Walden von Henry D. Thoreau

Henry D. Thoreau Walden

Pflichtlektüre für alle Fortschrittsskeptiker, Sinnsucher, Weltflüchtige sowie Wald- und Naturliebhaber

Ein Klassiker von enormer Brisanz: ein leidenschaftliches Plädoyer für Verantwortung, Selbstbestimmung und ein naturnahes, ressourcenschonendes Leben. Nirgendwo finden sich die besseren Argumente für Achtsamkeit und Nachhaltigkeit, Minimalismus und Vegetarismus.

Was ist im Leben wirklich von Bedeutung? Um dies herauszufinden, kehrte Henry David Thoreau vor über hundertfünfzig Jahren der Zivilisation den Rücken und zog hinaus in die Stille der Wälder. Am Walden-See in Concord, Massachusetts, verbrachte er zwei Jahre in einer selbst gebauten Holzhütte, um «zu sehen, ob ich nicht lernen könne, was es zu lernen gibt, damit mir in der Stunde des Todes die Entdeckung erspart bleibe, nicht gelebt zu haben». Der grandiose Selbsterfahrungsbericht «Walden» legt Zeugnis von seiner Suche ab: mit sensiblen, poetischen Naturbeschreibungen und dem glaubhaften Plädoyer für echte Naturverbundenheit und ein selbstbestimmtes Dasein. Längst ist dieses Buch zu einer Art grüner Bibel geworden, in der man die besten Argumente für Nachhaltigkeit, Ökologie, Vegetarismus und Minimalismus findet.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Gedankenlabor

    >>Die Lebensweise, die gemeinhin als erfolgreich gilt, ist nicht die einzige, die es gibt.<< „Walden“ von Henry D. Thoreau ist ein Klassiker, der mich zutiefst bewegt und begeistert hat. Thoreau stellt sich innerhalb dieser Lektüre den essenziellen Fragen des Lebens und unserer Lebensweise. Er zeigt klar und deutlich auf, wo für ihn die großen Schwächen und auch Fehler liegen und wie man im Einklang mit der Natur seine innere Seelenruhe finden kann. Für mich persönlich war dieses Buch mitunter ein sehr wichtiges. Denn die Art, wie Thoreau die Thematik der Selbstbestimmung und auch der Freiheit, in Symbiose mit der Natur beschreibt und behandelt, konnte in mir als Leser doch viele Gedankengänge auslösen. Und unausweichlich musste und wollte ich mich mit eben diesen Themen nun auch wieder auseinander setzen. Sicher ist es insgesamt keine neuartige Thematik und letztlich wählt jeder seinen ganz eigenen, individuellen Weg und doch gibt „Walden“ sanft und leise, dennoch klare Anreize einmal mehr sich selbst und seine Lebensweise näher zu betrachten und zu hinterfragen. Fazit: Für mich ein Buch, zudem ich noch ganz oft greifen werde💖📖
  • Von: Naraya

    Am 4. Juli 1845 zog sich der Schriftsteller Henry David Thoreau in eine kleine Blockhütte am Waldensee nahe der Stadt Concord in Massachusetts zurück. Dort lebte er etwas mehr als zwei Jahre um herauszufinden, was der Mensch tatsächlich zum Leben braucht. In „Walden oder Vom Leben im Wald“ berichtet er von dieser Zeit, ergeht sich zum einen in detaillierten Naturbeschreibungen, dokumentiert aber auch Wirtschaftliches, wie seine Ausgaben für den Bau der Blockhütte sowie seine Lebenshaltungskosten. Dieses Werk ist DER Klassiker schlechthin, wenn es um den Versuch eines alternativen Lebensstils geht. Thoreau verfasste es auf der Basis seiner Tagebuchaufzeichnungen, die er stark zusammenfasste und den Text in einen symbolischen Jahreszyklus goss. Das liest sich manchmal angenehm unterhaltsam und modern, an anderer Stelle schweift der Autor jedoch ab und holt zu philosophischen Vorträgen aus, was den Lesefluss doch sehr erschwert. Thoreau war Anhänger des Transzendentalismus, einer Weltanschauung, die Gott in der Natur sucht – das ist aus jeder Zeile deutlich zu lesen. Betrachtet man jedoch, wie sich alles in der Realität tatsächlich abgespielt hat, so wird schnell deutlich, dass Thoreau hier eher einen theoretischen Text über ein alternatives Leben in den Wäldern verfasst hat. Denn in Wirklichkeit stand diese Blockhütte auf dem Grundstück seines Mentors und guten Freundes Ralph Waldo Emerson, war nur etwa 200 Meter von der Hauptstraße entfernt und Thoreau verbrachte viel Zeit mit Einladungen bei Freunden und bekam Lebensmittelpakete von seiner Mutter, damit er auch im Wald nicht verhungern sollte. Besonders deutlich wird die Kluft zwischen Anspruch und Realität, wenn Thoreau sich über das schnelle, ausbeutende unternehmerische Leben auslässt und nach der Rückkehr aus dem Wald die Bleistiftmanufaktur seines Vaters übernimmt. Dennoch bleibt „Walden“ ein wichtiger Klassiker der Naturliteratur, der in der vorliegenden Manesse-Ausgabe nochmals ein besonderes Augenmerk verdient. Im praktischen Kleinformat passt das Büchlein in jede Tasche und überzeugt, passend zum Thema, mit einem Druck auf zertifizierten Papier und einer klimaneutralen Herstellungsweise.
  • Von: Belle Novelle

    "Walden" von Henry David Thoreau ist ein Buch, mit dem ich schon häufig in Berührung gekommen bin, ohne es je in Gänze gelesen zu haben. Sei es in Sekundärliteratur für mein Studium oder aber auch in meiner Freizeit in Sachbüchern: Auf Thoreau wird immer gerne Bezug genommen, und Zitate aus seinem Werk reichern Texte enorm an – Zitate, die mich immer sehr angesprochen haben. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich "Walden" selbst einmal lesen musste. Bevor ich über meine persönlichen Leseeindrücke zu sprechen komme, möchte ich vorab ein wenig zum Inhalt des Buches und zum Autor schreiben: Henry D. Thoreau wurde am 12. Juli 1817 in Massachusetts geboren und wurde mit viel handwerklichem Geschick von seinem Vater gesegnet. Früh bemerkte er jedoch, dass es ihn in die Universität zog, wo er sich in Harvard letztendlich auch dem amerikanischen Transzendentalismus anschloss. Freiheit (die Sklavenbefreiung und der Kampf um Frauenrechte) und die Nähe zur Natur waren vor allem das Ziel der Bewegung. Susanne Ostwald benennt sie im Nachwort als „Gegenkraft zur fortschreitenden Industrialisierung“. (S. 572) Als Höhepunkt zieht Thoreau für zwei Jahre, am 4. Juli 1845, in eine selbstgebaute Hütte an den Walden-See, wo er vollkommen autark lebt – er lebt von dem, was ihm der Wald und der See zur Verfügung stellen. Am 6. September 1847 verlässt er seine Hütte, beendet das Leben im Wald und schreibt seine Erfahrungen mit Natur, Tier und Mensch nieder. "Walden" wurde zu einem der wichtigsten Bücher des 19. Jahrhunderts, gehört zur heutigen Weltliteratur und gilt als Beispiel für ein nachhaltiges und umweltfreundliches Leben. 539 Seiten voller Naturbeschreibungen und Selbstreflexion mag für viele nach einem Schauerroman klingen, doch was ist, wenn jede Beschreibung einer Intention zugeordnet werden kann? Was ist, wenn der Autor nicht wahllos beschreibt, sondern mit Sinn und Verstand? Dann kann jede noch so kleine Beschreibung zu einem Fest werden. Auf den ersten Seiten richtet sich Thoreau gegen die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Er nimmt dabei keine Rücksicht auf die Gefühle anderer Menschen und spricht, wie er es auch selbst von einem tugendhaften Menschen erwartet, die Wahrheit: „Man sage, was man zu sagen hat; nicht, was man glaubt, sagen zu sollen. Jede Wahrheit ist besser als eine Scheinwelt.“ (S. 529) Gerade diese Direktheit schätze ich sehr an dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Autoren treten dem Leser unglaublich nah, und wenn man sich erstmal auf die Kritik einlässt, kann man viele unterhaltsame Stunden mit ihr verbringen – für mich wirkt es häufig satirisch. Der Mensch, der unersättlich ist, alles und am besten sofort konsumiert und sich in der Arbeit verliert. Leben um zu arbeiten, um dann einmal im Jahr Urlaub machen zu können. Thoreau versteht diese Lebensweise nicht, wenn man doch immer, sein gesamtes Leben über Freiheit haben kann. Genau diese Freiheit und das Reisen sind außerdem Themen, die er gerne und häufig aufgreift. Er hat dazu eine klare Haltung: “Was bedeutet mir Afrika, was der Wilde Westen? Ist nicht unsere Innenwelt noch ein weißer Fleck auf der Karte? […] [S]ei ein Kolumbus und entdecke neue Welten in dir selbst, erschließe neue Wege, nicht des Handelns, sondern des Denkens.“ (S. 517 f.) "Walden" bietet aber auch viel Gesprächs- und Diskussionsbedarf. Thoreau stellt im Laufe des Buches immer wieder Verhaltenskodexe auf, an die man sich im Leben halten sollte. Sei es der Konsum von Fleisch, von Alkohol, die Musik oder aber auch die Sexualität: Der Mensch hat komplett enthaltsam und zurückgezogen zu leben. Er legt alles eindrücklich dar, doch zieht sich letztendlich selbst von seinem Kodex zurück: „Meine Anschauung habe ich hier niedergelegt; ob ich ihr nachlebe, gehört nicht hierher.“ (S. 352) Solche Sätze lassen den Leser etwas irritiert zurück und ja, lassen Thoreau auch unglaubwürdig wirken. Man kann ihn schwer ernst nehmen, was an seiner teilweisen linken Haltung liegt, von der er aber immer wieder zurückrudert. Es ist ein ewiges Hin und Her, was spannend und auch amüsant zu beobachten ist. "Walden" ist ein Buch, das man nur mit gezücktem Stift lesen kann. Man muss bereit sein, sich mehrere Tage zu nehmen, damit man genug Zeit hat, das Gelesene zu reflektieren. Doch hat man sich einmal die Zeit genommen, wird es ein lebenslanger Begleiter sein, davon bin ich überzeugt. Es ist gewissermaßen die Bibel der Natur und genau so sollte man "Walden" auch lesen: gewissenhaft, nicht jedes Wort allzu ernst nehmend und doch sollte man die Botschaft im Herzen speichern: „Die Erde ist nicht nur tote Geschichte, Schicht auf Schicht wie die Seiten eines Buches, in dem Geologen und Altertumsforscher blättern können, sie ist lebendige Dichtung wie die Blätter eines Baums, die den Blüten und der Frucht vorangehen; sie ist nicht versteinert, sie lebt.“ (S. 498) Und das, was lebt, sollte man gut behandeln, findet ihr nicht auch? Ein grandioses Buch. Unbedingt lesen und nicht wieder vergessen.
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