Gottesdiener von Petra Morsbach

Petra Morsbach Gottesdiener

Irrungen und Wirrungen eines katholischen Provinzpfarrers

Isidor Rattenhuber, geschlagen mit roten Haaren, einem hartnäckigen Stottern und seiner Herkunft aus einem armen, lieblosen Elternhaus, wird Priester, um all dem zu entgehen. In der Liturgie erlebt er Ordnung und Geborgenheit, beim Vorlesen der Heiligen Schrift verliert sich sein Sprachfehler. So wirkt er jahrzehntelang in einer kleinen Gemeinde namens Bodering, lernt innerhalb und außerhalb des Beichtstuhls die Schicksale und Sünden seiner Schäfchen kennen, hadert mit der Einsamkeit und den veralteten Strukturen der Kirche. Und verliert zum Schluss beinahe, was ihm all die Jahre Motor war: den Glauben.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Fredi.liest

    Geistliche leben mitten unter uns und doch irgendwie auch in ihrer eigenen Welt. Und unter dieser unfreiwilligen Abgeschiedenheit leider auch der katholischen Priester Isidor Rattenhuber. Petra Morsbach begeisterte mich wieder einmal mit ihren detailreichen Schilderungen: In ihrem Buch „Gottesdiener“ begleitet der Leser Isidor durch seinen Alltags als Priester, der neben seinem Amtes als Priester und auch noch mit seinen eigenen Bedürfnissen und seinen Anfechtungen des Pfarrerlebens kämpft. Zwar ist der ehemalige stotternden Dorfdepp aus Niederbayern über die Priesterweihe nun die Instanz geworden. Doch die Existenz des Provinzgeistlichen ist des eines einsamen Mannes, der zwar immer für seine Gemeinde da ist, aber trotz oder gar wegen seines Amtes ihn wirklich teil von ihr. Neben bei werden vielfältige Schicksale erzählt, so wie Isidor sie erlebt: typisches Dorfleben, schwindende Kirchgänger, kleine Tragödien und große Grausamkeiten. Kirchenkritik findet man eher weniger in diesem Buch, eher kleine Anfragen und die Fragen nach dem Stellenwert von Religion und ihren Geistlichen in einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft. Ganz und gar steht das Leben von dem katholischen Priester im Zentrum und sein Ergehen nachdem er seinen Glauben zum Beruf macht.
  • Von: Benedikt Bögle

    Petra Morsbach - Gottesdiener Isidor Rattenhuber stottert. Seine Eltern streiten sich andauernd, haben keine Zeit für ihren Sohn. Der ungeliebten Kindheit kann Isidor durch den Pfarrer seines Heimatdorfes Dorfham entfliehen: Er ermöglicht ihm den Besuch des Gymnasiums. Isidor tritt in das Priesterseminar in Passau ein und wird zum Priester geweiht. Es folgen viele Jahre als einfacher Dorfpfarrer. Diese Geschichte erzählt Petra Morsbach in ihrem Roman "Gottesdiener", erschienen beim Penguin-Verlag. Morsbach verbindet die Geschichte und Gegenwart ihres fiktiven Protagonisten miteinander, die Geschichte eines Priesters, der während des Zweiten Vatikanischen Konzils studierte und die ersten Schritte als Priester in einer bewegten kirchlichen Zeit tun durfte. Morsbach erzählt ganz nüchtern vom Alltag eines Priesters: Von Vereinsversammlungen und Bußgottesdiensten, Abendmessen und Wallfahrten. So vieles  findet in diesem hervorragenden Buch Platz: Seelsorge im Altenheim und Schulunterricht, moderne Kunst und der bisweilen aufflammende Widerwille der Gläubigen dagegen, Einsamkeit und Überforderung, Berufung und Verzweiflung. Ein tiefgründiges Buch, das sich ernsthaft mit dem Beruf des Priesters beschäftigt: Nicht spöttisch, nicht eifernd, ganz nüchtern. Ein Buch über die Suche nach Gott, über Sünden und Erlösung - hervorragend.