Schwerer als das Licht von Tanja Raich

Tanja Raich Schwerer als das Licht

Eine Frau lebt auf einer tropischen Insel. Berichtartig gibt sie Auskunft über all die seltsamen Dinge, die passieren. Die Blätter der Bäume färben sich schwarz. Am Ufer liegen tote Fische. Sterne fallen vom Himmel. Und in ihr wächst die Angst vor denen, die im Norden der Insel leben. Sie baut ihr Haus zu einer Festung aus, ständig gefasst auf den Angriff ihrer Feinde.

Realität und Traum, Gegenwart und Vergangenheit, Licht und Schatten - alles überlagert sich und bald ist nicht mehr klar: Sind es die anderen, oder ist sie sich selbst die größte Bedrohung?

„Schwerer als das Licht“ ist ein Roman, der reich ist an Bildern und Deutungsmöglichkeiten und durch seinen parabelhaften Charakter von den zentralen Gegenpolen des Lebens erzählt: vom Anfang und Ende, von Licht und Schatten, von der Natur und dem Übernatürlichen, Krieg und Frieden, Macht und Ohnmacht, Täter und Opfer. Es ist eine Geschichte der Menschheit und ihres Untergangs, die uns schmerzlich vor Augen führt, was wir verloren haben und was wir noch verlieren werden.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Kati

    Schließ' die Augen, und atme ein. Was nimmst du wahr? Verrottende Pflanzen, Moder, die abnehmende Wärme des Tages, die hinter dir liegt. Feuer. Du öffnest die Augen wieder, schärfst auch deine weiteren Sinne. Du hörst *sie*, draußen herumschleichen, näher kommen. Trommeln in weiter Ferne. Rascheln im Unterholz. Früher, da war mehr Rascheln, denn es gab mehr Leben auf der Insel, auf der du dich befindest. Früher, da war auch mehr grüner, frischer, tropischer Duft unter dem Modergeruch, und weniger Tod. Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, um "Schwerer als das Licht" zu beschreiben. Auch beim Lesen war der neue Roman von Tanja Raich nicht immer zugänglich und sperrte sich - ganz anders als "Jesolo", ihr Vorgänger. Die Handlung im Buch bleibt diffus, ähnelt den Lichtspielen, die auf den mit verrottenden Blättern bedeckten Boden stattfinden. Es ist ein Roman in Bildern, nicht in Handlungen, der volle Konzentration beim Lesen fordert. Ich denke, wenn man das Buch im richtigen Moment erwischt, kann es sich sehr lohnen!
  • Von: Newspaper

    Inhalt: 
„Eine Frau lebt auf einer tropischen Insel. Berichtartig gibt sie Auskunft über all die seltsamen Dinge, die passieren. Die Blätter der Bäume färben sich schwarz. Am Ufer liegen tote Fische. Sterne fallen vom Himmel. Und in ihr wächst die Angst vor denen, die im Norden der Insel leben. Sie baut ihr Haus zu einer Festung aus, ständig gefasst auf den Angriff ihrer Feinde.Realität und Traum, Gegenwart und Vergangenheit, Licht und Schatten - alles überlagert sich und bald ist nicht mehr klar: Sind es die anderen, oder ist sie sich selbst die größte Bedrohung?“


 Schreibstil/Art: 
Die bildgewaltigen Beschreibungen haben mich zunächst neugierig gemacht und ich habe meinen Gedanken freien Lauf erlaubt. Die tropische Insel konnte ich mir klar und deutlich vorstellen.
 Doch nach anfänglichen Interpretationen und Spekulationen, forderte mich dieses Buch vollkommen und brachte mich schließlich vollends durcheinander. Parallel dazu fing alles an zu verschwimmen; die Zeitebenen, die Gedanken und Taten der Protagonistin, die Handlung selbst. Die Atmosphäre entwickelte sich zu etwas Bedrohlichem, nicht Greifbarem. 


 Fazit: 
Puh, was für eine anspruchsvolle literarische Lektüre. Ich weiß noch nicht wie ich meine Gedanken richtig zusammenfassen soll. Einerseits ist dieses Büchlein sehr anspruchsvoll und besonders, andererseits lässt es mir persönlich zu viel Raum für Auslegung wie etwas hätte sein können aber möglicherweise nicht ist?! Schwierig und abstrakt.
  • Von: tausendmund

    #bücherliebesbriefe Ich muss diese Zeilen dringend runterschreiben, weil ich die von dir hinterlassenen Abdrücke und Spuren ganz frisch festhalten und weitergeben möchte. Weil du so intensiv bist und viele Gedanken in mir angestoßen hast. Müsste ich dich ganz knackig zusammenfassen, würde ich sagen: Paranoia in Textform. Wir begleiten eine namenlose Protagonistin, die vor nicht bestimmbarer Zeit aus unbekanntem Grund am Strand einer Insel in Südostasien (meine Vermutung aufgrund der geschilderten Tier- und Pflanzenwelt) angespült wird und mittlerweile ein Teil dieser Insel ist. Oder ist sie das gar niemals gewesen? Wovor müsste sie sonst Angst haben? Warum nur erscheint es ihr/uns absolut notwendig und sinnvoll, dass sie sich auf einer Inselfestung verbarrikadiert? Wir bewegen uns mit dieser Frau in ihrer flirrenden Wahrnehmung und wissen nicht, was hier eigentlich geschieht, was real ist und was sich nur in ihrem Kopf abspielt. Sie eine unzuverlässige Erzählerin zu nennen wäre wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Sicher jedoch ist: du beschreibst den Anfang eines Endes. Körper und Psyche dieser Frau sind versehrt, die gesamte Natur scheint sich Schritt für Schritt und mit Höchstgeschwindigkeit dem Tode entgegenzuneigen. Wie eine auf den Kopf gestellte Schöpfungsgeschichte. Du bist düster, beklemmend und poetisch – eine Mischung ganz nach meinem Geschmack! Deine Schwere hat sich mir tief in den Magen gegraben. Dein Plot ist schmal, obwohl ganz viel passiert. Und dabei machst du mal ganz easy mehrere Zugänge auf, die unzählige Interpretationen ermöglichen, ob nun auf individueller oder gesellschaftlicher Ebene oder aber in einer Lesart im Hinblick auf dem Klimawandel. Ein Text, mit dem mensch arbeiten kann; ein Text, der unter die Haut kriecht.
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