Mein Ein und Alles von Gabriel Tallent

Gabriel Tallent Mein Ein und Alles

»Ein Buch, das man mit angehaltenem Atem verschlingt.« Washington Post

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wächst Turtle Alveston weltabgeschieden in den nordkalifornischen Wäldern auf, wo sie jede Pflanze und jede Kreatur kennt. Auf tagelangen Streifzügen in der Natur sucht sie Zuflucht vor der besitzergreifenden Liebe ihres charismatischen und schwer gestörten Vaters. Erst als sie ihren Mitschüler Jacob näher kennenlernt und wahre Freundschaft erfährt, beginnt sie, sich aus den Klauen ihres Vaters zu befreien. Doch der hat nicht vor, Turtle einfach gehen zu lassen. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod ...

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: fromme Helene

    Die Halbwaise Turtle kennt nur das Leben mit ihrem egomanischen Vater in der Abgeschiedenheit der Wälder. Sie hat keine Freunde und ist in der Schule eine Außenseiterin. Die körperlichen und brutalen Übergriffe ihres Vaters und gleichzeitig seine abgöttische Liebe halten sie in einem doppelbödigen Abhängigkeitsverhältnis, aus dem es kein Entrinnen gibt. Das scheue und traumatisierte Mädchen kann zu niemanden Vertrauen fassen und versucht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Doch sie scheitert ein ums ander Mal an der Macht und Durchtriebenheit ihres Vaters, der jeden ihrer Schritte vorauszuahnen scheint. Als sie am Ende sich auch noch für andere verantwortlich fühlt, wächst sie über sich hinaus. Die einzigartige Sicht durch Turtles Augen, die auch immer wieder ihre dissoziativen Zustände deutlich macht, ist grandios geschildert. Das so gezeigte Leid des Mädchens ist schwer verdaulich und gleichzeitig wächst die Bewunderung vor ihrem Mut und ihrer Leidensfähigkeit. Die Sprache des Buches ist Turtles Sprache, ihr Blick auf die Welt und das Leben - sehr bildhaft, naturverbunden und manches Mal ordinär und naiv. Die Erzählung macht ihr Leiden real, gräbt sich in mein Bewusstsein und lässt mich auch nach dem Ende lange nicht los. Jeder Gedankengang ist nachvollziehbar und zeigt brutal und offen Turtles Hilflosigkeit und gleichzeitig die schamhaft wegschauenden Gesellschaft. Es brauch ein bisschen sich einzulesen, dann kann man das Buch nicht mehr weglegen. Fazit: Bilder, vor denen man die Augen verschließen möchte. Eine Geschichte, die nicht ungelesen bleiben darf. Schwerverdauliche Kost, die noch lange nachhallt.
  • Von: Gedankenlabor

    „Mein Ein und Alles“ von Gabriel Tallent – ein Buch, was wohl sehr die Meinungen spaltet. Ein Buch, wie ich finde, das mal wieder sehr an der Komfortzone kratzt und thematisch absolut nicht ohne ist und mich oft den Atem anhalten lies! Und doch... trotz der Schwere der Geschichte und dem nicht immer ganz leichten Erzählstil, ist mir die kleine Turtle sehr ans Herz gewachsen. Ihr Leben verläuft so so anders als es sollte und zwangsläufig gestaltet sich ihr weiterer Weg alles andere als einfach. Woher soll ein kleines Mädchen Richtig von Falsch unterscheiden können, wenn es zu eben diesem Leben, in dem sie steckt aufgezogen wird? Für mich war ihr Kampf raus zukommen aus diesem völlig zerrütteten Leben, dieser Welt, die ihr Vater hier für ihr sie geschaffen hat, einfach bewundernswert! Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass sie so sehr zu kämpfen hatte und immer und immer wieder wurden ihr Steine in den Weg gelegt... ich hätte wohl aufgegeben, Turtle nicht... - bis zum bitteren Ende hat sie für ihre Freiheit und Selbstbestimmung und dem Erkennen ihres Ichs gekämpft.
  • Von: Helenas_buchliebe

    "mein ein und alles" von Gabriel Tallent ist ein Buch, welches mir sehr nahe geht, mich sprachlos und fassungslos zurück lässt und noch lange beschäftigen wird. In diesem Buch geht es um das Mädchen Turtel, welche alleine und sehr abgeschieden mit ihrem Vater aufwächst. Der Vater hat einen sehr eigenen und für uns verzährten Blick auf die Welt. Turtel wächst mit Waffen auf und ihr wird von klein auf beigebracht, dass eine Frau nichts wert und schlecht ist. Dieses Denken hat sie so verinnerlicht, dass es erschreckend war, immer wieder zu lesen, wie sie über sich und andere weibliche Personen in ihrer Umgebung denkt. Eines Tages trifft sie allerdings auf den Jungen Jacob und ihr Blick auf ihr Leben fängt an sich zu wandeln. Doch ihr besitzergreifender und schwer gestörter Vater will sie natürlich nicht gehen lassen. Das Buch zeigt sehr deutlich, wie prägend die Erziehung ist. Turtel erlebt die grausamste körperliche und psychische Gewalt, empfindet dies aber als normal. Ihr ganzes Denken und Handeln war bis zum Schluss so verstörend, aber für mich trotzdem nachvollziehbar. In dieser Geschichte sieht man deutlich, dass das wichtigste für Kinder die Liebe der Eltern ist. Turtel weiß, dass es nicht richtig ist, was ihr Vater mit ihr macht, sehnt sich teilweise aber danach, da dies für sie ein Zeichen seiner Liebe ist. Das Buch hat einen monotonen und einfachen Schreibstil, so dass die ganze Geschichte sehr realistisch, wie ein Erfahrungsbericht rüber kommt. Und genau deswegen hat mich das Buch so mitgenommen und es weiter lesen lassen, da ich sonst bei so einer Thematik an meine Grenzen komme und es nicht lesen möchte.
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