Ich und meine Mutter von Vivian Gornick

Vivian Gornick Ich und meine Mutter

Vivian Gornick ist eine Entdeckung!

Mütter sind anstrengend und bleiben es ein Leben lang. Schon als Kind spürt Vivian Gornick bei ihrer Mutter eine blinde Wut über deren Schicksal als Hausfrau. Begleitet von der trotzigen Behauptung, die wichtigste Rolle einer Frau sei die der Ehefrau und Mutter. Darüber, dass die Tochter Unabhängigkeit und Schriftstellerei wählt, können die beiden Frauen endlos streiten, zugleich sind sie unzertrennlich. In diesem biografischen Roman, der noch nie auf Deutsch erschienen ist und gerade in mehreren Ländern neu entdeckt wird, zerlegen Mutter und Tochter auf kilometerlangen Fußmärschen durch New York weibliche Lebensentwürfe und führen ein furioses und komödiantisches Defilee verschiedenster Charaktere, ihrer Liebhaber, Träume und Enttäuschungen auf.

»Kaum mit Worten zu sagen, wie überragend gut dieses Buch ist.« Washington Post

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Bookfeminist

    „Ich und meine Mutter“ von Vivian Gornick erschienen 2019 bei Gornick ist Journalistin, Essayistin, Schriftstellerin und Feministin und „Ich und meine Mutter“ ist ihr Memoir. Es handelt von ihrer Beziehung zu ihrer Mutter, die bereits im Kindesalter sehr problematisch und alles andere als liebevoll war. Das Buch ist 1987 zum ersten Mal veröffentlicht worden. Die damalige Zeit sah vor, dass die Frau sich um das Haus und das Kind kümmert, die Mutter der Autorin blieb deshalb als Hausfrau zuhause und kümmerte sich um die Kindeserziehung wohingegen der Vater der Autorin das Geld verdiente. Mit diesem Umstand war die Mutter der Autorin aber alles andere als zufrieden. Diese Wut darüber lässt sie leider an ihrer Tochter aus. Ihre Liebe gilt einzig ihrem Ehemann. Die Tochter rebelliert. Sie heiratet einen Mann, der nicht dem Judentum angehört, was ihre streng religiöse Mutter sehr stört, studiert und versucht ein selbstbestimmtes Leben zu führen unabhängig von einem Mann, aber der Ballast aus ihrer Kindheit ist groß und holt sie immer wieder ein. Immer wieder gerät sie dabei auch mit ihrer Mutter in Konflikt. Diese erkennt das Leben der Tochter nicht an. Die Handlung wird kunstvoll zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart im New York der 80er Jahre erzählt, in der die Autorin mit ihrer Mutter in New York spazieren geht, als Gornick eine erwachsene Frau ist und ihre Mutter im hohen Alter. Sehr intim schildert die Autorin von dieser problematischen Beziehung und gewährt tiefe Einblicke in ihre Psyche. Es ist ein wunderschön geschriebenes und klares Porträt einer Mutter-Tochter-Beziehung, das zwar vor 36 Jahren erschienen ist, sich aber nichts an seiner Aktualität eingebüßt hat.
  • Von: Thelastpage.de

    Ich konnte nicht abwarten, es endlich zu lesen. Als ich dann meine Koffer packte, um 10 Tage am Strand in Qatar zu verbringen, griff ich unter anderem zu „Ich und meine Mutter“. Auf dem Flug informierte ich mich ein wenig. Vivian ist Journalisten. Ihr Memoir erschien bereits 1978, wurde jedoch erst jetzt ins Deutsche übersetzt. Warum so spät? Ich kann es mir nicht erklären. Als ich dann endlich am Pool saß. Mit Wein und Pommes ausgestattet, war ich bereit mich in ihren Worten zu verlieren. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich nicht pausieren musste und den kompletten Zeit mit Vivian’s Geschichte verbringen konnte. Vivian erzählt und auf eine Art, die man nicht anders als Balance zwischen Gefühl und Intellekt beschreiben kann, von ihren Erfahrungen, Erlebnissen, und auch Beziehungen über die Jahre hinweg. Ihre Bezugspersonen war bis dato immer weiblich, und wir erkunden gemeinsam mit ihr, wie sich ihre Einflüsse auf ihre Beziehungen über die Jahre hinweg auswirkten. Die offene Ehrlichkeit fühlt sich selbst für den Leser manch einmal an wie ein Faustschlag in den Magen. Mit aller Offenheit wird die Beziehung zwischen Mutter und Tochter beschrieben und diskutiert. Wir erleben mit, wie sich die Tochter von ihrer Mutter durch den Abschluss und ihren eigenen Intellekt emanzipieren möchte. Im selben Atemzug fühlen wir die Angst der Mutter vor ihrer weiterentwickelten Tochter als wäre es unsere eigene. Um wirklich das volle Potential dieser 220 Seiten zu nutzen, sollte man sich darauf vorbereiten, die eigenen Beziehungen, Gefühle und vielleicht auch Einstellungen zu hinterfragen, basierend auf den Fehler anderer, die wir hier aufgezeigt bekommen.
  • Von: FrauFussi

    Die Journalistin Vivian Gornick erzählt ihre Lebensgeschichte. Sie wächst als Kind einer jüdischen Arbeiterfamilie in Brooklyn auf. Über ihren Vater (er starb, als sie 13 war) und ihren Bruder erfährt man nicht viel. Die Frauen in ihrer Umgebung prägen Vivian sehr. Nach dem Tod ihres Vaters fällt ihre Mutter in eine langanhaltende Depression, die Vivian extrem zusetzt und nicht nur das. Auch die permanente Unzufriedenheit ihrer Mutter belastet sie sehr. Sie unternimmt mit ihrer Mutter sehr viele Spaziergänge durch New York, auch noch als ihre Mutter schon sehr alt ist. Das Verhältnis der beiden kann man nicht unbedingt harmonisch und liebevoll bezeichnen. Auseinandersetzungen und Streitereien sind eher die Regel. Die Art, wie sie über das Mutter-Tochter-Verhältnis schreibt ist reflektiert und schonungslos. Es ist ein sehr gutes und für mich wichtiges Buch und ich bin froh, dass es nach so vielen Jahren ins Deutsche übersetzt wurde. Für mich war es noch ein kleiner Bonus, dass ich durch diese Spaziergänge, auch in New York sein konnte.
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