Muna oder Die Hälfte des Lebens von Terézia Mora

Terézia Mora Muna oder Die Hälfte des Lebens

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023
»Ich weiß, was du willst«, sagte er. »Du bekommst es nicht.« - Der neue große Roman der Georg-Büchner-Preisträgerin und Gewinnerin des Deutschen Buchpreises.

Muna liebt Magnus. Ob und wen Magnus liebt, ist schwer zu sagen. Was geschieht mit einem Leben, das man in Abhängigkeit von einem anderen führt? Muna steht vor dem Abitur, als sie Magnus kennenlernt, Französischlehrer und Fotograf. Mit ihm verbringt sie eine Nacht. Mit dem Mauerfall verschwindet er. Erst sieben Jahre später begegnen sich die beiden wieder und werden ein Paar. Muna glaubt, in der Beziehung zu Magnus ihr Zuhause gefunden zu haben. Doch schon auf der ersten gemeinsamen Reise treten Risse in der Beziehung auf. Im Laufe der Jahre nehmen Kälte, Unberechenbarkeit und Gewalt immer nur zu. Doch Muna ist nicht gewillt aufzugeben.

Jetzt bestellen

€ 25.00 [D] inkl. MwSt. | € 25.70 [A] | CHF 34.50 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Frederike Köhl für denkbar.net

    Muna oder die Hälfte des Lebens ist ein Roman, der eine sonderbare Wirkung auf einen hat. Er macht einen aggressiv, man kann mit der Protagonistin schwer sympathisieren. Sie ist zu aufdringlich, dann wieder zu devot, ein Leben in den Extremen. Man muss immer wieder Fehlentscheidungen ertragen, würde sie manchmal gerne anbrüllen, um sie aus ihrem Traum von Besessenheit wachzurütteln. Doch gleichzeitig hat dieses Buch eine enorme Sogwirkung. Man kann es nicht beiseitelegen, da man immer wieder hofft, dass Muna erwacht, dass sie sich befreit und ihre Intelligenz nutzt, um selbstständig durchs Leben zu gehen. Mora schafft es, ein Thema, das häufig sehr einseitig beleuchtet wird, in all seinen Ausmaßen aufzuzeigen. Man spürt keineswegs nur Mitleid mit der Protagonistin, die auf wenig Resonanz ihrer Liebe stößt. Vielmehr zeigt Mora auf, dass eine toxische Beziehung von beiden Seiten aufgebaut wird. Eine Person, die aufdringlich ist, sich abhängig machen will, stößt auf eine andere Person, die irgendwann nachgibt und eigentlich genauso gefangen ist in einer Beziehung, die sie nicht möchte wie die andere. Diese Unzufriedenheit resultiert in Gewalt und Machtspielen und macht beide gleichermaßen kaputt. Ein fesselnder Roman, der zwar schmerzt und einen wütend macht, aber gleichzeitig auch unglaublich packend und faszinierend ist!
  • Von: Literaturentochter

    Ach, was soll ich mir die wichtigste Info bis zum Schluss klemmen – »MUNA oder Die Hälfte des Lebens« ist für mich ein Highlight. Wieso, weshalb, warum? Kommt jetzt! Muna Appelius, eine junge Frau die kurz vor ihrem Schulabschluss steht, lernt während eines Praktikums in einer Redaktion Magnus, seines Zeichens Bildredakteur des Magazins und Französischlehrer, kennen. Nach einer gemeinsam verbrachten Nacht, die sich zeitlich zum Mauerfall ereignet, verschwindet Magnus. Erst sieben Jahre später treffen sich die beiden wieder und werden ein (halbes) Liebespaar. »Als hätte man vor sieben Jahren den ganzen Planeten unter mir ausgetauscht, gegen einen, der fast genauso aussieht wie der alte, aber eben nur fast, und obwohl auf dem neuen fast alles besser ist, viel besser, denke nicht, ich wäre undankbar, aber gleichzeitig hat auch immer etwas gefehlt« (S. 229). Bereits zu Beginn der Lektüre webt die Autorin Terézia Mora unterschwellig patriarchale Strukturen in die Beziehung der beiden ein. Diese wirken zwar auf Muna ein, aber ihre Gefühle für Magnus werden dadurch nicht geschmälert, sondern verfestigen sich mehr und mehr – auch, wenn die Beziehung von Beginn an keine Augenhöhe erfahren durfte. Das Buch baut einen langsamen Spannungsbogen um die immer toxischer werdende Beziehung zwischen den Hauptcharakteren auf und liest sich wie schleichendes Gift. Dabei sind die Figuren authentisch, vor allem die Macht von Magnus über Muna und deren Verzweiflung lässt mich an vielen Stellen erschaudern und inne halten. Terézia Mora arbeitet hier mit interessanten Stilmitteln. Textauszüge sind durchgestrichen oder geschwärzt – die Abhängigkeit von Muna wird deutlich, sie gibt sich immer wieder Schuld für die Situation und Magnus’ Taten. Hab’ für mich in diesem starken Buch zwei ganz ganz kleine Kritikpunkte: Es gibt keine wörtliche Rede, damit kam ich am Anfang nicht klar. In diesem Buch hat sich das jedoch mit zunehmendem Lesefortschritt gelegt und sich im Laufe der Geschichte sogar als zweckdienlich erwiesen, da es die Handlung spannend gestaltet hat. Ob etwas gedanklich oder sprachlich ausgedrückt wurde – wer hier aufmerksam dabei ist, hat definitiv mehr von der Geschichte. Gegen Ende des Buches hat Muna nicht nur mit Magnus kein Glück gefunden, sondern muss noch zwei weitere Schicksalsschläge kompensieren. Hier wollte mir die Geschichte fast schon zu viel. Allerdings ist »MUNA oder Die Hälfte des Lebens« der erste von drei Teilen und so bleibt für mich die Hoffnung, dass die weiteren zwei Schicksalsschläge in der Fortsetzung erneut aufgegriffen werden. Eine Geschichte, die auf mich eine erschütternde Sogwirkung hatte, da an Red Flags nicht gespart wurde. So grausam in der Handlung, so authentisch in der Beschreibung der Figuren. CN: physische und psychische Gewalt, Tod, Krankheit.
  • Von: zeilen___traeumerin

    𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠: Muna liebt Magnus. Ob und wen Magnus liebt, ist schwer zu sagen. Was geschieht mit einem Leben, das man in Abhängigkeit von einem anderen führt? Darum geht es im Prinzip in diesem Buch. Die Autorin hat die Abhängigkeit und das Toxische wirklich unglaublich gut geschrieben. Ich habe oft nicht verstanden was Muna eigentlich von Magnus will bzw was sie an ihm findet. Es war mir ein Rätsel wieso sie das alles mit sich machen lassen hat und nicht einfach gegangen ist und ihr Leben lebt. Aber da wären wir bei dem Punkt "toxische Beziehung". Es ist nicht leicht sich aus diesem Kreislauf zu befreien. Magnus ist viele Jahre älter als Muna (aber es sind nicht die typischen age grap Vibes). Für Muna schien er ein Vorbild zu sein. Als wisse er schon wie es laufen soll und sie fügt sich eben. Das Buch war für mich wirklich schwer zu lesen. Damit meine ich nicht den Inhalt sondern den Schreibstil. Ich kam bis zum Schluss nicht so wirklich damit zurecht. Es ist überhaupt nicht ersichtlich wer wann was sagt. Es ist nicht als solches gekennzeichnet. Manchmal musste ich raten oder hatte eben einfach kein Plan.😅 Wirklich komisch. Die Story von Muna, Magnus, ihren Affären und einfach von ihrem Leben ist keine leichte Kost. Muna steckt in ihrem Leben irgendwie fest. Verändert aber auch nichts weil sie Magnus eben liebt und an dieser Liebe festhält. Aber diese Liebe ist einfach nicht gut und tut nur weh. Ich als Leser hatte ich oft Momente wo ich das Buch einfach in die Ecke schmeißen wollte weil ich nicht verstehen wollte wieso... wieso Muna? Wieso Magnus? Wieso machst du das? Wieso lässt du das mit dir machen? Muna oder Die Hälfte des Lebens ist so Realitätsnah und Authentisch geschrieben und dargestellt. Bescherte mir oft Gänsehaut und ein ungutes Gefühl. Ich persönlich hätte mir ein anderes Ende gewünscht. Aber iwie machts das auch nur wieder realistischer. Aber wie ich schon sagte, war der Schreibstil wirklich schrecklich und komisch und ich kam damit einfach nicht klar. Deshalb "nur" drei Sterne.
Mehr laden