Was ist es, was das Leben lebenswert macht und worauf könnte die Menschheit getrost verschwinden?
Zuerst verschwinden die Handys, wodurch die Menschen beginnen, in den Bahnen zu lesen oder Musik zu hören. Der Protagonist aber merkt, dass er mit dem Telefon auch seine sozialen Kompetenzen verlor und merkt, dass er zwischenmenschliche Beziehungen und Gedächtnis von diesem kleinem Gerät abhängig gemacht hatte und ohne, auf sich allein gestellt, eine große Unsicherheit fühlt. Ich denke, so würde es tatsächlich den meisten gehen, würden Handys abgeschafft. Der Protagonist merkte, dass er zwar stundenlang mit jmd telefonieren, ihm im Real Life aber die Worte fehlen - ich glaube, hier bei uns gilt das mit meterlangen Chatnachrichten, stundenlangem tippen auch bei Menschen, die eigentlich ganz nah wohnen, was wirklich schade ist.
Worauf kann man im Leben getrost verzichten, doch wohl auf das meiste? "Natürlich wäre ich traurig, wenn meine geliebten Sammelfiguren, meine Turnschuhe, meine Mütze Pepsi Cola oder Hägen Daz verschwänden, aber sterben würde ich daran nicht", schreibt er.
Wie wäre es also, wenn Filme verschwinden, die uns an bestimmte Ereignisse und Personen erinnern, das Leben in all seiner Tragik und Komik und Fantasie erfassen, uns zum Lächeln bringen, wenn wir traurig sind, zum Staunen und Entspannen und Weinen? "Würde ich mein Leben als Film betrachten, würde sich mein Blickwinkel bei jedem Sehen verändern", sprich, nicht der Film, sondern der Zuschauer ändert sich. Und er fragt sich, wie viele Filmminuten übrigblieben, würde er all die langweiligen herausschneiden - würde er Aufsehen erregen oder in einer Videothek verstauben?
Dann verschwinden die Uhren und damit das künstliche Zeit-Konstrukt, an das sich der Mensch gebunden hat und sein Leben einteilt in Essen, Schlafen, Arbeiten, Freizeit etc. Eine willkürliche Regel wie Wochentage und Monate, die heute nicht mehr wegzudenken ist und die ein Gefühl von Sicherheit gibt. Aber was von all den Dingen, mit welchen wir sie füllen, hat letztlich Bedeutung, wie viele Std. hat man gelacht? Spätestens hier merkt man, wie tief philosophisch das Buch ist.
Als Letztes fragt er sich natürlich, was passiert, wenn er selbst von der Welt verschwindet. Wer würde um ihn trauern, was würden sie sagen, was von ihm zurückbleiben, was hatte er den Menschen gegeben, was zurückbekommen. Und mit wem möchte er sich endlich versöhnen.
Ich frage mich, ob die stereotypische Geschlechterzuschreibung daher rührt, dass es sich um einen japanischen Roman handelt? Die Ex-Freundin erklärt ihm, was alles in ihm "unmännlich" und nennt dabei Dinge, die objektiv gesehen rein gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun haben wie zB. immer dasselbe Essen bestellen, während der Prota zu seinem Kumpel sagt, er würde richtig dicke Tränen weinen "wie ein kleiner Junge", hier also nach wie vor die Denke zu gelten scheint, Weinen=Emotionen zeigen=unmännlich. Ich kenne mich nicht mit der japanischen Genderideologie aus, aber die bei uns mittlerweile in Teilen hinterfragten Typisierungen scheinen dort nach wie vor erschreckend präsent 🙈 (das Buch ist im Original etwa 10 Jahre alt)
Auch die Reaktionen auf den bevorstehenden Tod durch Mitmenschen wie die Ex-Freundin nach dem Motto "aha...lol" fand ich etwas merkwürdig. Vlt liegt das aber auch daran, dass in Japan eher weniger über Gefühle und das emotionale Innenleben gesprochen wird?
Insgesamt hat mich das Büchlein wirklich sehr berührt, auch der Schmetterlingseffekt und die Frage nach Relevanz und Irrelevanz regen zur Selbstreflexion an. Durch die Namenlosigkeit des Protas hat die Geschichte etwas von einer allgemeinen Gültigkeit. Genial durchdacht, originell, tiefberührend, skurril, melancholisch und doch auf gewisse Weise humorvoll.
Ich fand auch überhaupt nicht, dass es nur an der Oberfläche kratzt, wie ich in anderen Rezensionen gelesen habe, ganz im Gegenteil.
Das Cover finde ich unglaublich schön, die sanften Pastellfarben und den 3D-Effekt in der Mitte.
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