Zwischen Welten von Juli Zeh, Simon Urban

Juli Zeh, Simon Urban Zwischen Welten

»Ein großer Gesellschaftsroman. Passt perfekt in unsere Zeit.« Christhard Läpple, ZDF Heute Journal

Zwanzig Jahre sind vergangen: Als sich Stefan und Theresa zufällig in Hamburg über den Weg laufen, endet ihr erstes Wiedersehen in einem Desaster. Zu Studienzeiten waren sie wie eine Familie füreinander, heute sind kaum noch Gemeinsamkeiten übrig.

Stefan hat Karriere bei Deutschlands größter Wochenzeitung DER BOTE gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen sind gegensätzliche Haltungen geworden. Stefan versucht bei seiner Zeitung, durch engagierte journalistische Projekte den Klimawandel zu bekämpfen. Theresa steht mit ihrem Bio-Milchhof vor Herausforderungen, die sie an den Rand ihrer Kraft bringen.

Die beiden beschließen, noch einmal von vorne anzufangen, sich per E-Mail und WhatsApp gegenseitig aus ihren Welten zu erzählen. Doch während sie einander näherkommen, geraten sie immer wieder in einen hitzigen Schlagabtausch um polarisierende Fragen wie Klimapolitik, Gendersprache und Rassismusvorwürfe. Ist heute wirklich jeder und jede gezwungen, eine Seite zu wählen? Oder gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen den Welten? Und können Freundschaft und Liebe die Kluft überbrücken?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Janines.world

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert und in Email Form abgedruckt. Tatsächlich hatte ich damit zu Beginn meine Schwierigkeiten, aber nach den ersten 50 Seiten, hatte ich mich daran gewöhnt. Durch die sehr aktuellen und polarisierenden Themen konnte ich immer nur einige Seiten lesen. Die Emails beschreiben teilweise den Alltag und verlieren sich dann in hitzigen Diskussionen zu diversen Themen. Einige Beispiele sind dann das Gendern, White Privileges, Fridays for Future, und vielen mehr. Ich brauchte die Zeit um mir selbst über das gelesene und die Meinungen der Charaktere weiter meine Gedanken zu machen. Dabei habe ich auch einige Themen (z.b. intersektionaler Feminismus) nachschlagen müssen. Somit hat sich der Leseflow bei mir leider nicht eingestellt und das Buch hat sich damit etwas gezogen. Tatsächlich habe ich mehrfach überlegt das Buch abzubrechen, da ich ja „Spaß“ beim Lesen haben möchte. ABER ich habe es zu Ende gelesen und darüber bin ich wirklich froh. Viele Themen sind mir natürlich schon vor dem Lesen ein Begriff gewesen, doch nun habe ich mich damit noch weiter auseinander gesetzt. Wer Lust auf ein Buch hat, dass versucht das aktuelle Gesellschaftsbild zu beschreiben, dann wird er hier fündig.
  • Von: echo.of.the.books

    Wenn ich an Briefromane denke, fallen mir zunächst „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer und „84, Charing Cross Road“ von Helene Hanff ein. Juli Zeh und Simon Urban haben sich dieses Genre angenommen und mit „Zwischen Welten“ den Briefroman in die moderne Welt übertragen. Ein Hamburger Journalist und eine Brandenburger Milch Bäuerin, die vor gemeinsam studiert und in einer WG gelebt haben treffen sich nach 20 Jahren wieder. Es prallen zwei Gegensätze aufeinander, Stand und Land und damit zwei Lebensrealitäten. Die Themen, die sie per Mail oder per Messenger diskutieren könnten aktueller nicht sein: es geht um Bio-Subventionen, Gendersternchen, und den Ukrainekrieg. Aber auch um ihren Alltag und Familien. Wir kennen sie alle, politischer Debatten. Und wir kennen es auch, wenn diese eskalieren. Der Roman veranschaulicht, wie wir debattieren können, ohne gleich in Hasstiraden zu verfallen. Aber gleichzeitig bekommen wir mit, wie unterschiedlich Probleme sind, und wie weit aktuell Es war teilweise sehr intensiv und anstrengend, und es zeigt keine Lösung der Probleme auf. Neben dem Lesespaß hab ich für mich mitgenommen, dass wir alle trotz unterschiedlicher Lebensrealitäten die Sorgen und Probleme unserer Mitmenschen ernst nehmen sollten, auch wenn wir sie nicht lösen können. Mitgefühl und Zusammenhalt kann schon sehr viel bewirken, gerade in unserer aktuellen Zeit. „Unterleuten“ ist für mich dennoch weiterhin mein liebstes Werk von Juli Zeh und ich freue mich darauf, weitere Werke von ihr und vielleicht auch weitere Gemeinschaftsprojekte mit anderen Autor*innen zu lesen.
  • Von: Bücherfreuden

    In der Studienzeit lebten sie als WG zusammen, jetzt, zwanzig Jahre später sind sie wieder miteinander in Kontakt: Stefan ist inzwischen stellvertretender Chefredakteur bei einer renommierten Hamburger Wochenzeitung, Theresa hat den Hof ihres Vaters in Brandenburg übernommen und kämpft ums Überleben. In Mails und Chatnachrichten erzählen sie sich gegenseitig von den Freuden und Herausforderungen ihres Lebens und diskutieren kontrovers und leidenschaftlich über gesellschaftliche Entwicklungen. Mit großer sprachlicher Ausdruckskraft greifen die Autoren sehr aktuelle Themen auf, vom Ukraine-Krieg über Klimarettung, Nöte der Landwirte, Aufgaben des Journalismus, Gendersprache, kulturelle Aneignung, Rassismus und die allgegenwärtige Macht der sozialen Medien. Es wird eine starke Tendenz zum Extremismus und Absolutismus deutlich, der eine sachliche Auseinandersetzung in der Gesellschaft zunehmend unmöglich macht. Auch die Protagonisten müssen in ihrem Diskurs darum ringen, sich trotz gegensätzlicher Meinungen nicht zu verurteilen. Das erste Drittel des Buches fand ich ein bisschen zäh und anstrengend, aber als die Positionen von Stefan und Theresa sich zu verändern beginnen, wurde die Geschichte für mich interessant und packend. Viele Gedankengänge erscheinen mir bemerkenswert und treffend. Für mich hat sich die Lektüre gelohnt!
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