und bekommt eine hundert prozentige Leseempfehlung von mir. Der Sprachstil ist schlicht und sehr flüssig, ich persönlich hätte jetzt nicht unbedingt so viel Sommerlager Alltag gebraucht, aber durch die detailverliebten Beschreibungen bekommt man schon ein Gefühl für die Freizeitgestaltung und Politisierung der Kinder und Jugendlichen in der Sowjetunion (oh mann, muss das furchtbar gewesen sein). Wir befinden uns im Jahr 1986, an die Öffnung des Eisernen Vorhangs denkt noch keiner, Homosexualität gibt es zu dieser Zeit natürlich nicht (zumindest wird darüber nicht gesprochen). Diese zart erblühende Liebe zwischen Jura und Wolodja ist unheimlich schön beschrieben, ich habe dämlich vor mich hingegrinst, hab zwischendurch mal ein Tränchen zerdrückt und am Ende sehr mitgelitten. Den Autorinnen ist es wunderbar gelungen, eine queere Liebe zu beschreiben ohne Voyeurismus und Lächerlichkeit, auch die Darstellung der Protagonisten (Haupt- wie Nebencharaktere) sind glaubwürdig: alle agieren altersgerecht. Es soll meines Wissens noch zwei Folgebände geben, über die ich mich jetzt schon freue und falls es mal eine Verfilmung davon geben sollte, lasst es mich wissen! Olga Tomyuk hat die Geschichte für uns übersetzt.
  • Von: _thelovelybook_

    “𝑀𝑎𝑛 𝑚𝑢𝑠𝑠 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑖𝑛 𝑑𝑖𝑒 𝑀𝑢𝑠𝑖𝑘 𝑣𝑒𝑟𝑡𝑖𝑒𝑓𝑒𝑛, 𝑠𝑖𝑒 𝑑𝑢𝑟𝑐ℎ 𝑠𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝐾𝑜̈𝑟𝑝𝑒𝑟 𝑓𝑙𝑖𝑒𝑠𝑠𝑒𝑛 𝑙𝑎𝑠𝑠𝑒𝑛.“ Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Dieses Buch ist auf jeden Fall eines meiner Lieblingsbücher. Es handelt von zwei jungen Männern (den Altersunterschied beachten wir jetzt mal nicht) die ihr Liebe zueinander nicht unterdrücken können, aber genau wissen, dass sie sich niemals in der Öffentlichkeit zeigen dürfen. Jura ist ein schüchterner, gutmütiger und leidenschaftlicher Musikliebhaber, dessen Gutmütigkeit häufig falsch interpretiert wird. Wolodja dagegen ist sehr vorbildlich und den Regeln sehr treu. Trotz der Unterschiede der beiden finden sie zusammen und lernen den jeweils anderen zu lieben. Aufrichtig, ehrlich und liebevoll.💕 Ich hatte sehr große Freude mit den beiden mitzufiebern, wann sie endlich zusammen kommen. Einen anderen Punkt, denn ich sehr mochte ist, dass in diesem Buch viele Aspekte der UdSSR mit eingebaut wurden. Dies könnte am Anfang etwas befremdlich sein, aber man fuchst sich schon rein. So ein Buch hatte ich noch nie gelesen, deshalb ist eine ganz große Empfehlung von mir. Am Anfang nicht ganz leicht, aber wenn man einmal drinnen ist, dann fliegt man durch die Seiten. 5/5⭐️
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