Meine zehn Großväter, das Meer und ich von Fabio Genovesi

Fabio Genovesi Meine zehn Großväter, das Meer und ich

Eine Kindheit am Meer, eine skurrile italienische Großfamilie und eine Liebeserklärung an das Leben

Fabio ist der Mittelpunkt seiner verrückten Großfamilie in der Toskana. Als Liebling seiner zehn »Großväter« – den schrulligen, unverheirateten Brüdern seines Opas – wird er zu den seltsamsten Unternehmungen mitgenommen. Die sind zwar selten kindgerecht, aber dafür immer unvergesslich. Doch als sein Vater nach einem Unfall im Koma liegt, muss Fabio sich dem richtigen Leben stellen. Er beginnt, seinem Vater selbst verfasste Geschichten vorzulesen. Denn was kann jemanden besser ins Leben zurückholen, als all die Abenteuer mit seinen zehn Großvätern ...

Das Buch ist 2019 unter dem Titel »Wo man im Meer nicht mehr stehen kann« im Verlag C. Bertelsmann erschienen.

Jetzt bestellen

€ 13.00 [D] inkl. MwSt. | € 13.40 [A] | CHF 18.50 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Reenchenz

    „Angst ist eine kleine Spinne, die dich ablenkt, während das Leben dich bescheißt.“ Diese und andere kluge und weniger kluge Ratschläge geben Opas gerne. Gut, dass der kleine Fabio gleich zehn davon hat. Denn die Brüder seines leiblichen Großvaters, alle ledig, alle mehr oder weniger verrückt, werden nicht müde, Fabio von Gleichaltrigen fernzuhalten und ihn in ihr eigenes irres Leben einzuführen. Doch als sein Vater nach einem Unfall ins Koma fällt, geht ihm die scheinbar einzig vernünftige männliche Bezugsperson verloren. Und so schlängelt sich Fabio zwischen den verrückten Ideen der zehn „Onkel“ und den gleichaltrigen Mitschülern durchs Leben, um seinen eigenen Weg zu finden. Eine Zuflucht findet er in den gebrauchten Sachbüchern vom Wochenmarkt und dem Glauben daran, dass sein Vater, der so gut darin ist, Dinge zu reparieren, auch sich selbst wieder in Stand setzen wird. Der deutsche Titel des im Penguin Verlag als Taschenbuch erschienenen Romans „Meine zehn Großväter, das Meer und ich“ ist durchaus irreführend, denn in meinen Augen spielen weder das Meer noch die zehn „Großväter“ eine zentrale Rolle in diesem Roman. Vielmehr ist es die Coming-of-age-Geschichte des kleinen Fabio, der in der verrückten Großfamilie aufwächst, mit einem Vater, der da und dann nicht mehr richtig da ist. Der italienische Autor Fabio Genovesi bedient sich in diesem Roman eines wunderbar unaufgeregten Erzählstils und lässt den Leser am Innenleben des Protagonisten Fabio teilhaben. Dies ist oftmals bewegend und gelegentlich auch zum Schmunzeln, da einen die kindliche Naivität, die aus den Worten des Ich-Erzählers spricht, anrührt. So versucht der kleine Fabio, die Geheimnisse der Dinge zu ergründen, deren Erklärungen eigentlich dem Vater zugefallen wären, wird die erste zarte Zuneigung zu einem Mädchen aus der Nachbarschaft zum Abenteuer. Zumal sich Fabio im Bann eines Fluches wähnt, der alle Männer der Familie befällt und sie zur Partnerlosigkeit und schleichender Irrewerdung verdammt. Die intensive Beschäftigung mit der Gefühlswelt des Protagonisten führt gelegentlich dazu, dass der Roman etwas handlungsarm erscheint. Er lädt, meines Erachtens nach, nicht zum schnellen Durchschmökern ein. Vielmehr sollten die Gedanken und Gefühle Fabios nachgedacht und mitempfunden werden, denn schließlich waren auch wir einmal in diesem Alter. Der Roman ist eine Fundgrube voller wunderbarer und schlauer Gedanken, die der bibliophile Lesende gerne zitieren wird. Das Buch erschien in Deutschland erstmals 2019 unter dem Titel „Wo man im Meer nicht mehr stehen kann“. Ein Titel, der wesentlich besser zum Buch passt, da dieses Bild auch mehrmals im Buch auftaucht. Es beschreibt, wie Fabio einst von seinem Vater das Schwimmen lernte, als dieser ihn unvermittelt ins tiefe Wasser warf und Fabios Schwimmversuche aus dem Boot heraus beobachtete. Es nimmt die Entwicklung Fabios im geschilderten Lebensabschnitt vorweg, den sprichwörtlichen Weg, den er geht. Nicht alleine, aber aus eigener Kraft.
  • Von: Janina

    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist eine Familie Geschichte, aus der Sicht eines kleinen Jungens, der für sein Alter kein Kind mehr ist sondern eher schon ein kleiner Erwachsener Zuerst kam ich sehr stockend in die Geschichte hinein und es fiel mir schwer, mich damit zu identifizieren, doch nach einer Weile wurde es immer besser und ich mochte die Geschichte immer mehr Es war eine Geschichte, die ich bis jetzt so noch nicht gelesen habe, was ich als sehr positives sehe, weil ich keinerlei Klischees gefunden habe Ein toller familienroman, für den ich eine Empfehlung aussprechen
  • Von: Buchmagie

    Fabio ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Er entdeckt gerne neue Dinge oder verbringt Zeit mit seinem Vater, in der die beiden vielleicht keine tiefgründigen Gespräche führen, in der sein Vater Fabio aber zeigt, dass er ein außerordentliches Talent dafür hat alle Dinge reparieren zu können. Allerdings unterscheidet sich Fabios Familie von allen anderen, die Fabio kennt. Denn während die meisten Kinder meistens zwei Großmütter und -väter hatten, kann er gleich mit zehn Großväter aufwarten und die bringen sein eigentlich ganz normales Leben manchmal ganz schön durcheinander, und manchmal wünscht sich Fabio auch, dass seine Großväter so normal wären wie andere Großväter. Und dann erschüttert ein Ereignis Fabios ganzes Leben und er erkennt, dass es unwichtig ist, was man für eine Familie hat, am wichtigsten ist, dass die Familie zusammenhält. Zugegeben, als ich zum ersten Mal von "Wo man im Meer nicht mehr stehen kann" von Fabio Genovesi gehört habe, wusste ich nicht, was mich in der Geschichte erwarten würde, doch das, was ich aus dem Inhalt wusste, fühlte sich zu gut an, um das Buch nicht lesen zu wollen. Und tatsächlich lag ich mit meiner Einschätzung nicht daneben. Möglicherweise habe ich das Buch, dessen Geschichte hauptsächlich in einem sonnigen italienischen Dorf spielt vor ein paar Monaten zur falschen Zeit gelesen. Möglicherweise habe ich sie aber auch genau zur richtigen Zeit gelesen, denn während es draußen meist grau und regnerisch war, hat mir "Wo man im Meer nicht mehr stehen kann" immer einen besonders wohligen Sonnenstrahl geschenkt, der einem das Gesicht wärmt, aber nicht so grell ist, dass er in den Augen weh tut. Und das ist Fabio Genovesis Geschichte auch: wie ein besonders schöner Urlaubstag, der einfach nicht enden soll. Wir begleiten bei dieser teilweise autobiografischen Geschichte den Protagonisten Fabio beim Erwachsenwerden, in denen er die typischen Probleme eines Heranwachsenden erlebt. Wir erleben auch Fabios ganz eigene Herangehensweise an diese Probleme, die einen großen Teil des Charmes, den diese Geschichte zweifellos inne hat, ausmacht. Ein kleines bisschen naiv, ein kleines bisschen unwissend, aber gleichzeitig mit einer unglaublichen Herzensgüte ausgestattet, spielt sich der Protagonist sofort in jedes Herz der Leserinnen und Leser seiner Geschichte. Und auch seine zehn Großväter sind Figuren, denen man in Büchern noch nicht sooft begegnet ist und die genau deswegen so einzigartig sind und einen unverwechselbaren Humor in den Roman bringen. Nicht nur einmal habe ich mich bei den beschriebenen Situationen mit Fabios Großvätern gefragt, was wirklich passiert und was der Fantasie des Autoren entsprungen ist, wenn man den autobiografischen Teil der Geschichte berücksichtigt. Was allerdings zweifelsohne feststeht, ist, dass "Wo man im Meer nicht mehr stehen kann" sich zwischen Familienroman, einer Coming-Age-Story und einer sehr schönen Wohlfühlgeschichte bewegt, die zeigt, wie viel Kraft im kindlichen Glauben und im geschriebenen Wort steckt, und die kalte Jahreszeiten aufhellt und im Sommer den letzten warmen Sonnenstrahl des Tages einfängt, damit man ihn noch lange herumtragen kann. Ein Buch für jede Jahreszeit.
Mehr laden