1000 Jahre Freud und Leid von Ai Weiwei

Ai Weiwei 1000 Jahre Freud und Leid

Einer der größten Künstler unserer Zeit erzählt sein Leben vor dem Hintergrund der Geschichte Chinas

Ai Weiwei gehört zu den bekanntesten Künstlern unserer Zeit. In »1000 Jahre Freud und Leid« schildert er erstmals seinen außerordentlichen künstlerischen Werdegang vor dem Hintergrund der Geschichte seiner Familie in China. Schon als Junge erlebte er die Verbannung und Demütigung seines Vaters Ai Qing, einst ein Vertrauter Maos und Chinas einflussreichster Dichter, der im Zuge der Kulturrevolution als »Rechtsabweichler« gebrandmarkt wurde. Diese Erfahrungen prägten Ai Weiweis Schaffen und seine politischen Überzeugungen. Er beschreibt die schwierige Entscheidung, seine Familie zu verlassen, um für ein Kunststudium in die USA zu gehen, wo er sich u. a. mit Allen Ginsberg anfreundete und künstlerische Inspiration fand. Offen erzählt er von seinem Aufstieg zu einem Star der internationalen Kunstwelt, der aufgrund seiner Menschenrechtsaktivitäten jedoch immer stärker ins Visier des chinesischen Regimes geriet, das ihn schließlich 2011 mehrere Monate inhaftierte. Die sehr persönlichen und vom Künstler selbst reich illustrierten Erinnerungen geben nicht nur einen fesselnden Einblick in Ai Weiweis Leben und Arbeiten, sie sind zugleich Mahnung, die Meinungsfreiheit immer wieder neu zu verteidigen.

Zeitgleich erscheint eine deutsche Ausgabe von Gedichten seines Vaters Ai Qing, »Schnee fällt auf Chinas Erde«, ISBN 978-3-328-60242-2.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Japan Connect (Fabienne)

    Ai Weiwei hat das Buch seinen Eltern gewidmet. Er schildert darin seine Kindheit, Jugend und Schaffensjahre bis zu seiner Auswanderung aus China 2015. Dabei holt er aus und erzählt uns die Geschichte seines Vaters, dessen Verbannung unter Mao an die äussersten Rände China zu einem Leben in den widrigsten Umständen Ai Weiweis Charakter nachhaltig prägte und stählte. Eine eindrückliche Lebensgeschichte, die nicht nur zeigt, wie sich ein berühmte Person sondern auch wir im kleinen für die Menschenrechte überall auf der Welt einsetzen können. Das Buch wartet zudem mit vielen kleinen Skizzen, Bildern und einer teilweise lyrischen Sprache auf. Eine absolute Empfehlung für alle, die sich für Ai Weiwei, Kultur, Menschenrechte und China interessieren.
  • Von: freetimeGuide

    Ai Weiwei beschreibt in den Erinnerungen seine schwierige Kindheit mit den Demütigungen, die sein Vater erleben musste. Trotzdem konnte er eine künstlerische Laufbahn aufbauen. Seine Erfahrungen mit den politischen Wirrnissen dieser Zeit prägten ihn. Er war immer wieder in Aktivitäten verwickelt, da er sich in seiner Heimat für Menschenrechte einsetzte. Auch seine Bekanntheit bewahrte ihn nicht davor, 2011 inhaftiert zu werden. Dieses Buch ist sehr persönlich und intensiv geschrieben und gibt nicht nur Einblicke in seine Familie sondern zeigt auch das politische System. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und muss immer wieder verteidigt werden.
  • Von: hertzlese

    In der Masse zeitgenössischer Kunstwerke verschwimmen für mich viele zu einem undefinierbaren Brei. Viele stechen jedoch auch heraus. Und bei einigen - eher wenigen - kann ich mich noch exakt an den Moment und die Emotionen bei unserer Begegnung erinnern - oder sogar mehr als erinnern, tatsächlich wieder spüren. So geht es mir bei Ai Weiweis „Fairytale“, als ich 2007 in Kassel chinesischen Staatsbürgern begegnet bin, die insgesamt zu 1001. die Documenta besuchten. So geht es mir bei „Remembering“, 9000 Schulrucksäcken am Münchner Haus der Kunst, die mit dem Schriftzug „Sieben Jahre lebte sie glücklich in dieser Welt“ auf die Opfer, darunter tausende Kinder, des Erdbebens in Sichuan verwiesen. Und so geht es mir mit „Sunflower Seeds“, Millionen von handbemalten Porzellan-Sonnenblumenkernen, die den Boden der Tate Modern bedeckten, die live zu sehen ich 2010 extra nach London geflogen bin. Die Arbeiten des 1957 geborenen Ai Weiwei vereinen für mich Poesie und Politik, Leben und Kunst, Realität und Ästhetik - und genauso tut das nun seine Autobiografie "1000 Jahre Freud und Leid". Er umreißt darin nicht nur seine eigene Geschichte (und die seines Vaters) persönlicher Beziehungen und harter politischer Verfolgung, sondern entwirft einen fundierten historischen Überblick des chinesischen Kommunismus. Zugegeben liest sich das jetzt nicht unbedingt easy peasy dahin, aber die poetische Sprache fängt eine:n dann doch immer wieder auf, wenn man sich mal in den Namen chinesischer Politiker oder Städte verheddert hat. Kein Wunder, Ai Weiweis Vater, Ai Qing, war auch Dichter. Übersetzt von Norbert Juraschitz und Elke Link, erschienen am 2. November 2021 im Penguin Verlag.
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