Das Haus meiner Eltern hat viele Räume von Ursula Ott

Ursula Ott Das Haus meiner Eltern hat viele Räume

»Tolles Buch, sehr empfehlenswert.« – Markus Lanz

Das Elternhaus. Es ist zu groß geworden für die alten Eltern. Es steht vielleicht sogar weit weg vom Leben, Lieben und Arbeiten der Kinder, die in der Mitte des Lebens genug mit sich selbst zu tun haben – und jetzt doch entscheiden müssen: Was machen wir mit dem Ort unserer Kindheit? Wie verabschieden wir die Heimat in Würde? Was hat für uns als Familie wirklich noch einen Wert und was muss weg?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: leseratte54

    Im März 2019 erschien im btb Verlag der Spiegel Bestseller „Das Haus meiner Eltern hat viele Räume“ von Ursula Ott. Das Buch erschien im Juni 2021 auch als Taschenbuchausgabe und umfasst 192 Seiten. Inhaltlich befasst es sich mit dem Thema -Abschied nehmen- vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren. Die Autorin, Ursula Ott, ist 1963 geboren und gehört zu der Generation der Kinder, deren Eltern den Krieg miterlebt haben und folglich in bitterer Armut leben mussten. Der Wohlstand kam mit den Jahren und folglich auch die materiellen Dinge, die die Häuser befüllen. Frau Ott schreibt über das persönlich Erlebte und mit einer unglaublichen Offenheit. Das Buch ist ein Mix aus einem Sachbuch, z.B. welche Maßnahmen muss ich ergreifen, wenn meine Eltern sich verkleinern müssen und je nach Situation in ein Heim ziehen oder in eine kleinere Wohnung. Dabei werden nicht nur die behördlichen Aspekte betrachtet, sondern vor allem auch die emotionalen. Wie führen wir als Familien Entscheidungen herbei, mit denen alle Mitglieder leben können, sich gut fühlen und vor allem niemand bevormundet wird. Zusammengefasst ist dieses Buch gespickt mit zahlreichen hilfreichen Tips und andererseits eine persönliche Offenbarung und Einblicken in die familiären Strukturen der Autorin. Das im Anhang befindliche ABC der Dinge ist ein wichtiger Hinweisgeber für die vielen Gegenstände im Haus der Eltern und wie wir damit umgehen bzw. sie verwerten oder auch entsorgen können. Ein leseenswertes Buch, welches ich jedem ans Herz legen möchte, der sich irgendwann oder vielleicht auch schon jetzt mit einer neuen Wohnsituation der Eltern befassen muss. Ich fand das Buch unglaublich interessant und wichtig zu lesen. Verrückt, dass vieles, was die Autorin und Ihre Angehörigen erleben auch in meinem Leben zu finden ist. Das Gefühl „ich bin nicht allein“ kam immer wieder auf und im Laufe des Buches entwickelte ich eine andere Sichtweise auf die Dinge, die im Haus meiner Eltern stehen und den damit verbundenen Emotionen. Gerne bewerte ich dieses Buch mit 5 von 5 Sternen.
  • Von: Angelika

    Vergesst, was dahinter liegt. Und euren Weg beschwert. Was ewig eurer Herz vergnügt, ist wohl des Opfers wert. S.11 Ursula Ott erzählt hier von ihrer 87-jährigen Mutter, die ihr Haus in Ravensburg verkauft hat und in eine Wohnung nach Stuttgart zieht, näher zu ihren beiden Töchtern. Der Vater verstarb vor vielen Jahren. Die Mutter ist nun vollkommen allein, einfach ist dieser Entschluss definitiv nicht, es fließen viele Tränen. Die Trauer über den Abschied vom Zuhause ist viel zu groß und jetzt heißt es, Erwachsen zu werden. Ursula Ott schreibt sehr locker und mit einem hauch von Witzigkeit von die Entscheidungen und Herangehensweisen an das Ausräumen des Hauses. Dinge wegzuwerfen fühlt sich ständig falsch an, aber niemand braucht dutzend Gläsern oder riesengroße Eichenholzschrankwände, wo die Wohnungen doch immer flexibler und kleiner werden. Wohin also mit all den Sachen? Beim Aussortieren beobachtet sie sehr genau, wie sich manche Dinge anfühlen. Es gibt warme und kalte Dinge. Warme Dinge, die man liebt und die ein positives Gefühl vermitteln, werden aufgehoben. Kalte Dinge, an denen schlechte Erinnerungen hängen oder die negative Gefühle hervorrufen, kommen weg! Sie nimmt sich viel Zeit und hinterfragt über die fragwürdige Fundstücke die sie findet und so wird das Haus nach und nach leergeräumt und nach einem Jahr schließlich verkauft. Fazit Die Autorin hat hier keinen Sachbuch oder ein Ratgeber geschrieben, sondern in einer Erzählung aus ihrer privaten Sicht, die sie sehr Liebevoll und warmherzig aufgearbeitet hat. Es ist zwar eine kurze Lektüre mit schwerem Thema, aber die jeder gelesen haben sollte. Mir hat es sehr gefallen! In jedem Kapitel lernt man dazu.
  • Von: signalhill

    Insgesamt bin ich sehr geteilter Meinung bei meiner Rezension zu Ursula Otts kleinem Büchlein "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume". Zuerst einmal kann man sagen, dass viele interessante Themen angesprochen werden, und die Generation der Babyboomer wird viel Bekanntes in dem Buch wiederfinden. Ich bin etwas jünger, zähle aber dennoch in die Generation, da ich relativ alte Eltern habe und mich daher auch in diesem Buch wiederfinden kann. Für die Generation der nach 1980 Geborenen würde ich das Buch aber nicht mehr empfehlen. "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ist kein Ratgeber. Wenn Sie gerade also das Haus Ihrer Eltern leer räumen, wird Ihnen dieses Buch nicht helfen, denn mit diesem Buch hat die Autorin eher ihr eigenes Loslassen vom Elternhaus verarbeitet. Und so ist das Buch einerseits ein genauer Bericht darüber, was die Autorin in den zwei (!) Jahren gemacht hat, in denen sie das Haus ihrer Eltern leer geräumt hat, andererseits ist es aber auch eine Analyse der Gesellschaft der Eltern, die Kriegskinder waren, sowie die Generation der nach dem Krieg Geborenen, der Kriegsenkel. Die Autorin sagt selbst, dass sie ca. 20 Bücher über Kriegsenkel besitzt, und da ich auch einige davon kenne, finde ich viele Theorien und Beobachtungen aus diesen Büchern in Ursula Otts Buch wieder. Für mich ist das immer noch interessant, und es ist immer wieder wie eine Erleuchtung, wenn man sich in bestimmten Dingen wiederfindet, die einen großen Teil einer ganzen Generation betrifft, von denen man das aber nie wirklich wusste. Die größten Schwachstellen des Buches sind meines Erachtens die Sprache der Autorin sowie die Pseudo-Tipps, die wirklich keine sind. Wenn überhaupt, dann sind die Tipps so subjektiv, dass jeder darauf kommt, dass einem beim Abschied und Aussortieren der Dinge im Elternhaus keiner helfen kann. Zur Sprache: Die Sprache der Autorin ist leicht süddeutsch "angehaucht", was mir nicht so gut gefällt. Weiterhin gibt es natürlich eine literarische Freiheit des Autors, aber bei einem Sachbuch würde ich mich über einen grammatisch korrekten Satzbau freuen. Die Punkte setzt die Autorin aber nach Belieben und oft direkt vor den Nebensatz. Als Höhepunkt kommen dann noch Fragmente dazu, die eher nach Kindersprache klingen und komplett unpassend scheinen (z.B. S. 113: "Opa doch böse?") Werde ich hier als Leser wie ein Säugling angesprochen? Am Ende des Buches gibt es noch ein "Ausräumglossar", genannt "Das ABC der Dinge". Hier konnte ich nur noch den Kopf schütteln, denn da gibt es u.a. die Feststellung auf Seite 158: "Bibeln wirft man nicht weg". Und weil das so ist, schlägt die Autorin vor, die Bibeln, die man zuviel hat, z.B. dann unter ein wackelndes Tischbein zu legen! Am besten lassen sich Frau Otts Tipps beim Christbaumschmuck auf S. 154 entlarven. Spätestens hier merkt der Leser, dass er hier keine Tipps bekommt, wenn die Autorin schließt: "Wegwerfen kann man alles, was kaputt, brutalst hässlich oder verdorben ist, (...) Den Rest behält oder verschenkt man." Fazit: Man kann also alles wegwerfen, verschenken oder behalten. Oder man hat das Buch gelesen und gemerkt, dass man an das Ausräumen mit eigenem Menschenverstand und Gefühl herangehen muss und einem keiner helfen kann. Auch das ist eine Erkenntnis. Dem Buch würde ich 3,5 Sterne geben, habe es aber trotz der vielen Schwachstellen und auch Aufreger schnell und ganz gern durchgelesen. Dass mir die Bewertung nicht leicht fiel, zeigt die Länge dieser Rezension.
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