Marx. Der Unvollendete von Jürgen Neffe

Jürgen Neffe Marx. Der Unvollendete

Ein einzigartiger Blick in das Leben und Denken von Karl Marx

Karl Marx, revolutionärer Querkopf und Vordenker des 19. Jahrhunderts, feiert ein bemerkenswertes Comeback. Jürgen Neffe erkundet das Leben und Werk eines Flüchtlings und geduldeten Staatenlosen, den weder Krankheit, noch Armut oder Ehekrisen davon abhielten, an seinem Werk zu arbeiten. Mit seiner Analyse des Kapitalismus als entfesseltes System sagte Marx die globalisierte Welt unserer Tage bis hin zur Finanzkrise voraus. Neffe erklärt Marx´ Theorien in verständlicher Form und konfrontiert sie mit der Welt des 21. Jahrhunderts. Eine umfassende, packende und faktenreiche Biografie des Philosophen und Weltenbewegers.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Franziska_J

    „Was immer man aus Marx gemacht hat: Das Streben nach Freiheit, nach Befreiung der Menschen aus Knechtschaft und unwürdiger Abhängigkeit war Motiv seines Handelns.“ Willy Brandt, 1977 Kein Zitat wäre für eine Biografie über einen der wohl bekanntesten Ökonomen und Philosophen treffender. Nicht nur seine ökonomischen Theorien über Kapitalismus, Arbeit, Entfremdung und Ausbeutung prägen unser Denken bis heute, sondern auch seine religionskritischen und philosophischen Gedanken haben sich weit über die Fachgrenzen hinaus verbreitet. Zu Marx´200. Geburtstag erkundet Jürgen Neffe das Leben des „revolutionären Querkopfs und Vordenkers des 19.Jahrhunderts.“ Entlang von Marx´ Lebenslauf und des historischen Kontextes, der geprägt ist durch Revolution und Umwälzung, zeichnet Neffe die wichtigsten Stationen und Wendepunkte von Marx´ Schaffen nach und erläutert seine Theorien in verständlicher Form, ohne dabei jedoch oberflächlich oder ungenau zu werden. Besonders gelungen ist auch die Anwendung eben dieser Theorien auf die moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. „Zu fast jeder theoretischen Äußerung lassen sich glühender Zuspruch und heftigster Widerspruch finden. Deutungen seiner Schriften klaffen auseinander, wie man es sonst nur von künstlerischen Texten kennt, die zum Polarisieren geschrieben wurden. Sein Schaffensprozess lässt sich daher nur angemessen würdigen, wenn man ihn in seiner Offenheit und Unfertigkeit […] erkennt.“ Man merkt Neffe seine Begeisterung für Marx an und genau das ist es, was diese Biografie so spannend und gut lesbar macht. Der Autor schreibt dabei jedoch keine Lobeshymne auf Marx oder bemächtigt sich einer der vielen Interpretationen zu seinem Werk, sondern betrachtet es eben als etwas ‚Unvollkommenes‘, dessen Stärke gerade in seiner Vieldeutigkeit liegt. Geschickt werden aktuelle Forschungsdebatten ebenso wie objektive Kritik in die Erzählung eingebracht. Und als Erzählung kann man diese Biografie durchaus bezeichnen. Romanhaft beginnt das erste Kapitel mit den Worten: „Ein trübkalter Tag neigt sich dem Ende zu. Lampenmänner sind unterwegs, um die Gaslaternen zu entzünden.“ Und so bildhaft geht es dann auch weiter. Immer wieder folgen lange Zitatpassagen aus den Werken von Marx und Engels, die dann in Beziehung zum historischen Kontext, aber auch zur gegenwärtigen gesellschaftlichen Lage gesetzt werden. „Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigene Melodie vorsingt.“ Oft hat man den Eindruck, Neffe versuche, ebenso reißerisch zu schreiben wie Marx selbst. Vielleicht ist dies auch die einzige Möglichkeit, um diesem Mann gerecht zu werden, der sich trotz Krankheit, Armut oder Ehekrisen nie davon abhalten ließ, an seinem Werk zu arbeiten. Trotzdem beweisen die Vielzahl an hinzugezogenen Quellen und der umfangreiche Fußnotenapparat, dass das Buch trotz des erzählenden Tonfalls und der eher überblickartigen Vorstellung seiner Theorien keinesfalls an Wissenschaftlichkeit einbüßt. Marx – Der Unvollendete – Eine Biografie, die einen umfassenden Überblick über ein bewegtes Leben gibt und die ebenso spannend ist wie Marx selbst ist.
  • Von: Marion Krieger

    Dies ist eine Biografie, die es jedem ermöglicht, Zugang zu den Gedanken von Marx zu finden. Dies ist bekanntlich viel schwieriger, wenn man die Originale der Marxschen Schriften liest. Aber wer sich einmal durch den schweren Stoff gekämpft hat, kann nicht anders, als sich der "Denke" von Marx anzuschließen. Wenn man die Marx-Biografie von Neffe gelesen hat, weiß man, dass Neffe ein "Infizierter" ist. Das merkt man vor allem daran, dass er Marx mithilfe dessen Methode bis in die Gegenwart und sogar in die Zukunft weiterdenkt. Super.
  • Von: Hirilvorgul

    Marx war vieles, aber er war kein Marxist. Was aus seiner Lehre gemacht wurde, war nicht in seinem Sinne. Und das rückt Neffe – neben vielen anderen Dingen – ganz deutlich klar. Man merkt in jedem Satz, dass hier einer über Marx erzählt, der ihn nicht nur gelesen, sondern eben auch verstanden hat. Wie Neffe die Gültigkeit von Marx Überlegungen anhand der aktuellen Situation in der Weltpolitik und -wirtschaft aufzeigt, ist großartig. Unterhaltsam, amüsant und er alles andere als Oberlehrerhaft erzählt er über das Leben und Wirken eines der größten Philosophen. Ganz nebenbei erfährt der Leser auch noch allerhand über Philosophie und Geschichte. Wer hat Marx geprägt? Mit wem musste er sich auseinandersetzen? Welche Rolle spielte Engels? Wie hat seine Familie das unstete Leben verkraftet? All diese Fragen beleuchtet Neffe im Plauderton. Dass mich das Buch dennoch sehr lange begleitet hat, liegt einfach daran, dass es eben kein Unterhaltungsroman ist. Immer wieder wurde ich verleitet, die Gedanken einfach weiterzudenken, mich an meine Jugend in der marxistisch-leninistisch ausgerichteten DDR zu erinnern, im „Manifest“ oder dem „Kapital“ nachzuschlagen… Und so war Marx über zwei Monate sehr präsent an meiner Seite. Sehr gelungen ist die Gliederung in thematische Abschnitte, so dass man auch mal ein paar Kapitel überspringen kann ohne den Zusammenhang zu verlieren. Man kann diese auslassen (was ich nicht empfehle) oder einfach später lesen. Diese Biografie enthält mehr, als nur ein erzähltes Leben. Sie hat mich gut unterhalten und ich sie stellt, bei aller enthaltenen Philosophie und Politik, den Menschen Karl Marx in den Mittelpunkt. Ein mehr als würdiges Werk zum 200. Geburtstag. Ich bin ja mit Denis Scheck nicht immer einer Meinung, aber hier muss ich ihm mal zustimmen: „Marx war ein Meisterdenker, und er hat in Jürgen Neffe seinen Meisterbiografen gefunden. Ein Buch wie ein Blitzschlag hellster Erkenntnis.“ Von mir gibt es 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Fazit: Sehr empfehlenswert für alle, die Marx kennenlernen wollen und auch für jene, die sich darüber freuen, dass seine Rolle endlich mal im richtigen Licht präsentiert wird.
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