Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas von Katharina Innig

Katharina Innig Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas

Therese von Bayern – eine bemerkenswerte Frau, unerschrockende Reisende und leidenschaftliche Forscherin

Ende des 19. Jahrhunderts: Therese von Bayern erfüllt so gar nicht die Erwartungen, die ihre Zeit an eine Prinzessin hat. Sie weigert sich zu heiraten und interessiert sich brennend für Naturwissenschaften – und es zieht sie in die Ferne, in das Land ihrer Träume: Brasilien. Gemeinsam mit drei Begleitern reist sie über den Atlantik und taucht ein in eine tropische Welt voller Wunder. Therese ist wie gebannt von diesem Land, erlebt seine Schönheit und Vielfalt, aber auch Gefahren und Grausamkeit. Sie lernt einen Mann vom Volk der Tupí kennen, der ihr ein Leben näherbringt, das sich von ihrem gänzlich unterscheidet. So wird diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis – und zur Geschichte einer besonderen Liebe.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Verena / Kapitel11

    Das Cover und der Klappentext dieses Buches haben mich sofort in ihren Bann gezogen :-) Im vorliegenden Buch hat Prinzessin Therese von Bayern den Amazonas bereist und das Land ihrer Träume, Brasilien, besucht. Neben dieser Reise hat sie aber noch viele, viele andere Expeditionen in Länder wie z.B. Südamerika und Russland  unternommen! Diese Geschichte nun um die reiselustige und wissberierige Prinzessin Therese wird im Wechsel mit der Gegenwart rückblickend erzählt, ca. ein 3/4 Jahr vor ihrem Tod. Ihre Freundin Gräfin Veronika von Löwenburg besucht sie in ihrer Wahlheimat Lindau, um der Prinzessin beim Sortieren und Katalogisieren all ihrer Reisemitbringsel und Forschungsergebnisse zu helfen. Die Gräfin war auch bei der Brasilienreise dabei und hatte dort schon ein Händchen für Ordnung und Genauigkeit. Gemeinsam schwelgen sie in vergangenen Zeiten und blicken zurück auf ihre gemeinsame Zeit in Brasilien: Der Leser ist hautnah dabei, wie sich Prinzessin Therese, bzw. "Gräfin Elpen" wie sie sich auf Reisen nennt, und ihre Begleiter auf die Reise machen. Zuerst geht es mit dem Dampfer von Portugal nach Belém und dann nach Manaus und hinein in den Dschungel. Auf ihrer Fahrt entdeckt die Prinzessin nicht nur verschiedenste Tiere, sondern auch Pflanzen, die noch niemand in Europa gesehen hat! Aber auch die Menschen haben es Prinzessin Therese angetan. Im Gegensatz zu vielen anderen Deutschen, von denen sie einige auf ihrer Reise trifft, hat sie Achtung vor der Tierwelt und Bevölkerung Brasiliens und ihren Gepflogenheiten. Und so wundert es auch nicht, dass Kitó, ihr Dolmetscher aus dem Stamm der Tipú, ihr Herz erobert...Aber auch ihrer weiteren Mitreisenden werden dem Leser näher gebracht! Therese macht aber leider auch die Erfahrung, dass in vielen deutschen Köpfen nach wie vor die Sklaverei vorherrscht und diese nicht die Schönheit des Landes erkennen, in welchem sie leben, sondern auf Teufel komm raus versuchen, dieses schöne Fleckchen Erde zu europäisieren! "Die Forscherin" ist wahrlich ein wundervoll und gut recherchiertes Buch! Man merkt, dass die Autorin Katharina Innig mit sehr viel Hingabe an diesem Roman gearbeitet hat. :-) Er liest sich wunderbar und ich war ehrlich traurig, als ich das Buch nach kurzer Zeit bereits ausgelesen hatte! Man bekommt so richtig Lust aufs Reisen! :-) Diese Brasilien-Reise, die auf wahren Tatsachen beruht, hat Katharina Innig ziemlich authentisch so wiedergegeben, wie sie sich abgespielt hat. Hier und da hat sie ihrer schriftstellerischen Fantasie etwas Raum gegönnt und dennoch hat sie ein Bild von einer Frau wiedergegeben, die als Vorbild für viele Frauen nach ihr galt! So erhielt Prinzessin Therese 1897 von der Philosophischen Fakultät München als Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Forschungen und Arbeiten die Ehrendoktorwürde, was einer Sensation zur damaligen Zeit gleich kam, denn zu diesem Zeitpunkt durften Frauen noch nicht studieren und somit konnten sie auch keinen Studientitel erhalten! Erst 1903 erlaubte ihr Vater, König Luitpold, das Frauenstudium! Prinzessin Therese konnte ihren Wissensdurst vor allen Dingen dadurch stillen, da sie weder an Mann und Kind gebunden war. Nicht dass es keine geeigneten Heiratskandidaten gab, aber Thereses Liebe gehörte ausschließlich Prinz Otto, dem Bruder von König Ludwig II.. Dieser erkrankte allerdings ebenso wie sein Bruder geistig, was Therese aber nicht davon abhielt, ihm auf ewig in liebevoller Hingabe ergeben zu sein! ebenso wie Kitó... Ich könnte noch so viel mehr über diese tolle Frau schreiben!! :-) Wer so wie ich neugierig auf sie geworden ist, besorgt sich am besten noch weitere Literatur über ihre Reisen! :-) Mich hat dieses Buch und natürlich die Prinzessin selbst sehr begeistert! :-) Sie ist ihren Weg gegangen, hat sich nicht entmutigen lassen, wenn man ihr Steine in den Weg gelegt hat. So etwas gelingt natürlich nur mit den richtigen Leuten an der Seite! Diese hatte die Prinzessin offensichtlich!...
  • Von: Marlen Blume

    "Wenn sie ein Prinz wäre, dann wäre sie schon lange als Wissenschaftler anerkannt...“ So wird Therese nicht nur einmal charakterisiert von Forschern und Gelehrten ihrer Zeit. Sie verbanden Freundschaften mit dem bekannten Medizinier Virchow, mit Naturforschern, mit Botanikern und Zoologen. Die meisten von ihnen werden zunächst überrascht gewesen sein, wie interessiert die bayerische Prinzessin an ihrem Forschungsgebiet war, statt sich für edle Stoffe und Haarschmuck zu begeistern. Doch genau das war Prinzessin Therese von Bayern - eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus war (wenn sie auch natürlicherweise manche Vorurteile ihrer Zeit gelebt hat - man kann schließlich sein Umfeld nicht vollständig ablegen). In „Die Forscherin“ hat sich die promovierte Kunsthistorikerin Katharina Innig intensiv mit dem Leben der Prinzessin und ihren Forschungsreisen auseinandergesetzt und daraus einen lebendigen und farbenprächtigen Roman gestrickt. Und das ist gut so, denn seien wir ehrlich - wer hätte von vornherein gewusst, was hinter dieser adligen Frau der Jahrhundertwende steckte? Sie wird kaum in Geschichtsbüchern thematisiert und noch weniger in wissenschaftlich-historischen Abhandlungen. Und doch war sie eine bemerkenswerte Frau, deren Stand es erlaubte, dass sie ihre Leidenschaft quasi zum Beruf machte... Therese von Bayern unternahm viele Forschungsreisen über einen langen Zeitraum hinweg. Vom Orient bis zu den Anden - sie wollte alles erleben, Pflanzen und Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sehen und natürlich auch ein paar Exponate mit in die Heimat bringen. Ihre Sammlungen - soweit nicht im 2. Weltkrieg zerstört - sind heute in bayerischen Staatssammlungen enthalten. Im Buch widmet sich die Autorin einerseits den letzten Lebensmonaten von Therese, die sie am Bodensee in ihrer geliebten Villa AmSee verbrachte. Andererseits thematisiert sie exemplarisch die Brasilienreise der Prinzessin, die 1888 stattfand und bis in die Tiefen des Regenwaldes, nach Belem, Manaus und zu den Dörfern der indigenen Bevölkerung führte. Und in diesen Kapiteln kann man als Leser richtig schwelgen - die überbordende Natur, die Exotik, das Abenteuer wird richtig spürbar und ich habe diese Kapitel besonders genossen! Aber das bringt mich auch zu meinem (einzigen) kleinen Kritikpunkt. Das Buch erzählt immer abwechselnd ein Kapitel am Bodensee und ein Kapitel in Brasilien. Ich habe dabei leider immer wieder eine „Unterbrechung“ der so spannenden Brasilienkapitel gefühlt und hätte über diese Reise viel lieber am Stück gelesen. Immer wenn ich gerade so richtig „drin“ war, mitten im Amazonasgebiet, gab es einen Break und ich landete in der Villa AmSee. Das hat mein Lesevergnügen ein klein wenig getrübt, daher ein halber Stern Abzug. Insgesamt möchte ich aber dieses Buch allen ans Herz legen, die historische Frauenfiguren lieben und ein Faible für Natur (Flora und Fauna) haben. Man kann mit diesem Roman nicht nur wunderbar eintauchen in eine vergangene Zeit in Deutschland und Brasilien, sondern auch in die bewegte Zeit der Naturforschung um die Jahrhundertwende! PS. Das Nachwort der Autorin gibt noch einmal einen spannenden und fundierten Überblick über Thereses Leben und ordnet die im Roman erzählten Szenen in historisch belegte und fiktive Geschehnisse ein - super interessant und eine perfekte Ergänzung zum Roman!
  • Von: Belis

    Prinzessin Therese von Bayern, geb. 1850, ist für ihre Zeit viel zu sehr an Bildung und Wissenschaft interessiert und bleibt obwohl sie sich sehr jung verliebt hat dazu ihr Leben lang unverheiratet. Die Exotik Brasiliens fasziniert sie bereits als Mädchen und im Juni 1888 ist es endlich soweit – Therese von Bayern reist als Gräfin Elpen getarnt Richtung Amazonas. Ihre Sammelleidenschaft und Neugier bringt sie und ihre Begleiter immer wieder in Gefahr. Begeistert erforscht sie die Pflanzenwelt der Tropen, bringt ihren Reisemarschall zur Verzweiflung und lernt Land und Leute des Regenwaldes kennen. Das Buch ist in zwei Zeitebenen und abwechselnde Erzählstränge gegliedert. Therese erwartet in ihrer Lindauer Villa ihre ehemalige Reisegefährtin Veronika um zusammen mit ihr Ordnung in gesammelte Errungenschaften zu bringen. Im Laufe des Besuches erfahre ich als Leser neben Reiseerinnerungen auch ein wenig Zeitgeschichte. Die Rückblicke empfinde ich fesselnder. Die Schilderungen sind authentisch, beugen sich jedoch für mich auch der Erzählung in manchen Punkten. Unterschiedliche Charaktere der Gruppe und abenteuerliche Ereignisse begeistern und überraschen mich immer wieder. Nach und nach lässt mich Therese an ihren Erinnerungen teilhaben, zeigt wie ungewöhnlich und aufgeschlossen sie ihren Lebensweg beschritten hat. Ihr Mut, ihre Überzeugungen und Abenteuerlust stehen dem Drang der Neugier, dem Wunsch nach Entdeckungen in Nichts nach. Eingeflochten in den Gegenwartsstrang erzählt Therese teils zudem um ihr Wirken in Bayern. Begeistert verfolge ich die Erinnerungen der Prinzessin, tauche ein in die geheimnisvolle Welt des Amazonas. Die aufsteigenden Bilder, faszinierende Landschaften und wortreich beschriebene Eindrücke versetzen mich gedanklich in den Regenwald. Ein Highlight für mich ist ein Besuch, der Therese mit Hilfe des Doktors ermöglicht wird. Unter anderem bringt mich Max Humor immer wieder zum Schmunzeln. Therese und ihre Begleiter meistern die Gefahren, stellen sich der Einsamkeit und den Naturgewalten. Diese Reise bringt sie an ihre Grenzen und schleift die Charaktere wie Rohdiamanten zu einem einzigartigen Stein. Leider wurde ich durch die zwei Zeitebenen teils im Lesefluss unterbrochen. Falls hiermit zusätzliche Spannung beabsichtigt war hat mich das leider mehr gebremst als beflügelt. In diesem unterhaltsamen und auf jeden Fall lehrreichen Roman wurden historische Ereignisse und schriftlich festgehaltene Beobachtungen von Prinzessin Therese von Bayern mit Fiktivem verwoben. Im Nachwort gibt uns Katharina Innig Einblicke in ihre Recherche. Eine ungewöhnliche Reise durfte ich mit Prinzessin Therese erleben. Mein nächster Besuch in München wird mich wohl ins Museum führen, neugierig wie ich bin.
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