Puder (eigentlich Pomposa) Zucker und Bonnie Vanzetti sind gerade frisch verliebt und das Leben könnte sooooo schön sein, gäbe es vor den Sommerferien nicht noch Zeugnisse, Mathenoten inklusive. Auch wenn die beiden in Mathe nicht glorreich dastehen, trifft es Bonnies Freund Mungo, der Chef der St. Pauli Bloodhounds noch übler. Er droht wegen der Fünf in Mathe von der Schule zu fliegen und das würde sein jähzorniger zu Gewalt neigender Vater gar nicht akzeptieren. Zum Glück können die Mädchen seit sie von dem Kitsune Mellow gebissen wurden sich in Füchse verwandeln. Sowohl Polarfüchsin Bonnie (die sich unsichtbar machen kann) als auch Feuerfüchsin Puder (die nie ein Feuerzeug benötigt) können durch Türe und Wände gehen und somit läßt sich doch wohl was für Mungo machen, oder?!
Doch Puders Freund der Stadtwolf Silas bringt schlechte Neuigkeiten: Der schwarze Abt mit seinen kryptozoologischen Jägern, die magische Wesen und Halblinge wie Puder und Bonnie fangen, ist in der Stadt. Silas Mutter will ihren Sohn und seine Freund im Park von Schloss Schnackborstel, ihrer alten (Geister-)Freundin der Freifrau von Schnackborstel in Sicherheit bringen. Doch das Camping im Schlosspark verläuft anders als geplant und das liegt nicht nur daran, daß der etwas großspurige und unmagische Mungo, seine Freundin Bonnie nicht alleine mit Puder und den Stadtwölfen zelten läßt. Die ebenfalls bereits verblichene Zofe Betti ist seit Tagen verschwunden und die Freifrau von Schnackborstel bittet ihre magischen Freunde um Hilfe. Schon bald jedoch braucht nicht nur die Freifrau Hilfe. Der schwarze Abt und seine Jäger haben die Foxgirls und die Stadtwölfe die ihm in Band 1 übel mitspielten nicht vergessen. Schneller als befürchtet versuchen sie in den Schlosspark zu gelangen. Wie sollen sie all das vor Mungo verheimlich und dabei sich selbst und das Schloss retten?
Diese Geschichte ist magisch! Aber nicht nur! Ich mußte immer wieder schmunzeln bei einigem typisch pubertären Gehabe und Kräftemessen, welches meiner 9-jährigen Tochter aber nicht sonderlich auffiel ;) Ich meine, die Foxgirls wären 16, aber meine mitlesende Expertin meinte, es gäbe keine genaue Altersangabe. Das ist vielleicht auch ganz gut so, weil dann jede Leserin glauben kann, daß die Foxgirls viel älter sind als sie und deshalb einige Dinge dürfen, die sie nicht dürfen ;)
Während ich immer wieder durcheinanderkam, ob denn nun Puder die Feuerfüchsin oder die Polarfüchsin war, ließ sich meine Tochter auch durch meine ewigen Nachfragen nicht aus der Fassung bringen. Sie ging völlig in dieser Welt auf und hatte den totalen Durchblick. Lustig waren immer wieder die Versuche die magische Welt vor Mungo geheim zu halten, der mit seiner großen Klappen natürlich immer und überall dabei sein wollte. Da ich den besonnenen magischen Stadtwolf Silas deutlich lieber mag, traf es mich richtig ins Mark, als gerade ihn ein schwerer Schicksalsschlag traf und sein Leben in Gefahr ist! So aussichtslos seine Situation auch zu sein scheint, insbesondere im Hinblick auf die immer drängenderen Attacken der kryptozoologischen Jäger, gerade Puder gibt Silas nicht auf! Und wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg! Das vereinte Nachdenken sämtlicher Köpfe, auch der nicht mehr ganz so lebendigen, gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer.
Als alle über sich hinauswachsen, habe ich sogar mit dem Großmaul Mungo meinen Frieden geschlossen.
Wahrscheinlich liegt es daran, daß ich die Charaktere so sympathisch und klar gezeichnet finde, daß ich ihnen einige Verhaltensweisen durchgehen lassen, die keine Mutter von ihren Kindern wissen möchte. Denn auch die Entwicklung der Buchhelden gefällt mir (von meiner Tochter ganz zu schweigen). Für meine Tochter ist es aber auch interessant, die Lebensumstände der Foxgirls kennen zu lernen, denn als Großstadtmädels Alleinerziehender Eltern, die nicht zu den Hamburger Großverdienern gehören, wachsen Puder und Bonnie, ganz anders auf als sie. Das Buch ist wirklich sehr spannend, witzig, bisweilen romantisch und originell. Deswegen fand es meine Tochter auch selbstverständlich, morgens früher aufzustehen, damit ich schnell, bevor die kleine Schwester erwacht noch etwas weiter vorlesen kann! (Da fiel mir erst mal der Kaffee aus der Hand vor Verblüffung!). Die Geschichte ist nämlich richtig spannend und auch ich habe das Ende so nicht kommen sehen!
Mir hat es richtig gut gefallen, denn die Foxgirls bietet alles was ein gutes magisches Mädchenbuch ausmacht. Daß wir die Originalschauplätze (mit Ausnahme von Schloß Schnackenborstel) kurz zuvor besichtigt haben, war natürlich ein nettes Bonbon, aber das nicht der Grund weshalb es ist auch dieses Jahr das Lesehighlight meiner Tochter war, die schon gebannt Band 3 entgegen fiebert. Dennoch finde ich das Hamburger Flair sehr gut eingefangen, auch wenn die Elbchaussee diesmal keine Rolle spielte.
Auch wenn meine Tochter noch nicht ganz 9,5 Jahre alt ist, ist sie für das Buch eigentlich zu jung. Schon vor einem Jahr habe ich ihr Band 1 nur vorgelesen, weil ich dachte, daß sie eh das Interesse verlieren würde, womit ich mich völlig verschätzt hatte. Offizielle Altersempfehlung ist ab 10/11 Jahre, was ich ganz passend finde, da es anfangs schon wie ein Liebesroman begann und die Schrift recht klein ist.
Aufgelockert wird das Schriftbild durch ausgefuchste Vignietten passend zum jeweiligen Kapitel.
Herrlich magisches Mädchenbuch über Loyalität, Mut und echten Kampfgeist! Uneingeschränkt magische 5 von 5 Sternen.
Vielen herzlichen Dank für dieses tolle Rezensionsexemplar!
Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen
Von: Nicole Katharina
Von: danielamariaursula