Die Wiese von Jan Haft

Jan Haft Die Wiese

Mit umfangreichem farbigen Bildteil

Kitzelnde Gräser, leuchtende Blumen, summende Insekten: So fühlt sich eine Sommerwiese an. Jan Haft nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise in ein wahres Naturparadies, in dem Hunderte bunter Pflanzen und bizarrer Tiere leben, deren Naturgeschichte oft noch gar nicht richtig erforscht ist. Nirgendwo sonst leben mehr Insektenarten, nirgendwo sonst herrscht eine solche Farbenpracht. Und gleichzeitig ist kein heimischer Lebensraum so sehr bedroht: Etwa ein Drittel unseres Landes war einst von blühenden Wiesen bedeckt. Heute sind es noch klägliche zwei Prozent. Das mit zahlreichen Fotos bebilderte Buch weckt Begeisterung für diesen artenreichen, lebendigen Lebensraum und ist zugleich ein Aufruf zur Rettung der letzten Blumenwiesen.

Das Buch wird nach höchsten ökologischen Standards (Cradle to Cradle) hergestellt und nicht in Folie eingeschweißt.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Silli

    Jan Haft ist einer der bekanntesten Naturfilme Deutschlands und ein anerkannter Experte. Von ihm stammen u.a. die Filme „Mythos Wald“ und „Magie der Moore", und auch über die Wiese ist ein Film entstanden – dieses Buch ist eine vertiefende Ergänzung dazu. Aber es steht auch für sich, man muss den Film nicht kennen (obwohl er sehr empfehlenswert ist). Haft erzählt in dem Buch von den Dreharbeiten und davon, dass er mit Hilfe von Spezialeffekten wie Zeitlupe und Zeitraffer Spannung erzeugt und mit spezieller Makro-Technik den Zuschauer ins „Innere“ der Wiesen führt. Das Buch ist ein Appell, sich intensiver für den Erhalt dieses Mikrokosmos‘ einzusetzen, ihn stärker zu schützen. Haft nennt Zahlen: Etwa die Hälfte der Landesfläche Deutschlands wird landschaftlich genutzt. Gut zwei Drittel davon sind Äcker, der Rest ist Grünland. Wenn man bedenkt, dass nur ein kleiner Teil der Betriebe ökologisch wirtschaftet, bleibt eine riesige Fläche, auf der reichlich Dünger und Schädlingsvernichtungsmittel ausgebracht wird. Wer das Buch, das mit wunderschönen Fotos ergänzt ist, liest, bekommt einen neuen Blick auf die Wiese und auf das sensible Ökosystem, das durch menschliche Eingriffe sehr leicht aus der Balance gerät. Es rüttelt auf, ohne eine wütende Anklage zu sein. Jan Haft richtet den Blick auf die Schönheit. Er beschreibt einen Tag im Mai auf einer intakten Wiese, erzählt von den unzähligen Insekten, die dort leben, der Fuchsmutter auf Mäusejagd und dem Trillern der Feldlerche. Er schreibt über die „heilige Wiese“ seiner Kindheit in der Nähe von München und über die Wiesen, über die er heute streift. Absolute Leseempfehlung!
  • Von: Annette Rost

    Jan Haft entführt den Leser in seinem wirklich gelungenen Buch in die Welt der Wildblumenwiese mit ihrer vielfältigen, artenreichen Flora und Fauna. Diese blühenden und lebendigen Kulturparadiese verschwinden seit der Intensivierung der industrialisierten Landwirtschaft immer mehr. Auf Seite 48 lese ich: „Kein anderer Lebensraum ist in Deutschland auch nur annähernd so bedroht wie die Blumenwiese.“ Dabei sind natürlich unter anderem die unvorstellbaren Massen an Giften, welche versprüht werden schuld. Das Naturparadies Wiese verschwindet immer mehr: 98% der Wiesen sind heute zu Betonwüsten und Gewerbegebieten geworden oder werden zu Mais- Monokuluren und überdüngten Hochleistungs-Nutzflächen zur Gewinnung für z.B.Biogas oder Silage umfunktioniert Durch die Versieglung der Flächen und durch die intensive Landwirtschaft sind tausende einheimische Arten von Blütenpflanzen, Gräsern und Farnen, sowie rund 3500 Tierarten bedroht. Ein Drittel dieser Arten steht bereits auf der roten Liste und findet sich nur noch in kleinen Restrefugien. Manche Wiesenparadiese werden auch einfach nur sich selbst überlassen und verbuschen. Durch das Zuwachsen mit Büschen und Bäumen verschwindet dann auch automatisch die farbige Vielfalt. Jan Haft beschreibt auf lebendige Weise die unterschiedlichsten Wiesentypen und ihre Bewohner. Ein besonderes Augenmerk legt der Autor auf die Entwicklung des sehr seltenen Falters, den „Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling“. Am Beispiel dieses gefährdeten Schmetterlings zeigt Jan Haft wichtige ökologische Zusammenhänge des Lebensraums Wiese auf, und wie sehr die einzelnen Arten auf bestimmte Umweltbedingungen angewiesen sind. Wie wichtig der richtige Mähzeitpunkt und dessen Häufigkeit für die Artenvielfalt ist (nämlich nur maximal zweimal im Jahr), und wie schädlich das Übermaß an Gülle und chemischen Düngemitteln sind, erklärt Jan Haft sehr interessant. Als leidenschaftlicher Naturschützer und Naturfilmer berichtet der Autor auch über das Projekt “Jeder Gemeinde ihr Biotop” der Heinz-Sielmann-Stiftung. Es dient dazu, Schutzgebiete zu bilden und diese großflächig zu verbinden. Mehr Magerwiesen, Tümpel und Totholzecken um mehr Lebensraum für Insekten, Reptilien und Amphibien zu schaffen. Jan Haft bemüht sich auch im privaten Leben Wiesen wieder in Lebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen zu verwandeln. So zeigt der Autor auch Lösungsmöglichkeiten auf, wie wir alle (Landwirte, Verbraucher und die Regierung) etwas dazu beitragen können den gesunden und artenreichen LEBENSRAUM WIESE zu retten und zu erhalten. Wunderschöne Fotos und hilfreiche Links und weiterführende Literaturhinweise laden jeden Leser ein tiefer in das Thema Wiese, Naturschutz und Artenvielfalt einzutauchen. Mein Fazit: Das Buch „Die Wiese“ ist einfach nur genial und mit viel Liebe zur Natur geschrieben. Ich finde die lebendigen Beispiele, das enorme Wissen des Autors und seine Begeisterung für den Lebensraum Wiese total spannend. So habe ich in diesem Buch über Wanzen erfahren, die singen, und über winzige bunte Pilze, die ich noch nie gesehen habe. Ich habe Jan Haft in diesem Buch regelrecht auf einem Spaziergang in die Vergangenheit meiner Kindheitstage begleitet, wo es in den bunten Wiesen noch summte und brummte und blühte und duftete. Das Buch ist für alle Naturbegeisterte ein absolutes Highlight.
  • Von: Elementares Lesen

    Die Wiesen Mitteleuropas waren einst von einer reichhaltigen Flora und Fauna bewohnt. Den Wäldern abgetrotzt, als Kulturlandschaften gepflegt, – bis im 20. Jahrhundert die Landwirtschaft intensiviert wurde. Seitdem veröden und verschwinden diese artenreichen Habitate. Der preisgekrönte Dokumentarfilmer und Biologe Jan Haft hat ein sehr persönliches Buch über den Wandel einer Landschaftsform geschrieben: Die Wiese – Lockruf in eine geheimnisvolle Welt. Jan Haft lebt mit seiner Familie im ländlichen Isental bei München. Dort, auf einem alten Bauernhof, ist auch der Sitz seiner Firma nautilusfilm, wo geniale Produktionen wie Magie der Moore, Das grüne Wunder – Unser Wald, Biene Majas wilde Schwestern und Kinder der Sonne – Unsere Schmetterlinge entstanden sind. Auch zum neuen Buch gibt es einen Film: Die Wiese – Ein Paradies nebenan, der bereits in den Kinos lief und ab Herbst im Handel erhältlich ist. Erfreulicherweise ist auch sein Buch sehr gut gelungen! Hier erfährt man, wie aus einem naturvernarrten, insektensammelnden Jungen ein renommierter Dokumentarfilmer wurde. Seine Erfahrungen als aktiver Naturschützer verknüpft der Autor mit der Geschichte der Wiesen und dem aktuellen Forschungsstand zur Wiesenökologie. Wiesen existierten schon vor dem Auftreten des Menschen. Früher wurden sie vermutlich durch die inzwischen ausgestorbenen Tiere der Megafauna und andere große Pflanzenfresser offengehalten. Dann kam der Mensch und machte daraus Lebensräume, die als Weidegrund und Viehfutter nutzbar sind. Die Bewirtschaftung förderte sogar eine artenreiche, bunte Zusammensetzung. Erst in Zeiten industrialisierter Landwirtschaft gerät das Gleichgewicht ins Wanken, denn die Wiesen werden überdüngt und viel zu häufig gemäht. Oder sie werden sich selbst überlassen und verbuschen. Das Ergebnis ist ein “Verschwinden der Farben”, wie Jan Haft schreibt, ein Verlust blühender Wiesen. Die vier Haupttypen – fette oder magere, trockene oder feuchte Wiesen – lassen sich je nach Bodenchemie, Lage und Klima in eine Vielzahl von Habitaten unterteilen, zum Beispiel magere Trockenwiesen, wechselfeuchte Wiesen, nährstoffreiche Feuchtwiesen, Halbtrockenrasen und vieles mehr. Pflanzen und Tiere haben sich auf bestimmte Wiesentypen spezialisiert und komplexe Lebensgemeinschaften miteinander gebildet. Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling legt seine Eier ausschließlich auf den Blüten des Großen Wiesenknopfs ab. Dessen Raupen lassen sich von Knotenameisen in ihren Bau schleppen, um deren Brut zu fressen; dort verpuppen sie sich – bis sie nach elf Monaten als geschlüpfte Schmetterlinge das Weite suchen und der Kreis von Neuem beginnt. Dieses ausgeklügelte Timing wird aber durch falsches Mähen der wechselfeuchten Wiesen durchbrochen. Orchideen wie das Gefleckte und das Fleischfarbene Knabenkraut leben in Symbiose mit Pilzen, die ihre Wurzeln durchdringen und Nährstoffe miteinander austauschen. Durch Überdüngung sterben jedoch die Pilze ab. Damit werden bald auch die Orchideenwiesen verschwinden, beklagt Jan Haft. Ein Profiteur der allgegenwärtigen Überdüngung ist der Löwenzahn, der aber andere Arten verdrängt. Die frühere Form der Mahd, maximal zweimal im Jahr, entspricht den Bedürfnissen vieler Arten. Vögel haben Zeit, ihre Eier auszubrüten, Blumen bieten Nektar und Pollen für zahlreiche Insekten, und wenn ihre Fruchtstände Zeit zum Reifen haben, verbreiten sie sich. Zu viel Dünger und zu häufiges Mähen zerstört ihre Lebensgrundlage. Das macht Haft an vielen Beispielen deutlich. Er äußert Verständnis für die ökonomischen Zwänge der Landwirte und fordert zur Rettung der Wiesen eine bessere Agrarpolitik, ganz im Sinne der Artenvielfalt. Besonders faszinierend ist sein Vorschlag, die alte Wässerwirtschaft wiederzubeleben. Dabei werden Wiesen an Bachläufen zweimal jährlich geflutet, um die Mineralstoffe herauszulösen. Das erspart das künstliche Düngen und führt zu einer besseren Heuernte. Haft berichtet auch vom Projekt “Jeder Gemeinde ihr Biotop” der Heinz-Sielmann-Stiftung, das dazu dient, größere Verbünde von Schutzgebieten zu bilden. Auf seinem Bauernhof im bayerischen Isental gibt es Totholz und Tümpel, um Lebensraum für seltene Arten zu schaffen – sogar einen Ringelnatternhügel, denn diesen Schlangen gilt seine besondere Leidenschaft. Es ist ihm sogar gelungen, eine Magerwiese zu renaturieren. Hier schreibt also ein Naturschützer mit Leib und Seele! Dessen Buch lebt von der Begeisterung Hafts für alles, was er beobachtet, ob es um den seltsamen Gesang der Wanzen geht, um die bunte Pilzgattung der Saftlinge oder um die enorme Vielfalt an Grashüpfern. Zum Schutz dieser wunderbaren Lebensräume unterbreitet der Autor viele konstruktive Vorschläge, so dass am Ende kein Verlustgefühl, sondern die Hoffnung auf ihre Rettung steht. Wunderschöne Fotos runden dieses Buch ab, mit reichhaltiger Blütenpracht, scheuen Bodenbrütern und seltenen Insekten. Lobenswert sind auch die informativen Bildunterschriften. Eine faszinierende Reise ins Reich der Wiesen!
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