Klappentext:
„It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife.“
Kurze Inhaltsangabe:
Die Familie Bennet lebt auf einem Anwesen in der Grafschaft Derbyshire und zählt neben Mr. und Mrs. Bennet fünf Töchter. Da Mr. Bennet das Anwesen nach seinem Tod keinem Sohn vermachen kann, steht das gesamte Familienerbe dem nächsten Verwandten, Mr. Collins, zu, während die Zukunft seiner Töchter ungewiss ist. Die Vermählung der Töchter in eine wohlsituierte Familie ist also verständlicherweise von höchster Priorität. Als bekannt wird, dass ein gewisser Mr. Bingley das große Anwesen „Netherfield“ gekauft hat und einen Besuch plant, ist die gesamte Nachbarschaft gleichermaßen aus dem Häuschen. Alle Mütter sehen ihre Töchter bereits verheiratet und alle Väter stürmen Netherfield, um dessen neuen Besitzer ihre Aufwartung zu machen.
Mr. Bingley ist ein Mann von Welt, und herzensgut, ein überaus sympathischer Mann, der bald die ganze Grafschaft mit seinem Charme bezirzt. Sein stiller Begleiter, Mr. Darcy, hingegen gewinnt mehr und mehr den Ruf stolz und arrogant zu sein.Während Jane Bennet ausschließlich Augen für Mr. Bingley hat, der diese Aufmerksamkeit ungeteilt erwidert, stößt Elizabeth immer wieder mit Mr. Darcy zusammen, dessen direkte Unhöflichkeit sie alsweilen überrumpelt. Elizabeth lässt sich durch sein Auftreten aber nicht verunsichern und bleibt sich selbst (und ihren Vorurteilen ihm gegenüber) lange treu.
Er sinkt endgültig in ihrem Ansehen, als er seinen guten Freund Mr. Bingley davon überzeugt, ihre Schwester Jane würde nichts für ihn empfinden und ihm anrät, die Grafschaft zu verlassen.
Wie groß ist doch die Überraschung, als er sie bei einem erneuten Wiedersehen um ihre Hand bittet. Um bestmögliche Etiquette bemüht, lehnt Elizabeth den Antrag entschieden ab, um am nächsten Tag einen Brief von Mr. Darcy persönlich zu erhalten, in dem er seine „Fehler“ rechtfertigt und ihre Fassade von fest aufgebauten Vorurteilen ihm gegenüber zu bröckeln beginnt. Bald muss sie erkennen, dass er in keinster Weise der Mann ist, für den sie ihn gehalten hat und kommt nicht umhin, sich für ihre Törichtheit zu hassen. Was, wenn er sie nun aus lauter Stolz kein zweites Mal mehr um ihre Hand bitten wird?!
Charaktere:
Mr. Bennet ist ein gutmütiger Mann, guter Vater und schlechter Ehemann. Letzteres kann man ihm aber schwer verübeln, weil seine Frau ein Tratschweib ist, wie es im Buche steht.
Jane Bennet ist die Personifikation von Güte, während Lebendigkeit, Eigensinn und Sturheit Elizabeth Bennet ausmachen. Sie kümmert sich weniger um gute Etiquette als ihre Schwestern, tut ihre Meinung kund und ist trotzdem mit einem eleganteren Auftreten gesegnet als die jüngeren Schwestern und ihre Mutter.
Mr. Bingley ist das männliche Gegenstück zu Jane, weshalb schon früh klar ist, dass diese beiden für einander bestimmt sind.
Sein wohlhabender Freund Mr. Darcy hingegen scheint übellaunig, stolz und in seiner Würde unantastbar. Er selbst kann sich nicht vorstellen, jemals eine Frau zu finden, die seiner gerecht wird. Doch dann lernt er Elizabeth kennen und wird, trotz ihrer zahlreichen Fehler, eines besseren belehrt.
Mr. Collins ist ein Charakter, dem man konstant nur ins Gesicht spucken möchte. Er ist stets höflich und zuvorkommend. So sehr, dass man ihn als Schleimer bezeichnen könnte, und geht mir noch immer höllisch auf die Nerven. Ebenso Mr. Bingleys Schwester und Mr. Darcy’s Tante Lady Catherine de Bourgh, die alle mehr auf sich geben, als sie sollten.
Mr. Wickham ist wirklich „wicked“, ein Wolf im Schafspelz, ein absolut boshafter Mann. Die Boshaftigkeit seines Charakters offenbart sich im Laufe des Buches mehr und mehr und man kann nicht anders, als sich zu wundern, wie blind alle ihm gegenüber anfangs gewesen waren, doch „pleased with the preference of one, and offended by the neglect of the other, on the very beginning of [their] acquaintance, [they] have courted prepossession and ignorance, and driven reason away, where either were concerned.“ (Volume II, Kapitel XIII)
Sie waren geblendet von seiner Freundlichkeit und seinem Charisma und müssen seine wahre Identität auf schmerzlichste Weise kennenlernen.
Auch alle anderen Charaktere werden in Pride & Prejudice vielfältig beleuchtet. Ihrem Verhalten liegen tiefgründigere Motive zugrunde und niemand ist notgedrungen so, wie zunächst von ihm erwartet.
Die liebsten Zitate:
„…I could easily forgive his pride, if he had not mortified mine. […] Vanity and pride are different things, though the words are often used synonymously. A Person may be proud without being vain. Pride relates more to our opinion of ourselves, vanity to what we would have others think of us.“ (Volume I, Kapitel V)
„An unhappy alternative is before you, Elizabeth. From this day you must be a stranger to one of your parents. – Your mother will never see you again if you do not marry Mr. Collins, and I will never see you again if you do.“ (Volume I, Kapitel XX)
„…the commonest, dullest, most threadbare topic might be rendered interesting by the skill of the speaker.“ (Volume I, Kapitel XVI)
„My courage always rises with every attempt to intimidate me.“ (Volume II, Kapitel VIII)
„Think only of the past as its remembrance gives you pleasure.“ (Volume III, Kapitel XVI)
Da es noch viel, viel mehr unglaublich tolle Zitate gibt, werden einige extra-Posts zum Thema Stolz & Vorurteil folgen wie z.B.
hier über das Motiv der Ehe! Ihr dürft weiter gespannt sein und gerne mitdiskutieren!
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist der damaligen Zeit gerecht poetisch und hört sich laut vorgelesen einfach himmlisch an. Trotz der „alten“ Sprache, ist die Geschichte sehr leicht verständlich und ich kann jedem nur ans Herz legen, diesen Roman in seiner ursprünglichen Sprache, Englisch, zu lesen!!
Ein Buch, das überrascht, einen weinen und an den unpassendsten Momenten lauf auflachen lässt, denn Austen spiegelt die englische Gesellschaft mit ihren Gepflogenheiten und Klassenunterschieden wider, in denen Arroganz, Stolz und Vorurteile das wahre Wesen eines jeden verbergen. Austen haucht ihren Charakteren mit ihren teilweise ungewollt amüsanten Aussagen und der damaligen Gefasstheit einen ganz besonders charmanten Witz ein.
Ich bedaure nur, das Buch nicht schon eher gelesen zu haben!
Die Verfilmung mit Keira Knightley finde ich zugegebenermaßen sehr gut gelungen, aber sie ersetzt auf keinen Fall das Leseerlebnis! Absolutes MUST-READ!
Und natürlich 5 von 5 Sternen.<3
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