The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet von John Marrs

John Marrs The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet

Verheiratete Menschen sind glücklicher, gesünder und produktiver. Um den Bürgern des Vereinten Königreiches den Hafen der Ehe schmackhaft zu machen, erlässt die Regierung ein Gesetz, das Verheirateten Privilegien verschafft: bessere Schulen für die Kinder, bessere Kredite, bessere Gehälter, Häuser in besseren Wohngegenden. Alles, was man für das schöne Leben tun muss, ist einen Smart-Marriage-Vertrag zu unterschreiben. Doch was bedeutet es, wenn man seine Beziehung einem Algorithmus anvertraut? Ein Witwer versucht verzweifelt, den Tod seiner Frau zu vertuschen, weil er nicht zwangsverheiratet werden will. Eine Hausfrau und Mutter macht Karriere als Vloggerin, bringt dabei aber ihre Familie an den Rand des Ruins. Ein Serienmörder wird zum Paartherapeuten, und ein queeres Paar gerät wegen seiner smarten Ehe in tödliche Gefahr …

Jetzt bestellen

€ 17.00 [D] inkl. MwSt. | € 17.50 [A] | CHF 23.90 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Textopfer

    Baldige Zukunft In seinem neusten genialen Werk hat John Marrs die dystopische „schöne neue Welt“, die uns durch die Digitalisierung und die Gefahren versagender Demokratien blühen kann, erneut fabelhaft auf den Punkt gebracht. Und ganz oft überkommt uns während des Lesens das Gefühl, dass wir sehr, sehr knapp vor dieser Welt stehen und wir schon in wenigen Monaten und Jahren in dieser Welt leben könnten. Das ist nicht das zeitliche Science-Fiktion-Katapult in eine ferne Zukunft in 200 oder 300 Jahren. Nein, das ist die mögliche, erdrückende Lebensrealität vielleicht im Jahr 2024 oder 2025. Und all dies hinterfragt unser Jetzt! Unsere naive Technikgläubigkeit, unseren eingepaukten Positivismus, in dem wir glauben, dass am Ende immer alles gut wird. Wird es aber nicht! Ein wahnsinnig beeindruckendes Buch, mit einem bitterbösen sarkastischen Unterton! Very british dadurch! KI-Helfer Roxi hat nicht mehr ganz das Alter einer angehenden Videobloggerin und ist Mutter zweier Kinder, aber sie will sich ihren Traum nicht nehmen lassen. Jeffrey ist in dieser schönen neuen Welt „Beziehungsbegleiter“. Er wird zu Paaren geschickt, die nach Ansicht des Audite (Erklärung folgt unten) in der Krise stecken. Corrine bringt heimlich einen verletzten Jungen in Krankenhaus. Arthur und June sind seit 49 Jahren verheiratet, doch June scheint krank zu sein, was in dieser schönen neuen Welt ein Problem in der Ehe darstellen kann. Und alle verbindet der plötzliche Tod von Jem Jones, Influencerin und Gesicht der Kampagne für den Marriage Act. Ein Gesetz, dass neuverheiratete Paare in einem "Upgrade", besserstellt als unverheiratete Menschen. Sie erhalten Steuervorteile, bessere, größere Wohnungen und ähnliches. Ein Resultat aus der Überlegung, dass Menschen in Ehen gesünder leben, der Allgemeinheit dienen und somit sozialverträglicher sind. Doch was hat Anthony mit ihrem Tod zu tun? War ihr Tod anders als gedacht? Es beginnt eine Geschichte, die viele Parallelgeschichten hat, die auch immer mehr miteinander verbunden sind und sich herrlich spannend entwickelt. Erschreckend real! John Mars schleudert uns in einen bedrückenden, dystopischen Überwachungsstaat, in dem unter dem Deckmantel der Aufrechterhaltung und Förderung der Institution der Ehe, der Staat seine Einwohner kontrolliert und aktiv in deren Leben eingreift. Dazu muss man nur bereit sein eine Audite bei sich einbauen zu lassen, die das Recht besitzt, willkürlich 10 Minuten am Tag die Konversation der Eheleute aufzunehmen. Natürlich nur aus Sorge um die Ehe. Gegenleistung: Ein besseres Leben, mehr Möglichkeiten und Chancen. Eine Welt, in der unsere DNA oder besser noch eine KI im Auftrag des Staates uns hilft, den richtigen Partner fürs Leben zu finden. Denn beide wissen scheinbar mehr als unser Gefühlsleben, was uns glücklich macht. Aber Marrs belässt es nicht dabei nur darzustellen, wie der Staat schleichend in die Privatsphäre der Ehe eindringen. Nein, die Übergriffigkeit geht bis in die Erziehung und Förderung der Kinder, die frühzeitig sortiert werden sollen. Das ist nicht neu, aber in dieser versteckten Form und durch aktive Social-Media Unterstützung in unserer Welt erschreckend denkbar. Schlussendlich Ein großartiges, mitreißendes Werk. In der Fülle der vielen Dystopien, die zurzeit den Markt überfluten, beweist John Marrs wieder einmal seine besondere Topklasse! Intelligent, unerwartet, tiefgreifend, packend hält er uns in unserer Technikgläubigkeit den Spiegel vor, Darüber hinaus kreiert er individuelle Typen, die in ihrer Skurrilität schon wieder fast normal oder in ihrer Normalität wieder fast skurril sind.
  • Von: Lea | @scorpios.venom

    The Marriage Act von John Marrs ist ein dystopischer Roman, der den Spiegel vor die heutige Gesellschaft stellt und Sie fragt wie weit es mit den technologischen und sozialen Fortschritten noch weiter gehen soll und, ob es die perfekte Ehe wirklich gibt. Es geht um eine Gesellschaft, die seine Bürger, sie eine "Smart-Ehe" eingegangen sind, überwacht und unter Kontrolle hält. Die Kapitel sind in dem Buch den Hauptcharakteren Corrine, Arthur, Anthony, Jeffrey und Roxi zugeteilt. Corrine führt ein geheimes Doppelleben. Der ältere Arthur versucht nach dem Tod seiner Frau zurecht zu kommen. Anthony arbeitet für die Regierung und riskiert damit sein Familienleben. Jeffrey ist Paartherapeut und Mörder und Roxi versucht als Influencerin Karriere zu machen. Marrs schafft es mich fühlen zu lassen, als würde ich in einer 'Black Mirror' Folge leben. Allein das deutsche Cover mit dem riesigen Auge hat mich an den typischen dystopischen Big Brother und George Orwell erinnert. Die gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen sind sehr subtil, aber ihre Auswirkungen sind umso schlimmer und eindrucksvoll. Manche Charaktere mochte ich lieber lesen, als andere und gegen der Mitte des Buches musste ich ein wenig kämpfen um weiter zu lesen, weil es langsamer wurde. Jedoch hat mich das Ende tatsächlich komplett überrascht und ich freue mich mehr von dem Autor zu lesen! Ich würde jedem Dystopie Liebhaber dieses Buch empfehlen. Gelungene 3.7 von 5 St10.9erne kriegt das Buch von mir.
  • Von: wal.li

    Groß Britannien soll wieder zu alter Stärke finden. King William ist beliebt und immer mehr Paare für eine Smart Ehe. Sie bekommen bessere Häuser, bessere Jobs, bessere Schulen für die Kinder, bessere Krankenversicherungskonditionen und noch einiges mehr. Was ist da schon das bisschen Überwachung durch eine KI. Mit einem Gerät werden zufällige zehn Minuten Gespräche der Paare aufgezeichnet und ausgewertet. Und so schlimm ist es auch nicht, wenn der Algorithmus meint, die Eheleute brauchen Hilfe. Dann sendet er kleine Nachrichten und Tipps Eine kleine Einschränkung bei all den Vorteilen. Ist eine smarte Ehe wirklich so erstrebenswert? Auch der Sicht von mehreren Paaren werden die Auswirkungen, die es haben kann, wenn man sich in eine solche Abhängigkeit begibt, beleuchtet. Da ist Roxi, die Influencerin, die sich fremd in ihrer Familie fühlt und doch gleichzeitig für die Smart Ehe eintritt. Oder Corinne, die sich scheiden lassen möchte und heilfroh ist, dass sie keinen smarten Vertrag geschlossen hat. Und Arthur, der seine Liebe gefunden hatte und nun keine neue finden will. Und Jeffrey, der gar keine Beziehung hat. Er ist als Beziehungsberater tätig, der bedürftigen Paaren hilft, ihre Beziehung wieder ans Laufen zu bringen, wobei seine Lösungsvorschläge mitunter etwas endgültiges haben. Und schließlich Anthony, der einen tieferen Einblick in die smarten Gedanken der Erfinder der smarten Ehe hat. Dieser Roman zeiht einen wirklich in seinen Bann, zumindest wenn man den technischen Entwicklungen und den Auswüchsen, zu denen sie führen können, sowieso eher skeptisch gegenüber steht. Es ist eben so wie so oft im Leben, man bekommt eine Mohrrübe vorgehalten und merkt nicht, was man dafür aufgeben muss. Jedenfalls nicht bis es zu spät ist und man gegängelt wird und gezwungen wird, irgendetwas über sich ergehen zu lassen, was sie nie wollten. Und dürfen Regierungen so mit ihrem Volk umgehen? Eigentlich eher nicht, sie tun es aber. Kann man sich dagegen wehren? Am besten lässt man die Manipulatoren und Agitatoren nicht erst an die Macht kommen. Doch was macht man, wenn sich alle irgendwie bescheuert verhalten? Man kann selbst aktiv werden und wenn es nur dafür reicht eine Wahl der Vernunft zu treffen. Es ist packend zu lesen, welche Entscheidungen die Akteure in diesem Roman treffen, der eine wahrscheinlich leider nicht mehr ferne Zukunft ausgesprochen gut abbildet. 4,5 Sterne
Mehr laden