Willkommen in Lake Success von Gary Shteyngart

Gary Shteyngart Willkommen in Lake Success

Ein wahnwitziger Roadtrip durch das zerrissene Amerika

Barry Cohen, Sohn eines jüdischen Poolreinigers aus der Bronx, lebt den amerikanischen Traum mit großem Haus und bildschöner Ehefrau. Doch dann kommt der Tag, an dem er begreift, dass sein Sohn niemals in seine Fußstapfen treten wird. Sein ganzer Lebensplan steht auf dem Kopf und gleichzeitig ist auch noch die Börsenaufsicht hinter ihm her. Ohne nachzudenken flieht Barry in einem Greyhound-Bus aus New York – auf der Suche nach seiner Collegeliebe Layla, die er seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hat. Kann er nach so langer Zeit mit ihr das Leben von damals wieder aufnehmen?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Eva Fl.

    Auf der Flucht ist er, Barry Cohen, millionenschwer, großer Fan von zahlreichen gesammelten Uhren. Er flüchtet vor seiner Familie, seiner ach so perfekten Ehe, vor der Tatsache, dass sein Sohn wohl autistisch ist. Auch die US-Börsenaufsicht ist hinter ihm her. Also macht er sich mit dem Greyhound-Bus und seinen Lieblingsuhren auf den Weg von New York auf eine Reise durchs ganze Land um seine College-Liebe Layla zu finden. Findet er bei ihr das echtere Leben? Schon etwas länger stand „Willkommen in Lake Success“ bei mir im Bücherregal, nun habe ich es mir endlich geschnappt und gelesen. Versucht zu lesen. Nun ja, das hat teilweise geklappt. Der Schreibstil des Buches war soweit ganz ok für mich, grundsätzlich gut verständlich, inhaltlich zu Beginn erst einmal eher kryptisch, bis man wusste, was hier wohl wie vorgefallen ist. Was mich beim Lesen gestört hat, war die Art von Humor, die wohl nicht unbedingt mein Fall ist. Es ist definitiv unterhaltsam und auch lustig, für mich aber oft zu übertrieben lustig dargestellt, so dass ich sowas einfach nicht mehr mag. Einfach eben speziell. Die Geschichte an sich ist schon kurios, andererseits ist ein Ausbrechen heutzutage oftmals eine große Chance, oft aber halt auch mehr Flucht vor dem bisherigen Leben. Insofern war es zu Beginn durchaus auch spannend zu lesen, wie Barry Cohen diesen Weg antritt, welchen Hindernissen er ausgesetzt ist, wie er diese angeht. Für mich war es jedoch auch nach längerem Lesen so, dass mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen konnte, was wohl an der Art und Weise des Stils lag. Grundsätzlich war es lustig zu lesen, wie humorvoll manche amerikanischen Dinge angegangen werden, wie wahr diese Sachen dann wieder sind und absurd. Mir war es aber einfach zu übertrieben und daher auf Dauer zu nervig zum Lesen. Insofern war es leider kein Roman, der mich absolut begeistert hat, ich würde ihn nicht unbedingt weiterempfehlen, außer ich weiß, jemand mag diese Art von Humor sehr gerne. Von mir gibt es hier entsprechend auch nur 2 von 5 Sternen, die grundsätzliche Geschichte und den Ansatz fand ich gut, die Umsetzung war für mich persönlich leider nichts.
  • Von: Klene123

    Barry, die satirische Verkörperung des amerikanischen Traums, nimmt uns mit auf eine Reise durch Amerika der beginnenden Trump-Ära. Schon zu Beginn muss man sich sehr konzentrieren um in diesen Roman hineinzufinden, denn Barrys Sicht ist in einer sehr ausladenden Gedankenspirale geschrieben. Die Spitzen und interessanten Fakten liegen meist im Detail und sind schnell mal überlesen. Ankommen tut beim Leser: ein erfolgreicher Mann, der sich für seinen autistischen Sohn schämt und gerade vor dem FBI wegläuft, weil er sich bei seinem Hedgefond verkalkuliert hat. Wechselnd dazu lesen wir die Sicht seiner Ehefrau Seema, die mir noch weniger sympathisch als Barry war und sehr kalt. Sie ist nur mit ihm verheiratet um in den Kreisen der Reichen zu verkehren und natürlich das Idealbild einer amerikanischen Familie zu leben, welches leider auch für sie aufgrund des Krankheitsbildes ihres Sohnes nie ganz erreichbar ist.Sie verliert sich in einer Affäre, merkt nicht welche Personen als gute Freunde geeignet sind und flüchtet sich letztendlich zu ihren Eltern, die hintergründig ihr Leben wieder für sie ins Reine bringen. Die Nebencharaktere im Buch haben meist mehr Leben als die Hauptprotagonisten, sind aber auch etwas überzeichnet, stereotyp. Barry lernt verschiedene Gesellschaftsschichten kennen, aber lernt nichts dazu während seiner Reise. Wieso so viele Menschen ihn auf dem Weg unterstützen, ist mir als Leser unbegreiflich. Habe ich zu Beginn noch auf die Feinheiten im Text geachtet, wurden Barrys Beschreibungen zunehmend unerträglich. Geschrieben sind diese Passagen sehr gut, es dreht sich einem zeitweise wirklich der Magen um. Aber man fragt sich doch immer wieder: Muss das sein? Fazit So bin ich leider auch aus diesem Roman raus. Muss das sein? Ich glaube eher nicht.
  • Von: Domics Pinnwand

    Hm. Das ist jetzt echt schwer zu sagen. Ich mag eigentlich Road Trip-Stories sehr gern, und der Road-Trip Teil, bei dem Barry im Bus skurile Typen wie blondierte schwarze Schönheiten oder einäugige Mexikaner trifft, hat mir auch mit am besten gefallen. Der Teil, der in der New Yorker Hedgefond und "Intelektuellen"-Szene spielt, war aber sehr fern von allem, was ich so kenne - und ehrlich gesagt, kam mir die ganze Szene extrem blasiert vor. Vielleicht ist das ja bewußt satirisch überspitzt - kann ich aber nicht beurteilen. Und die Beziehnungsgeschichte von Barry zu Frau, Kind und Exfreundin war jetzt auch eher nicht so, dass sie mich wirklich hätte fesseln können. Will sagen: Das gedruckte Buch hätte ich vermutlich abgebrochen, ist zu wenig Roadtrip und zuviel überkandieltes Hedgefond-Gelaber für meinen Geschmack - dafür gibt es also maximal 2 von 5 Punkten. AAAABER: Ich hatte ja die Hörbuch-Version, und Shenja Lacher als Sprecher liest einfach nur GRANDIOS! Er verleiht jedem Charakter die Stimme, mit der er meiner Ansicht nach sprechen würde, ohne dass es aufgesetzt wirkt oder gekünstelt - das gibt glatte 5 von 5 Sternen für den Vorleser! Macht also insgeamt doch gute 3 von 5 Sternen - und jetzt geh ich mal suchen, was Herr Lacher sonst noch so gelesen hat!
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