Meine Freundin Anne Frank von Hannah Pick-Goslar

Hannah Pick-Goslar Meine Freundin Anne Frank

»Als kleines Mädchen wurde ich Zeugin davon, wie die Welt, die ich liebte, durch sinnlosen Hass zerstört wurde und verschwand – und mit ihr meine beste Freundin Anne.«

Hannah Pick-Goslar war einst die beste Freundin von Anne Frank. Sie überlebte den Holocaust und erzählt in diesem Buch ihre Geschichte: Die Geschichte einer Kindheit in Amsterdam und der jugendlichen Unschuld unzertrennlicher Freundinnen. Aber auch eine Geschichte von Flucht, Schmerz und letzten Augenblicken. Doch Hannah Pick-Goslars Memoiren schildern nicht nur das unvorstellbare Leid, das ihr widerfahren ist, sondern zeichnen auch das bewegende Leben einer starken Frau nach, die sich nach ihrer Befreiung in Israel ein neues Leben aufbaute. Ihr Buch ist ein einzigartiges Zeitzeugnis, ein intimes Porträt ihrer Freundschaft mit Anne Frank und zugleich ein beeindruckender Beweis für die anhaltende Kraft von Liebe, Hoffnung und die Macht der Erinnerung.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Tine_1980

    Hannah Pick-Goslar war einst die beste Freundin von Anne Frank. Sie überlebte den Holocaust und erzählt hier ihre Geschichte. Ihr Leben in Amsterdam, aber auch eine Geschichte von Flucht, Schmerz und letzten Augenblicken. Aber auch das Leben nach der Befreiung erfährt man. Ein Porträt einer besonderen Freundschaft und ein Beweis für die anhaltende Kraft von Liebe, Hoffnung und die Macht der Erinnerung. In der Schule war Geschichte für mich eines der Fächer, die ich überhaupt nicht leiden konnte. Inzwischen hat es sich in Teilen geändert und ich möchte verstehen, was passiert ist. Die Anne Frank Bücher kennt wohl fast jeder, denn sie waren in meiner Schulzeit eine Pflichtlektüre, nun erfährt man von einer ihrer besten Freundinnen eine andere Seite. Die beiden lernten sich in Amsterdam kennen und gingen zusammen zur Schule, verbrachten ihre Freizeit zusammen und auch ihre Familien waren befreundet. Doch dann kam die Besatzung durch die Deutschen und es gab immer mehr Verbote. Wo die Juden zu Beginn nicht in bestimmte Geschäfte durften, kam dann das Radio- oder Kinoverbot, um sie am Ende fast nur noch in ihren Wohnungen zu halten, da die Kinder nicht mehr in die Schule durften und es strenge Ausgangsverbote gab. Alles war zu ertragen, solange man sich hatte, die Familie zusammen war und die Freunde in nächster Nähe lebten, doch immer mehr Juden verschwanden, bis auch irgendwann Anne mit ihren Eltern in die Schweiz gegangen sein soll. Jeder der Anne Franks Geschichte gelesen hat, weiß, dass das nicht der Fall war. Mit den Deportationen geht es immer weiter, die Schlinge zieht sich auch für Hannahs Familie immer mehr zu und irgendwann müssen auch sie abreisen und der schlimme Teil ihrer Jugend beginnt. Wenn man dieses Buch liest, spürt man die Schwere, die Angst und die Fragen im Kopf, wo die Reise hingeht, ob man überlebt oder wann der Krieg zu Ende geht? Die Frage, die sich Hannah Pick-Goslar sich bestimmt am meisten gestellt hat, war, was die Juden gemacht haben, dass sie so verfolgt werden. Durch das Verbot Medien der damaligen Zeiten zu nutzen, war man auf das Hören sagen angewiesen und die Deportierten waren der Meinung, dass sie in Arbeitslager gehen müssen. Die Frage, warum dort kleine Kinder, Behinderte oder alte Menschen hingebracht wurden, hat man von sich geschoben. Die Nachrichten, dass in Auschwitz Menschen in Gaskammern zum Sterben geschickt wurden, hat Hannah erst in Bergen-Belsen erfahren und das war für mich sehr erschreckend. Man durchlebt die Ängste, die immer wieder im Kopf sind, wann man Pech hat und abgeholt wird. Auch die Deportationen von Hannah und ihrer Familie erlebt man hautnah mit und die Aufenthalte in den Lagern, die Trauer über den Tod ihrer Familienmitglieder und letztendlich die Befreiung und ihr Leben danach wurden detailliert beschrieben. Das Buch ist keine leichte Kost, man fühlt mit, wie es sein muss, wenn man solche Ängste ausstehen muss, immer weniger darf, immer mehr zusammengedrängt wird. Wenn dann noch gute Freunde verschwinden und man immer bangt, wen es als nächstes erwischt oder ob man es selbst ist, macht die Sache nicht einfacher. Auch die Zustände in den Lagern waren erbärmlich, schrecklich und kaum vorstellbar. Den Hunger und Durst, die Krankheiten und die Zustände, die dort herrschen möchte man nie erfahren und es ist schön zu lesen, wie sich trotz der schweren Zeit ein Leben aufgebaut hat. Sie ist kurz vor Beendigung des Buchs im Alter von 93 Jahren 2022 verstorben, doch war es ihr sehr wichtig ihre Geschichte aufzuschreiben. Für mich ein bewegendes, aber auch super interessantes Buch, das einen guten Einblick in die Ereignisse der damaligen Zeit gibt und einen demütig macht, was für ein schönes Leben man hat. Eine starke junge Frau, die alles für ihre Familie und besonders für ihre kleine Schwester gegeben hat und sich wie ein Phönix aus der Asche erhoben hat. Unbedingte Leseempfehlung!
  • Von: Suse

    Hannah Pick-Goslar war einst die beste Freundin von Anne Frank. Sie überlebte den Holocaust und erzählt in diesem Buch ihre Geschichte: Die Geschichte einer Kindheit in Amsterdam und der jugendlichen Unschuld unzertrennlicher Freundinnen. Aber auch eine Geschichte von Flucht, Schmerz und letzten Augenblicken. Doch Hannah Pick-Goslars Memoiren schildern nicht nur das unvorstellbare Leid, das ihr widerfahren ist, sondern zeichnen auch das bewegende Leben einer starken Frau nach, die sich nach ihrer Befreiung in Israel ein neues Leben aufbaute. Ihr Buch ist ein einzigartiges Zeitzeugnis, ein intimes Porträt ihrer Freundschaft mit Anne Frank und zugleich ein beeindruckender Beweis für die anhaltende Kraft von Liebe, Hoffnung und die Macht der Erinnerung. Die Autoren: Hannah Elisabeth Goslar wurde am 12. November 1928 in Berlin geboren. 1933 floh ihre Familie aus Deutschland und emigrierte nach Amsterdam. Dort lernte Hannah Anne Frank kennen, die bis zur Trennung der beiden ihre Nachbarin, Schulkameradin und beste Freundin war. 1943 wurden die Goslars in das Durchgangslager Westerbork gebracht. 1944 kamen sie in das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Hier trafen Hannah und Anne kurz vor Anne Franks Tod ein letztes Mal aufeinander. Hannah und ihre Schwester Gabrielle waren die einzigen Überlebenden der Familie Goslar und gehörten zu den jüngsten Überlebenden von Bergen-Belsen. Hannah Goslar emigrierte 1947 ins britische Mandatsgebiet Palästina, wurde Krankenschwester und gründete eine Familie. Sie wohnte zuletzt in Jerusalem und engagierte sich als Holocaustüberlebende für die Aufklärung jüngerer Generationen und für die Aufrechterhaltung von Anne Franks Vermächtnis. Hannah Pick-Goslar verstarb kurz vor Fertigstellung ihres Buches Ende Oktober 2022 im Alter von 93 Jahren. Meine Meinung: Wir kennen wohl alle „Anne Frank“. Ob Schulen oder Kindergärten sind nach ihr benannt worden. Und auch ihr Tagebuch ging um die Welt. Aber was ist mit ihren Freundinnen und deren Familien passiert? Das erzählt dieses Buch. Dieses Buch hat mich sehr bewegt, wie alle Bücher mit dieser Thematik. Man ist jedes Mal aufs neue sprachlos und schockiert. Im ersten Teil geht es um die Autorin und ihre Begegnung mit Anne Frank. Wie wurden sie Freundinnen und was verband beide Familien mit einander. Ab einem gewissen Punkt ist Anne einfach wie vom Erdboden verschluckt und da beginnt der Leidensweg ihrer Freundin, die dieses anschaulich und sehr emotional beschreibt. Wir erfahren bereits die Anfänge der Verfolgung. Verbote und Einschränkungen. Die Überlegungen der Eltern zu fliehen, aber der beschwerliche Weg eines Visums. Das Buch hat mich wirklich tief berührt. Die Autorin nimmt kein Blass vor den Mund. Bringt alle Emotionen, wie Angst und Verzweiflung, aber auch Unverständnis und Sprachlosigkeit sehr gut rüber. Mir waren alle Personen in diesem Buch sehr nah. Wir lernen einige Schicksale kennen, was sehr traurig macht. Der Schreibstil ist klar und bildhaft. Wer sich mit dieser Zeit schon beschäftigt hat, wird viele Parallelen zu anderen Lebensgeschichten finden. Ein Buch was die Unmenschlichkeit sehr deutlich schildert. Den Überlebensdrang eines Menschen und die Dinge die man ertragen kann, wenn man muss. Ein normales Leben zu leben, nach allem kaum möglich. Ein sehr wichtiges Buch und es hat mich so berührt, weil eben nicht nur Anne Frank ihr Schicksal beschrieben wird, sondern auch von den bis dato Namenlosen Menschen neben ihr. Ich kann es sehr empfehlen.
  • Von: die.buecherdiebin

    Die Journalistin Dina Kraft, die mit ihrer Familie in Tela Viv lebt, hat die Memoiren von Hanna Pick-Goslar (1928 - 2022) in enger Zusammenarbeit mit dieser, sowie mit deren engsten Angehörigen geschrieben. Hannah Goslars Familie floh bereits 1933 in böser Vorahnung aus ihrem geliebten Berlin zunächst nach London, Anfang 1934 dann nach Amsterdam, wo die kleine Hannah die ebenfalls aus Deutschland emigrierte Anne Frank kennenlernte, die schnell zu ihrer besten Freundin wurde. Bis zum Angriff der Deutschen auf die Niederlande im Mai 1940 und der anschließenden Besetzung des Landes erlebten die Mädchen mit ihren - meist jüdischen - Freundinnen eine schöne und relativ unbeschwerte Kindheit. Hannah erzählt von ihrer engen Freundschaft zu der lebenslustigen Anne, von ihrer gemeinsamen Kindheit in Amsterdam und den Treffen der befreundeten Familien, sowie von jüdischen Gebräuchen und Feiertagen; dann von den zunehmenden Verboten und Einschränkungen für die Juden, dem plötzlichen Verschwinden von Annes Familie und den Deportationen von Freunden und Bekannten. Vater und Großvater von Hannah waren im Judenrat, was ihnen einige Privilegien einbrachte, die anderen Juden nicht vergönnt waren und sie einige Male vor der Deportation rettete. Außerdem hatten sie sich ein Palästina-Zertifikat gekauft, dass sie zu „Austauschjuden“ gegen deutsche Kriegsgefangene gemacht hat. Aus diesem Grund wurden sie später in den Lagern (Westerbork und Bergen-Belsen) geringfügig besser behandelt (was trotzdem immer noch entsetzlich und menschenverachtend war) und hofften sehnlichst auf einen Austausch. Hannahs Memoiren sind tragisch, erschreckend und berührend - und so wichtig! Gerade in unserer heutigen Zeit, wo der Antisemitismus in Deutschland wieder deutlicher wird. Ich habe vor allem ihre Beschreibungen der Situation vor der Deportation nach Westerbork (natürlich auch sehr viele andere Situationen) als sehr eindringlich und ergreifend empfunden. Zitat Seite 155: „Meine Verlorenheit und Angst standen im Kontrast zu den Menschen, die ich den herrlichen Junitag genießen sah, den Kindern, die unter dem blauen Himmel spielten, den jungen Paaren, die Arm in Arm über die gepflasterten Plätze schlenderten.“ Hannah hat mich sehr beeindruckt mit ihrem Mut, ihrer Stärke, ihrer Empathie und ihrem Lebenswillen. Zusammen mit ihrer Schwester überlebte sie den grausamen Holocaust und baute sich ein neues Leben in Israel auf. Sie hat eine große Nachkommenschaft, ihre „Rache" an Hitler, wie sie sagte. Sie erzählte ihre Geschichte unzählige Male. Vor Schulkindern, in großen Sälen, vor Queen Elizabeth, Königin Beatrix der Niederlande und vielen anderen Menschen in der ganzen Welt. Ihre Geschichte und die von Millionen anderer Opfer des Holocaust soll nicht vergessen werden! In der Mitte des Buches ergänzen Fotos von Hannah, Anne, ihren Familien und Freundinnen den Text. Fazit: „Meine Freundin Anne Frank“ ist keine einfache Lektüre und ich musste das Buch mehrmals zur Seite legen, bevor ich weiterlesen konnte. Zu nah gingen mir die geschilderten Ereignisse. Trotzdem möchte ich das Buch dringend weiterempfehlen.
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