Die Weiße Rose von Miriam Gebhardt

Miriam Gebhardt Die Weiße Rose

Ein neuer Blick auf die Geschichte der Widerstandsgruppe

Die Weiße Rose ist eine der bekanntesten Widerstandsgruppen in der deutschen Geschichte. Insbesondere die Geschwister Sophie und Hans Scholl werden immer wieder als leuchtende Vorbilder genannt. Warum hatten gerade sie den Mut, sich gegen das nationalsozialistische Unrechtssystem aufzulehnen? Miriam Gebhardt beleuchtet die Biografien der Aktivisten und macht deutlich, wie wichtig Familie, Freundschaften und Umfeld für die Mitglieder der Weißen Rose waren. Ihr Buch erzählt eine neue Geschichte der Gruppe und zeigt, wie viel die Botschaft der Widerstandsgruppe uns noch heute, 75 Jahre nach ihrem traurigen Ende, zu sagen hat.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: MoZeilenherz

    Für mich war dieses Buch ein sehr beeindruckendes Werk. Es war kein trockenes Sachbuch, in dem einfache Tatsachen beschrieben wurden, sondern ein sehr emotionales Werk über das Schicksal von 6 Menschen. Gebhardt schreibt das Werk unter der Frage, wie „normale“ Menschen zu Widerstandskämpfern gegen ein Regime werden, dem sie doch aussichtslos unterlegen sind. Für mich war es unglaublich spannend in die Lebenswelt dieser sechs noch so jungen Menschen einzutauchen. Nicht nur Hans und Sophie, über die ich ohnehin schon viel wusste, sondern auch die 4 anderen Gründungsmitglieder der Weißen Rose werden beleuchtet und man bekommt ein unglaublich detailliertes und menschliches Bild dieser Personen, die man sonst nur aus sachlichen Dokus und dem Geschichtsunterricht kennt. Mitgenommen haben mich vor allem die anderen beiden Teile. In der Auseinandersetzung erlebt man die Geschichte der Gruppe, ihre Entstehung und ihr Wachsen und auch ihre Kämpfe gegen das Regime. Man taucht ein in diese Welt, in der sich Hans, Sophie und die anderen bewegt haben, immer im Bewusstsein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie überleben werden, sehr gering ist. Der dritte Teil beginnt nach der Verhaftung und Ermordung von Hans und Sophie, also nach dem 18.2.1943. Dieser Teil war für mich besonders berührend. Gebhardt hat zusammengetragen was nach der Verhaftung geschehen ist. Die letzten Worte der Ermordeten zu denen neben Hans und Sophie noch viel mehr Mitglieder zählen, aber auch die Berichte derjenigen, die überlebt haben, die ihre Freunde verloren haben waren sehr emotional und treffend. Das Besondere an diesem Werk ist aber, dass nicht nur Opfer, sondern auch die Täter zu Wort kommen. Man liest nicht nur von denen, die gelitten haben, sondern auch von denen, die getan haben und am Ende konnte ich kaum sagen, wessen Schmerz eigentlich größer ist. Die Weiße Rose ist ein sehr berührendes Buch, das für mich unglaublich wichtig ist, weil es ein Stück Geschichte erzählt, die nicht vergessen werden sollte. 5 von 5 Sterne dafür.
  • Von: ahukader

    Wenn man die Weiße Rose hört, denkt man automatisch an die Scholl-Geschwister. Ich zumindest dachte immer an sie. Doch in diesem Buch macht Miriam Gebhardt klar, dass hinter dieser Widerstandsgruppe noch weitere Kräfte standen. Alexander Schmorell, Kurt Huber, Christoph Probst und Willi Graf. Bis auf Alexander Schmorell waren mir die anderen Namen nicht bekannt. Das Buch ist in drei große Teile unterteilt. Wachstum. Auseinandersetzung. Bewährung. Im Teil Wachstum, setzt sich Miriam Gebhardt mit den Familien der Charaktere auseinander. Gibt einen Einblick in ihre Familienverhältnisse und die die Erziehung und Bildung die sie alle genossen. So wird schon im ersten Kapitel klar, dass diese Menschen ihre Kraft und den Mut zum Widerstand gewollt ungewollt von ihren Familien mit auf den Weg gelegt bekommen haben. Im zweiten Teil geht es dann darum, wie die Gruppe zueinander gefunden hat und wie sie gemeinsam den Nationalsozialismus hinterfragen und ihre Aktionen starten. Sie bereiten die Flugblätter vor. Treffen sich heimlich zu Lesungen. Nehmen gefährliche Wege auf sich um die Flugblätter an ein weites Publikum heranzubringen. Immer mit der Angst erwischt zu werden. Im dritten Teil werden die Geschwister Scholl bei ihrer Aktion dann erwischt. Wer kennt es nicht von uns? Das Bild vor den Augen von Sophie Scholl, wie sie die Flugblätter in der Universität in München in die Luft wirft. Dann fangen die Prozesse an. Man wird Zeuge der Vernehmungen von den Geschwistern und nacheinander der anderen Hauptcharaktere. Diesen Teil habe ich, obwohl ich sehr viel über die Geschichte dieser Vernehmungen weiß, trotzdem mit Herzrasen gelesen. Im Epilog lernt man noch einige Charaktere, die eher im Hintergrund waren, kennen. Und auch liest man darüber, wie sich die Familien, deren Kinder mit der Todesstrafe verurteilt worden sind, nach dem Tod ihrer Kinder versucht haben, einen Fuß in die Gesellschaft zu setzen. Sehr schwierig war es für sie. Ich muss sagen, dass mir das Buch im Großen und Ganzen sehr gut gefallen hat. Doch in einem bin ich mir sehr unsicher. Ich weiß nicht, ob ich dieses Buch nur als ein Sachbuch betiteln kann. Es ist vielmehr als nur ein Sachbuch. Ich kann es nur empfehlen. An dieser Stelle möchte ich mich für das Rezensionsexemplar bedanken.
  • Von: Cassandra Burgstaller

    Bereits am Ende des Vorwortes weiß man als Leser, dass man es hier nicht mit einem alt bekannten Sachbuch zum Thema Widerstand im Nationalsozialismus am Beispiel der Gruppe Weiße Rose zu tun hat. Vielmehr schafft es Miriam Gebhardt bereits nach nur wenigen Seiten das Interesse für einen neuen Blickwinkel auf die Forschung zu wecken- und das alles, indem sie eine für mich ganz neue Forschungsfrage in den Raum stellt: Was macht gerade diese Gruppe an jungen Menschen zu Widerstandskämpfern. Was unterscheidet sie von anderen? Wo liegen ihre Ressourcen? „Wie tickt jemand, der sein junges, bequemes Leben aufgibt, um gegen das Unrecht zu kämpfen?“ (S.16) Eine weitere Besonderheit des Buches ist, dass das Hauptaugenmerk nicht wie in vielen Veröffentlichungen bisher auf den Scholl Geschwistern liegt, sondern auf allen 6 Haupt- Mitgliedern der Widerstandsgruppe. Das Buch ist in drei Abschnitten unterteilt. Im Ersten – Wachstum – wird detailliert das Leben von Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell und Kurt Huber beleuchtet. Sehr gründlich wird hier ein Bild von den verschiedenen Schicksalen gezeichnet, in welches Elternhaus wurden die sechs geboren, was waren ihre Schwierigkeiten und ihre Stärken, mit welchen Schicksalsschlägen hatten sie zu kämpfen? Und vor allem- wie erlebten sie den Aufstieg des Nationalsozialismus, welche Rolle spielten sie im System und wie haben sie dieses wahrgenommen. Im zweiten Teil des Buches, Auseinandersetzung, wird auf die Entwicklung der Widerstandsgruppe Bezug genommen, wie ist diese gewachsen, wer hatte welche Aufgaben und was war der Inhalt der berühmten Flugblätter. Münden wird dieser Abschnitt in der Beschreibung der Geschehnisse des 18 Februar 1943, rund um die Verhaftung der Scholl Geschwister. Im dritten Abschnitt, Bewährung, dann die schmerzhafte Auseinandersetzung mit den Verhören und der Ermordung der Widerstandskämpfer der Weißen Rose durch das Deutsche Reich. Und auch hier bekommt man ein gutes Bild der Geschehnisse, Miriam Gebhardt zitiert die letzten Worte der Widerstandskämpfer, lässt Überlebende und Täter zu Wort kommen und den Schmerz der Angehörigen Teil der Geschichte werden. Zusammenfassen kann ich also die Stärken des vorliegenden Sachbuches folgendermaßen: Die Autorin zeigt hier die Gründe für die bisherige Darstellung der Weißen Rose auf, wer dafür verantwortlich ist und entmythologisiert sie diese. Das alles jedoch, ohne den Teilnehmern der Gruppe etwas abzusprechen, nein, vielmehr macht sie diese menschlicher, angreifbarer, fehlbarer und vielleicht gerade deshalb auch zu stärkeren Vorbildern als bis jetzt. Denn wenn dieses Sachbuch eines zeigt, dann wohl das es immer Menschen braucht, die in einem abscheulichen System aus den Reihen treten und zeigen das die Menschlichkeit nicht komplett abhandengekommen ist.
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