Hundstagekönig von Einar Már Gudmundsson

Einar Már Gudmundsson Hundstagekönig

Ausgezeichnet mit dem Isländischen Literaturpreis.

Vielleicht braucht die Vergangenheit die Gegenwart dringender, als wir vermuten?
Dies ist die vergessene Geschichte eines jungen Mannes aus Kopenhagen, der die Weltmeere durchstreifte und plötzlich König von Island wurde. Auf den Spuren von Jörgen Jörgensen nimmt Einar Már Gudmundsson den Leser mit in eine auffällig lustige Geschichte über Scheinheiligkeit, Ärger, Mängel und Schwächen. Über Menschen, die in den Umlaufbahnen um den Globus segeln. Menschen, die Gegenstand von Legenden wurden und die noch am Leben sind.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: so.ein.kokolores

    Vom Dänen der Auszog um die Welt zu entdecken und zwischendurch mal kurz König von Island war. So oder so ähnlich könnte man das Leben von Jörgen Jörgensen, auch bekannt als Jörundur Hundstagekönig zusammenfassen. Der Sohn eines dänischen Uhrmachers hatte die Abenteuerlust in den Knochen stecken und fuhr in jungen Jahren schon zur See, um die Welt zu entdecken. Wer hätte gedacht, dass aus ihm mal eine der schillerndsten, aber längst vergessenen Figur der Weltgeschichte werden sollte. Er selbst vermutlich nicht, auch wenn er großes von sich hielt und Schuld und Fehler in der Regel im Umfeld suchte, statt bei sich selbst. Vermutlich braucht es genau solch einen Charakter, um unerschrocken und voller Tatendrang die Welt zu verändern. So kam es schließlich, dass er in 1810 in Island eine friedliche Revolution anzettelte und sich zum obersten Regenten des Landes aufschwang, um Island von den Dänen zu befreien und die Unabhängigkeit des Landes verkündete. Nichts anderes als das Wohle des unterdrückten Volkes hatte er im Sinn. Doch wie ihr schon ahnt, war die Regentschaft nur von kurzer Dauer. Einar Már Gudmundsson schildert in diesem Roman das aufregende und abenteuerliche Leben des unerschrockenen Dänens. Mein Fazit: So unterhaltsam, spannend und gut erzählt, wie die Story ist, könnte es eine wunderbare Lektüre für ein Wochenende auf der Couch sein. Doch folgender Satz aus dem Buch offenbart das eigentliche Problem der Geschichte: „… wir erlauben uns, in der Geschichte vor- und zurückzuspringen, denn unsere Erzählung ist in gewisser Weise psychologisch angelegt, auch wenn die Zeit vergeht, bleibt nichts mehr in der chronologisch richtigen Reihenfolge.“ Genau diese vielen Zeitensprünge sowie Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten und die historischen Fakten, die regelmäßig eingestreut werden, haben den Lesefluss regelmäßig gestört. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich auf dieses Konzept einlassen konnte, doch danach konnte ich mich dem Sog nicht mehr entziehen. Garantiert nicht für jedermann, aber trotzdem absolut empfehlenswert!
  • Von: SternenstaubHH

    Dieses Buch hat mir eine lesenswerte Reise in die Geschichte Skandinaviens beschert. Vor allem aber das Cover und der Titel machten mich neugierig. Ich liebe Island und interessiere mich auch sehr für die Geschichte. Von diesem "Hundstagekönig" hatte ich bisher jedoch noch nie etwas gehört und so bot mir dieses Buch die perfekte Chance um dies zu ändern. Tatsächlich erfährt man im Verlauf des Buches immer mehr über den sogenannten "Hundstagekönig", den König von Island. Wer war dieser dänische Abenteurer? Wer war Jörgen Jörgensen (wie ihn die Dänen nannten) der so viele unterschiedliche Namen wie Länder bereist hat? So interessant und wissenswert das Buch auch ist, so hatte ich leider auch einige Schwierigkeiten beim Lesen. Herr Gudmundsson hat einen ganz eigenen beinahe schon poetischen Stil mit dem ich anfangs nicht so recht zurecht kam. Erst nachdem ich mich eingelesen hatte, konnte ich seiner Erzählung folgen. Er ist mit Sicherheit ein großartiger Geschichtenerzähler doch um diesem Buch gerecht zu werden, sollte man sich genügend Zeit lassen. Dieses Buch ist mehr als nur ein historischer Roman und bietet nicht nur allerhand Wissenswertes über die Geschichte Skandinaviens und Islands - dieses Buch ist eine ganz außergewöhnliche Auseinandersetzung mit einem ganz außergewöhnlichen Menschen. "Hundstagekönig" ist ein Buch das mir, trotz Startschierigkeiten, viele anregende Lesestunden bereitet hat. Ich habe mich von Gudmundsson verzaubern lassen und eine so spanende wie höchst unterhaltsame Geschichte gelesen. Fazit: Wer ein Interesse an skandinavischer Geschichte, außergewöhnlichen Menschen und poetischen und einzigartigen Erzählungen hat, wird mit diesem Buch eine geeignete Lektüre finden, die den Leser regelrecht verzaubern wird.
  • Von: YukBook

    Dieses Buch war in jeder Hinsicht Neuland für mich: Ich kannte weder den Autor noch den König von Island, den er porträtiert, noch war ich jemals auf der Insel. Gleich zu Beginn spannt uns der Autor auf die Folter, indem er Jörgen Jörgensen aus Kopenhagen als einzigartig und schillernder als die meisten Romanfiguren bezeichnet. Jörgensens Lebensgeschichte liest sich tatsächlich wie ein Abenteuerroman, denn er segelte nicht nur 1809 nach Island und riss für zwei Sommermonate die Macht an sich – daher der titelgebende Spitzname –, sondern war auch Entdecker, Gefangener, Spion, Autor und Polizist. So unterschiedlich wie die Lebensphasen sind auch die Quellen, auf die sich der Autor bezieht. Er zitiert sowohl aus Jörgensens Autobiografien als auch aus Berichten von Zeitgenossen, die teilweise ein widersprüchliches Bild ergeben. Was den Lesefluss leider stört, sind die vielen Namensnennungen, Nebenfiguren, -schauplätze und Zeitsprünge. Sehr unterhaltsam dagegen ist Gudmundssons polemischer Stil und sein entlarvender Blick auf Legenden, Mythen und die Geschichtsschreibung. Auch wenn ich leichte Schwierigkeiten hatte, den historischen Ereignissen zu folgen, bekam ich einen interessanten Einblick in die damaligen Handelsbeziehungen zwischen Dänemark, Island und England.