Paula oder Die sieben Farben der Einsamkeit von Stephan Abarbanell

Stephan Abarbanell Paula oder Die sieben Farben der Einsamkeit

Sie wollte einen Mann heiraten und bekam einen Staat. Paula Munweis wurde als junges Mädchen aus Minsk nach New York geschickt, träumte von einem Medizinstudium, war überzeugte Anarchistin. Doch dann traf sie ihren Ehemann, den Gründer des Staates Israel David Ben-Gurion. An ihrem Lebensabend zieht sie widerstrebend mit ihm in einen Kibbuz in der Wüste Negev. Mai 1966: Am kommenden Tag erwartet Ben-Gurion einen späten Freund, den vor Kurzem aus dem Amt geschiedenen Konrad Adenauer. Und wieder einmal ist es an Paula, diesen Besuch auszurichten und zu gestalten.

Armut, Kriege, Mutterschaft und immer wieder Einsamkeit: Dieser Roman erzählt die Geschichte einer starken, mutigen Frau, der das Leben viele Kompromisse abverlangt und sie zur Frau des Staatsgründers eines Landes gemacht hat, an das sie nicht glaubte. Am Ende ihres Lebens bricht sie noch einmal auf, um sich selbst zu finden.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: femundo

    Stephan Abarbanell schreibt im Nachwort des Romans, das ein Buch über die Frau des israelischen Staatsgründers bislang fehlte, es gibt bisher weder eine Biografie noch einen anderen Roman über Paula Ben-Gurion. Für sein Buch recherchierte er umfangreich, sprach vor Ort in Israel mit Zeitzeugen und Weggefährten der Ben-Gurions. Darunter auch ehemalige Nachbarn, die dem Paar freundschaftlich verbunden waren. Der daraus entstandene Roman porträtiert Paula Ben-Gurion als eine bissige und selbstbewusste Frau, die ein Leben lebte, das ihr nicht entsprach. Sie glaubte nicht an die Idee eines jüdischen Staates und vermisste ihr amerikanisches Leben auf Schritt und Tritt. Abarbanell baut den Roman ähnlich geschickt auf wie seinen Vorgängerroman (»10 Uhr 50 Grunewald« über Walther Rathenau), in den Stunden bis zu einem nahen Ereignis blickt die Hauptfigur zurück auf ihr Leben. Hieraus entspinnt sich ein interessantes Wechselspiel aus Beobachtung des Gegenwärtigen und kritischer Reflektion des eigenen Handelns und der politischen Umstände. Auch wenn Leerstellen blieben - was hat Paula eigentlich zu David hingezogen? - überzeugt Abarbanells Stil wieder auf ganzer Linie. Biografische Innenansichten mischt er auch in diesem Roman mit einem Blick aufs große Ganze.