Schwierige Frauen von Roxane Gay

Roxane Gay Schwierige Frauen

Diese Frauen kämpfen, diese Frauen geben nicht auf. Diese Frauen sind unsere Gegenwart: arm, reich, schwarz, weiß, sie sind Ehefrauen, Mütter, Wissenschaftlerinnen, Nachbarinnen, Verbrecherinnen, Liebende, Mächtige, von Gewalt Heimgesuchte. Das Schwesternpaar, das seit ihrer gemeinsamen Entführung als Kinder unzertrennlich ist. Die Frau, die mit einem Zwilling verheiratet ist, der manchmal von dessen Bruder ersetzt wird. Die Stripperin, die aufs College geht, und die schwarze Ingenieurin, die ihre Vergangenheit nicht vergessen kann: Sie alle sind gleichzeitig zu viel und zu wenig. Wir sind wie sie und geben nicht auf.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Needy & Witty

    Roxane Gay schreibt über die Schicksale verschiedener Frauen. Die Protagonistinnen unterscheiden sich stark voneinander - vom Alter bis zur sexuellen Orientierung. Auch die Einstellungen der Frauen sind äußerst unterschiedlich. Was sie eint, ist, dass die Frauen meist von großer Traurigkeit erfüllt sind. Außerdem geht es fast immer um schwierige Beziehungen zu Männern und Sex. Das Buch umfasst 21 Kurzgeschichten, die in ihrer Länge stark variieren. Davon bleiben einige besser im Gedächtnis als andere. In einigen Geschichten werden starke Plot-Twists eingesetzt. Und zwar so geschickt und unregelmäßig, dass sie immer wieder überraschen und die gewünschte Wirkung erzielen. Die Kurzgeschichten sind intensiv. Ich musste beim Lesen häufig Pausen einlegen, um jeder einzelnen genügend Raum zu geben. Roxane Gay schreibt zwar nicht detailliert, aber recht schonungslos über sexuellen Missbrauch, psychische und physische Gewalt. Dabei wirkt die Autorin fast schon abgeklärt. Sie verlangt ihren LeserInnen einiges ab. Roxane Gay gilt als eine der größten feministischen Stimmen in den USA. Kein Wunder also, dass Feminismus zumindest im Subtext in jeder Geschichte mitschwingt. Auch Rassismus spielt bei einigen Protagonistinnen eine Rolle. Die Autorin stellt ihre Frauen aber keineswegs als Opfer da. Die Charaktere werden alle fein ausgearbeitet und wirken fast immer authentisch. Hin und wieder werden Stereotype bedient. Fazit: Die Stimmung des Buchs ist sehr düster. Die Geschichten sind einnehmend. "Schwierige Frauen" lässt sich nicht schnell lesen, hat aber eine unglaubliche Wirkung.
  • Von: vielleichtaberdoch.de

    Es gibt Bücher, die machen es ihren Lesenden nicht leicht, sie zu lesen. Nicht weil sie schlecht sind, im Gegenteil. Weil sie einfach ein bisschen zu viel sind. Zu schonungslos ehrlich, zu menschlich, zu wort- und bildgewaltig. Für mich ist “Schwierige Frauen”*, das neue Buch von Roxane Gay, ein solches Buch. Verpackt in ein hübsches Hardcover und mit einem vielversprechenden Klappentext versehen, ist die Kurzgeschichtensammlung eine ungemein realistische und zugleich abwegig fantastische Hommage an die Menschlichkeit. Grausam schön, herrlich poetisch und eben auch immer ein bisschen zu viel. Die 21 Kurzgeschichten sind dabei ähnlich brutal ehrlich, wie ihre vorangegangenen Veröffentlichungen. Roxane Gay erzählt darin von Schwarzen Frauen und weißen Frauen, Müttern und Schwestern, Wissenschaftlerinnen, armen und reichen Frauen, privilegierten und weniger privilegierten Frauen. Sie schreibt von Ursache-Wirkung und nimmt in kein Blatt vor den Mund, während sie tief in ihre Protagonistinnen reinkriecht, deren Welten auseinander nimmt – und längst nicht alle wieder zusammen setzt. Brutal und echt – das sind die ersten Worte, die mir in den Sinn kommen. Die Autorin klammert nichts aus, erzählt über Misshandlungen, Frauenhass und Abhängigkeiten, über die Beziehungen ihrer Protagonistinnen zu Familie, Männern und ihren Jobs. Sie schreibt von Rassismus und Diskriminierung, gibt den unterschiedlichsten Problemen unserer Zeit einerseits sensibel eine Plattform, geht dabei aber keineswegs zimperlich mit ihren Lesenden um. Dieses Buch zu lesen ist wie ein Feuerwerk mit Ohropax zu sehen: Ich fühlte mich den Erzählungen so erschreckend nah und gleichzeitig weit weg, da sie mich gewollt unsanft aus meiner Komfortzone gerissen haben. “Schwierige Frauen” ist kein Buch für einen Abend. Es ist teilweise so aufwühlend und tiefsinnig, mitunter sogar abstrakt, dass jede Geschichte weit mehr Aufmerksamkeit fordert, als ich es gewohnt bin. Dieses herrliche Buch ist ein Schatz, den man immer wieder stückchenweise liest und dabei nicht anders kann, als diese Frauen zu bewundern, mit ihnen zu leiden, an ihnen zu wachsen.
  • Von: lesebesen.books

    Roxanne Gay ist eine der wichtigsten literarischen und feministischen Stimmen ihrer Zeit. Viele kennen sie wahrscheinlich von ihren Werken „Bad Feminist“ und „Hunger“, die ebenfalls bei btb erschienen sind. Sie schreibt außerdem für die New York Times und den Guardian und lieferte als Mitautorin des Marvel-Comics „World of Wakanda“ die Vorlage für den hochgelobten Actionfilm „Black Panther“. Roxanne Gay erzählt in 21 Kurzgeschichten von Frauen, ihren Beziehungen, ihren Jobs, ihren Familien, sie schreibt von Gewalt, Weiblichkeit, Diskriminierung und Missbrauch. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und schreibt auf eine so schonungslose Art, dass es schwerfällt, mehrere der Geschichten direkt hintereinander zu lesen. Gewidmet ist das Buch „Schwierigen Frauen, die gefeiert werden sollten, weil sie so sind, wie sie sind.“ Die Geschichten zeigen: Die Frauen sind nicht schwierig, sondern sie haben Schwierigkeiten. Eine Sache vorweg: Roxanne Gay kann schreiben und „Hunger“ hat mich umgehauen. Ihr Talent zeigt sie auch in „Schwierige Frauen“. Sie regt zum Nachdenken an und bricht dabei das Herz der Leser*innen. Die Geschichten sind sehr abwechslungsreich, mal voller Verzweiflung, mal metaphorisch und märchenhaft, dann wieder mit Spuren der Hoffnungslosigkeit durchzogen. Und gleichzeitig fühlen sie sich sehr repetitiv an. Soll das so? An meine sonstige Begeisterung für Roxanne Gay kommt es nicht ran, es ist aber trotzdem lesenswert. Insbesondere für Kurzgeschichten-Fans.
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