Jenseits aller Grenzen von Erich Follath

Erich Follath Jenseits aller Grenzen

Ibn Battuta gilt als der »Marco Polo des Orients«: Der große Abenteurer bereiste im 14. Jahrhundert weite Teile der damals bekannten Welt, seine 30-jährige Odyssee führte ihn von Marokko über Mekka, Konstantinopel und Samarkand bis nach China. 700 Jahre später begibt sich der langjährige SPIEGEL-Reporter Erich Follath auf die Spuren Ibn Battutas.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Myriade

    Ibn Battuta war ein Abenteurer, ein Reisender aus dem 14. Jahrhundert, der wesentlich weiter gereist ist und mehr gesehen hat als der in Europa viel bekanntere Marco Polo. Ibn Battuta stammt aus einer in Tanger ansässigen Berberfamilie. Er studiert islamisches Recht und bricht 1325 mit 21 Jahren zu einer Pilgerfahrt nach Mekka und Medina auf. Erst 25 Jahre später kehrt er in seine Heimatstadt zurück. Drei Jahre nach seiner Rückkehr bricht er noch einmal zu einer großen Reise bis nach Timbuktu auf. Während seines bewegten Lebens beschäftigt er sich mit allen möglichen Professionen: Richter, Diplomat, Gelehrter, Makler und Kaufmann. Was sein Privatleben betrifft, so würde ich ihn nicht unbedingt als Sympathieträger bezeichnen. Er heiratete über ein halbes Dutzend Frauen und hatte zahllose Konkubinen und Sklavinnen, zeugte über 15 Kinder und verließ alle diese Frauen und Kinder wieder ohne Skrupel und Sentimentalitäten. Er liebte Macht und Geld, war aber auch ein Mensch mit großer Liebe zur Spiritualität. Nach der Rückkehr von seiner Rreise nach Timbuktu regt der einflußreichste Mann Marrokos, der Sultan von Fez, Abu Inan Faris an, Ibn Battuta möge doch einen Bericht über seine ausgedehnten Reisen schreiben. Dazu stellt er ihm eine Art Ghostwriter zur Seite, einen jungen andalusischen Schriftsteller. „Dieser Ibn Juzayy erweist sich als ein Segen und ein klein wenig auch als ein Fluch für das gemeinsame Werk. Als Dichter hochbegabt. gelingt es ihm, die sprudelnden Erinnerungen seines Gegenübers in eine ansprechende, ja literarische Form zu gießen. Aber Ibn Juzayys primäres Interesse gilt nicht einem genauen zeitlichen Ablauf der Ereignisse, und Ibn Battuta, der offensichtlich kein Tagebuch geführt hat, gerät gelegentlich bei seinen Erzählungen so aus dem Takt- und aus der Zeit-, dass jeder neuzeitliche Wissenschaftler oder Nachreisende vor einigen Passagen kopfschüttelnd konstatiert und kapituliert: Ganz so kann es nicht gewesen sein. (…) Trotz dieser kleinen Abstriche: dem Autorenpaar gelingt inhaltlich wie sprachlich, ein großer Wurf. Im Frühjahr 1355 vollenden sie das Werk“ p. 21 In diesem Buch beschreibt Erich Follath, Politikwissenschaftler und bekannter Sachbuchautor, der als diplomatischer Korrespondent für den SPIEGEL vor allem im Nahen Osten, Indien und Ostasien tätig war, eine Reise auf den Spuren Ibn Battutas. Follath erzählt von Ibn Battutas Reisen und Leben im 14. Jahrhundert und von seinen eigenen Eindrücken und Erfahrungen in den bereisten Ländern. Zwischen Mittelalter und 21. Jahrhundert reisen die Leser*innen an folgende Orte: Tanger, Ibn Battutas Geburtsstadt Kairo Damaskus Mekka, wohin er mehrere Male reiste, wohin ihm Erich Follath nicht folgen konnte; und sollte er es doch getan haben, kann er nicht in einem Buch darüber erzählen Shiraz Dubai, worüber hauptsächlich Follath berichtet, da zu Zeiten Ibn Battutas dort nicht viel mehr als Sand zu finden war Istanbul Samarkand Delhi Male, die Hauptstadt der Malediven Jakarta Hangzhou Granada An manchen Stationen fand ich die Berichte Ibn Battutas interessanter, an anderen die Berichte aus der Jetztzeit und immer die Verbindungen über 700 Jahre hinweg. Ein außerordentlich interessantes Buch, das man allerdings nicht schnell einmal an einem Nachmittag liest
  • Von: thomas patrick

    Ein recht informatives, spannendes und gut geschriebenes Buch. Sieht man mal von dem einen oder anderen Fehler ab, aber das lässt sich ja bei der nächsten Auflage korrigieren, z.B. S. 49 der Taschenbuchausgabe: nicht Lauren Hutton (Schauspielerin), sondern Barbara Hutton war Woolworth-Erbin und eine Zeit lang in Tanger.
  • Von: Christina Ansari

    Als reiselustige Schwäbin bin ich selbst von Ibn Battutas Reisezielen begeistert und habe in den letzten vierzig Jahren verschiedenste Orte in Andalusien, Marokko, Ägypten, Syrien, Jordanien, Israel, Palästina, Türkei, Usbekistan, Iran, Oman, Qatar und Hongkong besucht, teils auf eigene Faust, weniger im Rahmen ausgiebiger Studienreisen bereist und, soweit möglich, erkundet, und ich lese auch sehr viel, ein großer Teil meiner Lektüre ist auch der Vorbereitung und Nachbereitung meiner Reisen sowie historischen, ja auch belletristischen und aktuell politischen Aspekten der besuchten Ländern gewidmet. Erich Follaths Buch "Jenseits aller Grenzen" ist eines der einfühlsamsten und empfehlenswertesten Bücher, die ich je gelesen habe, und ich danke dem Autor für dieses großartige Buch.
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