Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt von Jansen Lina

Jansen Lina Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt

1927. Von Berlin mit dem Auto um die Welt: über den Baikalsee, durch die Wüste Gobi und über die Anden. Eine Frau beweist, was sie kann.

Als Clärenore Stinnes am 25. Mai 1927 in ihrem Auto aufbricht, die Welt zu umrunden, ahnt sie nicht, was sie erwarten wird. Was sie weiß ist, dass sie es der Welt zeigen will, dass auch eine Frau ein waghalsiges Abenteuer bestehen kann. Zusammen mit ihrem Hund, zwei Technikern, einem Fotografen und etwas Proviant macht sie sich auf entlang einer damals sehr gefährlichen Route durch Syrien, über den zugefrorenen Baikalsee, durch die Wüste Gobi und über die Anden, wo sie sich der größten Herausforderung ihres Lebens stellen wird. Und sie findet mehr als ein Abenteuer. Sie begegnet dem Mann, der sie nicht nur um die Welt, sondern sogar bis ans Ende ihres Lebens begleiten wird.

Inspiriert von der beeindruckenden Lebensgeschichte der Clärenore Stinnes, eine Geschichte, die fasziniert und Mut macht. Eine Geschichte, die unbedingt gelesen werden sollte …

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Tine Buchstabengeflüster

    1920er, beruhend auf einer wahren Begebenheit: Clärenore Stinnes wächst in einer wohlhabenden Familie und männerdominanten Welt auf. Entgegen aller Konventionen und den Wünsche ihrer Mutter, engagiert sie sich im Familienunternehmen, kann nicht nur selbst Auto fahren, sondern hat auch schon an einigen Autorennen teilgenommen. Sie ist sehr starrköpfig, manchmal zu sehr, und willensstark. Ich finde sie eine starke und beeindruckende Frau. Ihr Wunsch ist es, mit dem Auto um die Welt zu fahren, und so startet sie nach einer monatelangen Vorbereitungszeit mit zwei Mechanikern, einem Fotografen und ihrem Hund in ein großes Abenteuer. Von Frankfurt a. M. fährt die junge Frau mit einem Adler über Russland und China, nach Nord- und Südamerika um am Ende mit einer weiteren Fähre den Atlantischen Ozean zu überqueren und in Berlin an ihrem Ziel anzukommen. Diese lange Strecke ist in der vorderen und hinteren Buchklappe eingezeichnet, wohin ich während des Lesens auch oft geblättert habe. Es ist nicht nur beeindrucken, dass die junge Frau mit den Vorurteilen ihrer Mechaniker und den schiefen Blicken auf ihre Hose vonseiten der Gastgeber in den 1920ern ihren Traum verwirklicht, sondern auch den Bedingungen trotzt, die sie auf ihrer Reise begegnen. Wochenlang nur Eier als Proviant, sengende Hitze oder enorme Kälte, oftmaliges Schlafen im Auto, all das macht Clärenore nichts aus und sie steht es im Gegensatz zu einiger ihre Mitfahrer klaglos durch. Es ist beeindruckend, auf welche Hindernisse sie damals auf der Fahrt gestoßen sind. Kein Navi, nur Karten und der Rat der Einheimischen, kein isoliertes Auto mit Klimaanlage, sondern Kälte und Hitze ausgesetzt, kaum ausgebaute Straßen, oft nur Schotterpisten, dünne Pfade an Felsen und einige unsichere Gegenden. Im Begleitfahrzeug befinden sich zwar Ersatzmaterialien und Treibstoff, doch diese mussten stets ausreichen. Egal wo sie hinfahren, es gibt immer ein Problem zu lösen oder die jeweilige Kultur zu bestaunen. Trotzdem hat sich die Geschichte für mich irgendwann gezogen. Die Autorin hat Cläreonores Erlebnisse und die vielen Buchcharaktere anschaulich beschrieben und wirklich gut dargestellt, sodass ich nicht sagen kann und will, dass das Buch langweilig wurde. Vielleicht lag es auch daran, dass durch das erste und weitere eingeschobene Kapitel schon ein Teil der späteren Handlung fest stand. Ich hab das Buch teilweise parallel und über einen längeren Zeitraum gelesen. Aber trotzdem ist es eine tolle Geschichte über eine starke Frau, die Unglaubliches erlebt und geleistet hat. Fazit: „Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt“ ist eine anschauliche Geschichte über eine wahre Persönlichkeit. Cläreonore Stinnes hat trotz Vorurteilen und kaum verfügbarer Infrastruktur ihren Traum wahr gemacht und jahrelang mit dem Auto den Globus umrundet. Eine beeindruckende Frau und sehr lesenswerte Geschichte!
  • Von: Isabel (engi)

    Einfach nur großartig! Gut, liebe Leserinnen und Leser, es ist Dezember in Deutschland und Weihnachten steht vor der Tür. Sie schauen aus dem Fenster und sehen das berühmt berüchtigte trübe Schmuddelwetter, das hier leider seit einigen Jahren in der vorweihnachtlichen Zeit wohl so üblich ist. Und dann nehmen Sie sich trotz des Weihnachtstrubels die Zeit, sich auf ein Buch einzulassen, nämlich „Fräulein Stinnes Reise um die Welt“. Wenn Sie auch nur ein kleines bisschen wie ich ticken, werden Sie diesen Schritt nicht bereuen. Die wunderbare Autorin Lina Jansen, vielen besser bekannt als Beate Maly, entführt Sie auf eine Reise um die Welt, die es in sich hat. Gebannt hing ich beim Lesen an den Zeilen, als Clärenore Stinnes – was für ein Name – mich auf eine Weltreise mitnahm, die es in sich hatte. Vor fast hundert Jahren wagt sie es, sich mit einem Fotografen, zwei Mechanikern, zwei Autos und einem Hund, auf ein Abenteuer der Extraklasse einzulassen. Sie selbst ist in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen, in der Gefühle mit Schwäche gleichgesetzt wurden. Lediglich ihr Vater sieht in ihr mehr als „leider nur ein Mädchen“, das gut heiraten und sich um den Nachwuchs kümmern soll. Als ihr Vater stirbt, zeigen ihr die Mutter und die älteren Brüder immer mehr die kalte Schulter, sodass ein ehrgeiziger Plan in ihr wächst. Einmal um die ganze Welt aber ohne die Taschen voller Geld, entgegen des Schlagers aus den 80er Jahren, mit dem Karel Gott uns heute noch einen Ohrwurm präsentiert. So führt sie ihre abenteuerlich Reise durch Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika und mehr als einmal muss sie um ihr Leben fürchten. Doch sie ist eine Kämpferin und gibt nicht auf. Sie wird es schaffen und wir dürfen sie dabei begleiten … Mehr als einmal fühlte ich mich in eine andere Welt versetzt. Einige Abschnitte erinnerten mich an eigene Reisen, so z. B. die Fahrt durch die Türkei mit Besuch in Ankara und Konja. Doch mehr als einmal blutete mir auch das Herz, als ich daran erinnert wurde, dass Reisen durch Persien – den heutigen Iran – und Syrien heute leider nicht mehr möglich sind. Auch ihre Etappe durch Russland brachte mir wieder schmerzvoll den in der Ukraine herrschenden Krieg in Erinnerung. Dennoch will man sich sofort an die eigene Urlaubsplanung machen um, vielleicht auf ein wenig bequemere Weise, die Welt zu erkunden, wie Clärenore es vor hundert Jahren tat. Das Buch mach Lust auf mehr, macht Lust auf Recherche und wieder einmal hat mich Beate Maly mit ihrem Schreibstil absolut überzeugt. Von mir gibt es dicke, fette, wohlverdiente fünf Sterne und eine von Herzen kommende Leseempfehlung an alle Reiselustigen, egal ob real oder vom Sofa aus. CHAPEAU!!!!
  • Von: ein.lesewesen

    Bei dem Buch handelt es sich um die Romanbiografie, die Clärenore Stinnes’ abenteuerliche Reise um den Globus schildert. Wer sich für die einzelnen Reisestationen interessiert, findet vor und hinten im Buch detaillierte Karten der Route. 1927 bricht sie in Frankfurt mit zwei Mechanikern und dem schwedischen Fotografen und Kameramann Carl Axel Söderström auf. Auf ihrer Reise hat sie einige Hindernisse zu überwinden, ihr Auto, ein nagelneuer Adler Standard, hat einige Pannen, das noch dürftig ausgebaute Straßennetz ist eine Herrausfordung, ebenso wie die klimatischen Verhältnisse, die für das Team eine wahre Strapaze darstellen. Das Buch beginnt mit einer Vorausschau auf das Jahr 1928. Gesundheitlich schwer angeschlagen, das Auto nur noch Schrott, standet sie im bolivianischen Hochland. Ihr Vorhaben scheint gescheitert. Die Autorin erzählt von der strapaziösen Reise, auf der sich Clärenore immer wieder gegen die Vorurteile der männerdominierten Gesellschaft durchsetzen muss. Allen Hindernissen zum Trotz verliert sie ihr Ziel nie aus den Augen. Ihre Abenteuerlust und ihr Ehrgeiz treiben sie an, das Unmögliche möglich zu machen. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte dieser außergewöhnlichen Frau. Da es keine nüchterne Biografie ist, hätte ich mir mehr Zeitgeist gewünscht. Leider schleichen sich immer wieder Begriffe ein, die in den 20ern nicht verwendet wurden oder ganze Passagen, die nach Lexikon klingen, was den erzählerischen Fluss unterbrach. Trotz des einfachen Schreibstils spürte ich viel von den Strapazen und den widrigen Umständen dieser Reise. Die Charaktere sind leider etwas oberflächlich geblieben. Wodurch Stinnes’ Verdienste etwas verblassen. Die vorausblickenden Kapitel bauen ein Mindestmaß an Spannung auf, da eine Biografie ja den Nachteil hat, dass das Ende bereits bekannt ist. Fazit Das Buch und die Reise bleiben mir zu oberflächlich. Wer gern einfache historische Romane liest und die 20er Jahre liebt, wird sicher gut unterhalten werden. Biografisches: Clärenore Stinnes (1901- 1990) war der erste Mensch, der die Erde mit dem Autor umrundete. Als Tochter eines Großindustriellen wächst sie mit sechs Geschwister auf und lehnt sich schon früh gegen die Erwartungen ihrer Mutter auf, zu der sie ein unterkühltes Verhältnis hat. Die sieht in ihr lediglich eine Frau, die ihrer Rolle gerecht werden soll. Heiraten und Kinder kriegen. Doch Clärenore rebelliert gegen gesellschaftlichen Konventionen, trägt Hosen, schneidet sich die Haare kurz und interessiert sich zunehmend für Autos und Autorallys, was bei ihrer Mutter auf Unverständnis stößt. Ihr Vater Hugo hingegen erkennt ihre Fähigkeiten und vertraut ihr verantwortungsvolle Aufgaben in der Firma an, die Clärenore bis nach Südafrika bringen. Doch ihre Brüder drängen sie nach dem Tod des Vaters aus der Firma. 17 Mal gewinnt sie bei Autorennen gegen Männer, sie ist die erfolgreichste Rennfahrerin Europas. Nach ihrer Reise heiratet sie ihren Begleiter Söderström und lebt in Schweden.
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