Jenseits der Ngong Berge von Maren Gottschalk

Maren Gottschalk Jenseits der Ngong Berge

Es ist ein strahlend klarer Morgen, als die 28jährige Tania Blixen im Januar 1914 in Mombasa zum ersten Mal afrikanischen Boden betritt. Sie ist überwältigt von dem märchenhaften Anblick der Stadt, vor allem aber ist sie aufgeregt, denn am Kai erwartet sie ihr künftiger Ehemann Baron Bror Blixen. Hier in Kenia soll ihr neues Leben beginnen, das voller Verheißung vor ihnen liegt. Sie kaufen eine Kaffeefarm, malerisch gelegen unterhalb der Ngong Berge, und Tania taucht ein in diese für sie so fremde, exotische Welt, die ihr zur geliebten Heimat wird. Als sie 17 schicksalsträchtige Jahre später in ihr Geburtshaus in Dänemark zurückkehrt, hat sie alles verloren: Ihre Ehe ist gescheitert, die Farm bankrott und die himmelstürmende Liebe ihres Lebens tödlich verunglückt. Aber ein Teil von Karens Seele bleibt für immer zurück in den Weiten Afrikas – und findet Trost in der Erinnerung an ein Leben aus dem Stoff, aus dem Romane sind.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: YukBook

    Mein Bild von Karen Blixen ist stark geprägt von der Verfilmung ihres Bestsellers „Jenseits von Afrika“. Von dieser Romanbiografie erhoffte ich mir neue Einsichten und Einblicke in ihr Leben außerhalb der Zeit in Ostafrika. Die Rahmenhandlung bildet ein Interview, das die amerikanische Journalistin Ruth mit der 74-jährigen Schriftstellerin in ihrem dänischen Elternhaus in Rungstedlund führt. So erfahren wir nicht nur Karens Lebensgeschichte, sondern auch wie sie auf die Vergangenheit zurückblickt und warum sie so und nicht anders gehandelt hat – denn durch Ruths Reaktionen und kritische Äußerungen wird sie teils gezwungen, ihr Verhalten zu rechtfertigen. Fest steht, dass Karen Blixen eine Frau voller Widersprüche war. Einerseits fiel es ihr schwer, auf Luxus und opulente Dinnerparties mit Kolonialherren zu verzichten, auch wenn sie es sich nicht mehr leisten konnte. Andererseits setzte sie sich über die Maßen für das Wohl ihrer Mitarbeiter ein und kratzte ihr letztes Geld zusammen, um den Kenianern in Notlagen zu helfen und ihnen Perspektiven zu bieten. Die Liebe und intellektuelle Verbindung zu dem Jäger Denys Finch Hatton nimmt in ihren Schilderungen genauso viel Raum ein wie ihre unermüdlichen Anstrengungen, ihre Kaffeeplantage vor dem Ruin zu retten. Darüber hinaus bekam ich Einblick in das schwierige Verhältnis zu ihrer Familie, von der sie sich lösen wollte und doch abhängig blieb, und in ihre schriftstellerische Karriere. Dank ihrer Erzählkunst und umfangreichen Recherchen hat mir Maren Gottschalk schöne und informative Lesestunden beschert und mein Bild von Karen Blixen weiter vervollständigt.
  • Von: Stefanie Leo

    Denke ich an "Jenseits von Afrika" kommt mir der gleichnamige Film mit Meryl Streep und Robert Redford in den Kopf. Der erste Satz des Buches ist mir, obwohl ich es nie gelesen habe, geläufig: „Ich hatte eine Farm in Afrika, am Fuße der Ngong-Berge.“ Ich erinnere mich an eine starke Frau im kolonialen Afrika, an eine tragische Liebesgeschichte. Aber wer war Karen Blixen wirklich, deren autobiographisches Werk „Out of Africa“ 1937 unter ihrem Pseudonym Isak Dinesen erschien? Film (ein wenig) und Buch deckten ja lediglich Blixens Leben auf der Farm Mgoboni in British East Africa ab. Die Autorin Maren Gottschalk füllt diese vielen verbliebenen Leerstellen im Leben der dänischen Autorin in ihrer gerade erschienenen Romanbiographie „Jenseits der Ngong Berge“. Gottschalk, die Beiträge für die WDR-Radiosendung ZeitZeichen verfasst, hat ein Faible für starke Frauen des letzten Jahrhunderts. Zuletzt konnte mich ihre Romanbiographie über Frida Kahlo begeistern. Dieses Mal wendet sie sich der Autorin Karen/Tania Blixen zu. Dabei ist die Kunst des biographischen Romans, sich in Details so nah wie möglich an die historische Wahrheit zu halten, ergänzende Gespräche, Gedanken und Handlungen zu ergänzen. Sie sind wiederum der Feder der Leverkusener Autorin entsprungen. Dafür hat Maren Gottschalk penibel recherchiert, Bücher, Briefe und Biografien gelesen, besuchte Original-Schauplätze in Kenia und Dänemark. Packend lässt sie Tania Blixen ihre Geschichte selbst erzählen, denn in „Jenseits der Ngong Berge“ wird die damals 74-jährige Autorin von der Journalistin Ruth in Dänemark besucht. Die junge Amerikanerin erhofft sich von Blixen Ende der 1950er Jahre mehr Hintergrund-Informationen zu den Unabhängigkeitsbestrebungen Kenias. Trotz ihrer Krankheit und großer Schwäche gibt die Autorin schließlich nach und erzählt der jungen Frau über Tage hinweg ihr Leben. Von diesen (fiktiven) Gesprächen im dänischen Rungsted springen wir an die verschiedensten biographischen Stationen im Leben der dänischen Autorin. Mit „Jenseits der Ngong Berge“ hat Maren Gottschalk eine packende Romanbiographie geschaffen, die mir nicht nur Karen/Tania Blixen näherbrachte, sondern auch Einblicke in das koloniale Afrika gewährte. Absolut empfehlenswert!