deutsch, nicht dumpf von Thea Dorn

Thea Dorn deutsch, nicht dumpf

Heimat, Leitkultur, Nation: Thea Dorn will diese Themen nicht den Rechten überlassen

Dürfen wir unser Land lieben? Dürfen wir es gar »Heimat« nennen? Falls ja: Was meinen wir damit – das Fleckchen Erde, auf dem wir geboren wurden? Die Kultur, die uns geprägt hat? Den Staat, der uns eine liberale, demokratische Verfassung beschert? Interpretationsmöglichkeiten gibt es viele, und alle mögen ihre Berechtigung haben. Wenn aber jeder unter »Deutschland« etwas anderes versteht, von wem reden wir dann, wenn wir »wir« sagen?

Anknüpfend an die Themen ihres Bestsellers »Die deutsche Seele« (mit Richard Wagner), wendet Thea Dorn sich den aktuellen Schicksalsfragen unserer Gesellschaft zu – differenziert, unaufgeregt und dennoch leidenschaftlich.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: fabulabooks

    Thea Dorn geht in ihrem Buch "deutsch, nicht dumpf - Ein Leitfaden für Patrioten" der Frage nach, ob wir unser Land lieben und gar Heimat nennen dürfen. Um diese Fragen beantworten zu können, erörtert sie Begriffe wie Leitkultur, Heimat, Weltbürgertum oder Patriotismus vor einem philosophischen, kulturellen und historischen Hintergrund und gibt ihre persönliche Meinung dazu wieder. "deutsch, nicht dumpf" war mein erstes Buch von Thea Dorn und ich habe mir sehr viel davon erhofft. Leider konnte sie meinen Erwartungen nur bedingt gerecht werden. Das erste und letzte Kapitel haben mir zwar sehr gut gefallen und die Thematik auch näher gebracht, die anderen sechs Kapitel haben sich für mich aber eher nach Zitatesammlung bzw. trockenem Geschichtsbuch angefühlt. Die geschichtlichen Hintergrundinformationen waren zwar sehr wichtig, um ein Gesamtbild zu schaffen und es hat mich auch vieles besser einordnen lassen, dennoch finde ich, dass die Struktur ihres Textes darunter gelitten hat. Ständig wurden Informationen fallen gelassen oder angerissen, die erst in einem nächsten Abschnitt erläutert wurden, sodass es für mich sehr schwer war, Thea Dorns Ansichten zu folgen. Mir haben ihre persönlichen Erfahrungen und Einordnungen im aktuellen Zeitgeschehen, die sie besonders im ersten und letzten Kapitel schildert, viel besser gefallen und hätten meiner Meinung nach einen größeren Platz einnehmen können. Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, war ihre Schreibart. Ich hab mich teilweise als Leser nicht ernst genommen gefühlt, da sie von oben herab und sehr belehrend geklungen hat. Das hat mir immer wieder den Spaß am Lesen genommen. Zudem habe ich unterschätzt, wie philosophisch Thea Dorn ihre Texte verfasst. Das ist zwar nichts Verwerfliches, es hat nur dazu geführt, dass die Lektüre dadurch noch schwieriger zu lesen war. Thea Dorn hat mit ihrem Leitfaden für Patrioten zwar einen guten Ansatz verfolgt und ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit behandelt (besonders im Hinblick darauf, diese Themen nicht den Rechten zu überlassen), letztendlich hat mich ihre Umsetzung aber nicht überzeugt.
  • Von: Rolf Reinert

    Viele Passagen des Buches habe ich als interessant und anregend aufgenommen. Ermüdend sind allerdings der oft oberlehrinnenhafte Ton, Abschweifungen, Name-Dropping und die vielen Zitate, von denen ich nicht selten den Eindruck hatte, dass sie vor allem die Bildung und Belesenheit der Autorin unter Beweis stellen sollten. Und wenn die Autorin schon so viel fremdes und zum Teil auch wenig zugängliches Gedankengut bringt, hätte sie auch die konkreten Fundstellen anführen sollen. Und wie kommt sie bei ihrer so umfassenden Bildung zu der Erkenntnis, dass Deutschland im 19. Jahrhundert ständig Kriege gegen Frankreich geführt hätte? Eine in ihrer Argumentation wichtige Passage. Aber auf wen sind die genau zwei Kriege im 19. Jahrhundert zwischen zahlreichen deutschen Staaten (nicht „Deutschland“) einerseits, Frankreich andererseits zurückzuführen? Auf den Möchtegern-Welteroberer Napoleon I. der erste (die Auseinandersetzungen mit dem napoleonischen Frankreich als ein Kriegsgeschehen zusammengefasst); und auf die Kriegserklärung Napoleons III. gegen Preußen der zweite. Im ersten Fall standen die deutschen Staaten übrigens an der Seite von Österreich, Großbritannien, Russland und der Niederlande. Und forderte nicht noch Mitte des 19. Jahrhunderts die französische Regierung den Rhein als „natürliche“ Ostgrenze? Widerstand dagegen von deutscher Seite aus Minderwertigkeitsgefühl, und dann noch bösartig? Es wäre wohl auch passender gewesen, nicht von Minderwertigkeitsgefühl, sondern vom Bewusstsein lang andauernder Unterlegenheit zu sprechen – zu massiv hatte Frankreich schon im 17. Jahrhundert politisch und vor allem militärisch in Deutschland eingegriffen. Heute wird das arg beschönigend unter „Réunionen Ludwigs XIV.“ abgehandelt. Das Heidelberger Schloss und die vielen linksrheinischen Burgruinen lassen grüßen. Und vorher war der Rhein in Relation zu Frankreich nun mal „Deutschlands Fluss, nicht Deutschlands Grenze“, und das für 800 Jahre. Beiderseits des Rheins gleiche Menschen, dieselbe Sprache, dieselbe Kultur. Auch ihre Passage über den Völkerhass auf alle nicht-deutschen Menschen im Ersten Weltkrieg ist in dieser Pauschalität unhaltbar. Bemerkenswert, dass die Flut der Zitate hier völlig versiegt ist. „Aufgeklärte Patrioten“ können Frau Dorn weitgehend zustimmen und in ihrem Buch Bestätigung für ihre Haltung finden. Ob die Autorin damit jemanden gewinnen kann, aufgeklärter Patriot zu werden, bezweifle ich. Auch deshalb, weil sie wichtige Aspekte völlig ausgeblendet hat. Zum Beispiel das Versprechen des „Selbstbestimmungsrechts der Völker“ nach dem Ersten Weltkrieg, das gegenüber Deutschland und Österreich sofort eklatant gebrochen wurde – und nach dem zweiten Weltkrieg erneut und in aller Brutalität. Zusammen mit den vorstehenden Beispielen macht dies es jedem Kritiker leicht, der Autorin Einseitigkeit vorzuhalten und ihren Leitfaden deshalb rundum abzulehnen. Bei aller Sympathie für ihre Haltung: Weniger Verve für den aufgeklärten Patriotismus, dafür mehr historische Sachkenntnis, Objektivität und Rationalität wären überzeugender gewesen. Leider muss man wohl auch dem Lektorat vorwerfen, dass es hier nicht warnend eingegriffen hat.
  • Von: Markus Gebhard

    Ehrlich? Eigentlich "mag" ich Frau Dorn und ihre Meinung. Aber durch dieses Buch habe ich mich gequält. Vorsicht, Spoiler: Viel über die lange Zeit vor der Gegenwart, wenig über die Gegenwart selbst und hier auch eher auf Basis von Buchwissen und nicht oder wenig durch selbst Erfahrenes. Frau Dorn kommt wie ich aus der Arbeiterstadt Offenbach am Main (Hugenottenstadt! Verschämt nennt sie das "bei Frankfurt am Main"); hier kann man sich als Mikrokosmos alles anschauen, was "deutsch" ausmachen kann und sollte. Auch habe ich in den 1980ern als Wehrdienstleistender meinen Dienst "am Vaterland" geleistet und gelobt als Bürger in Uniform (Bürger!) unsere freiheitlich demokratische Grundordnung auch mit meinem Leben zu verteidigen; "der Al-Wazir" (gleiche Schule wie ich) konnte das damals nicht nachvollziehen, heute ist er stellvertretender Ministerpräsident in einem Bundesland des Landes das übersetzt wohl "Land der vielen Völker" schon immer heißt. Also was ist jetzt genau "deutsch"? Aus dem Buch erschließt sich mir das leider nicht.
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