Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung von Petra Durst-Benning

Petra Durst-Benning Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung

Protagonistin Mimi Reventlow ist eine ungewöhnliche Frau für ihre Zeit: Sie ist stark, unabhängig, leidenschaftlich und hat das Herz am rechten Fleck ...

Die Wanderfotografin Mimi Reventlow lebt seit einiger Zeit in der kleinen Leinenweberstadt Laichingen und kümmert sich um ihren kranken Onkel Josef. Durch ihre offene Art ist es ihr gelungen, die Herzen der Dorfbewohner zu erobern und Freundschaften zu knüpfen. Als eine Katastrophe das Dorf erschüttert, wird sie mit ihren wunderschönen Fotografien für viele der Bewohner gar zum einzigen Rettungsanker. Doch nach einer schweren menschlichen Enttäuschung muss Mimi erkennen, dass sie sich nicht nur in ihrem Foto-Atelier dem schönen Schein hingegeben hat, sondern auch im wahren Leben. Für Mimi ist die Zeit der Entscheidung gekommen.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Lesefee23.05

    „Was sie in all ihren Jahren als Wanderfotografin niemals für möglich gehalten hatte, war eingetroffen: Sie fühlte sich als ‚ansässige Fotografin‘ sehr wohl.“ „Die Fotografin – Die Zeit der Entscheidung“ ist der zweite Band der Fotografinnen-Saga von Petra Durst-Benning. Er erschien im April 2019 im Blanvalet Verlag. Mimi Reventlow lebt nun bereits einige Zeit in Laichingen auf der Schwäbischen Alb, um ihren kranken Onkel zu pflegen. Langsam lebt sie sich in der Dorfgemeinschaft ein, doch nach wie vor eckt sie durch ihre modernen Ansichten bei vielen an. Als ihr Onkel schließlich stirbt und Mimi zudem eine menschliche Enttäuschung erlebt, steht sie erneut vor einer schwierigen Entscheidung. Band 2 der Buchreihe knüpft nahezu nahtlos an den ersten Teil der Reihe an. Weiterhin ist Mimi selbstständig und energiegeladen. Sie beginnt, sich in die Dorfgemeinschaft einzuleben und knüpft langsam Freundschaften. Selbst ein dauerhaftes Leben in Laichingen scheint nicht mehr völlig abwegig zu sein, denn Mimi hat ihr Herz in Laichingen verloren. Plötzlich ist der Gedanke einer Hochzeit und eines „sesshaften“ Lebens nicht mehr undenkbar, sondern sogar wünschenswert. Doch obwohl sich Mimis Ansichten und Gefühle wandeln, weicht sie mit ihren modernen und weltoffenen Ansichten noch immer weit von dem Weltbild der Laichinger ab. Obwohl ihr Onkel ihr immer wieder rät, sich aus den Angelegenheiten der anderen herauszuhalten, kann Mimi einfach nicht aus ihrer Haut und steht jedem mit Rat und Tat zur Seite – auch wenn dies nicht von allen Dorfbewohnern gern gesehen ist. Sie ist sich sicher, dass man für die eigenen Träume kämpfen sollte und dass man nicht zwingend in die Fußstapfen der Eltern treten muss, nur weil „es immer schon so war“. Mit dieser Einstellung ist sie im Grunde nicht völlig allein, doch für die meisten ist ein Weg abseits der Traditionen einfach undenkbar. Dennoch scheinen Mimis abweichende Ansichten nach und nach in die Köpfe der Laichinger einzudringen und dort Wurzeln zu schlagen. Das Dorf scheint sich insgesamt zu wandeln, die Bewohner beginnen, Traditionen zu hinterfragen und mehr und mehr füreinander da zu sein. Mimis Handeln und Eingreifen in die altbackenen Traditionen des Dorfes hat mir sehr gut gefallen, sie hinterfragt die eingefahrene Kultur der Dorfbewohner und bringt so frischen Wind in die kleine Gemeinde. Obwohl dies vielleicht nicht immer von Vorteil für das Dorf und die Familien sein muss, halte ich es für wichtig, dass jeder sich selbst verwirklichen kann und glücklich mit seinem Leben sein kann. Man sollte nicht wegen der lieben Tradition sein ganzes Leben unglücklich sein. Nichtsdestotrotz wird im Roman auch die Rückseite der Medaille betrachtet und dargestellt, wie sich die eingefahrenen Traditionen entwickelt haben und warum sie früher auch durchaus sinnvoll waren. Allerdings muss auch Mimi ihr eigenes Handeln hinterfragen und ihre Zukunft überdenken, denn die Wahrheit ist manchmal bitter und Fotografieaufträge an einem solch abgelegenen Ort nicht unbedingt zahlreich. Der flüssige und unkomplizierte Schreibstil machen den Roman leicht lesbar, hinzukommen die bildlichen Beschreibungen der Handlungsorte sowie der Figuren an sich, durch die alles greifbarer wird. Mimis Geschichte ist interessant und gerade durch die Geschichten der Nebenfiguren, die mittlerweile eng mit Mimi verwoben sind, runden die Handlung ab. Alle Personen sind authentisch und detailliert dargestellt und wachsen einem, ebenso wie die Fotografin selbst, mehr und mehr ans Herz. Zudem gibt es erneut viele Infos zu Technik der Fotografie und auch historische Themen werden aufgegriffen. Beides wird gut in die Handlungen eingewoben, sodass die realen Details nicht langweilig oder trocken wirken. Schließlich endet auch dieser Band mit einem Cliffhanger, der neugierig auf Mimis weiteren Weg macht und einen nahezu zum Weiterlesen zwingt. Mein Fazit: „Die Fotografin – Die Zeit der Entscheidungen“ ist eine gute Fortsetzung des ersten Bands und erneut ein interessanter und spannender historischer Roman. Die damaligen Lebensumstände sowie die modernen Ideen, die die alten Traditionen ablösten werden gut dargestellt und authentisch in die Handlung eingebracht. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen für einen interessanten historischen Roman mit einer unglaublich starken Protagonistin!
  • Von: Buchbahnhof

    Erkenntnis des Tages: Eine Rezension zu Band 2 zu schreiben, wenn man bei Band 3 schon fast zur Hälfte durch ist, ist gar nicht so einfach. Ich musste sofort weiterlesen, denn die Geschichte um Mimi, Anton und Alexander fesselt mich ungemein. Mimi hat es nun nach Laichingen verschlagen, wo sie ihren kranken Onkel pflegt. Genau wie Mimi stellen wir schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist, in eine verschworene Dorfgemeinschaft hinein zu kommen, zumal Mimi ja auch nicht gerade die angepasste Frau ist, die die Weber in Laichingen sich wünschen. Dennoch schließt sie nach und nach die eine oder andere Freundschaft. Anton, der Sohn des Gastwirts, nimmt in diesem Band langsam eine größere Rolle ein und schleicht sich (auf nette Weise) nach und nach in Mimis Leben. Auch wenn Anton manchmal ein bisschen zu manipulierend ist, so fand ich ihn trotzdem sympathisch. Er möchte mehr aus seinem Leben machen, als das kleine Dorf ihm bieten kann und ist bereit, dafür so Einiges in Kauf zu nehmen. Richtig sympathisch war mir Alexander. Zu ihm hätte ich gerne ein Spin-off, denn seine Zeit in Stuttgart gäbe sicher auch eine interessante Geschichte her. So müssen wir uns leider mit dem Wenigen begnügen, an dem die Autorin uns Teil haben lässt. Das fand ich ein bisschen schade. Insgesamt ist die Geschichte wieder sehr spannend geschrieben. Laichingen kommt einfach nicht zur Ruhe, und so wie die Einwohner nicht zur Ruhe kommen, kommt auch der Leser aus dem Staunen nicht heraus. Die Geschichte ist aus dem wahren Leben gegriffen und man fiebert mit Mimi und ihren Begleitern mit. Das Leben der Weber ist unglaublich hart und man spürt ihren Kampf um ein bisschen Glück, ein bisschen Ruhe förmlich. Leider sind die Einwohner Laichingens vom Fabrikbesitzer Gehringer nach wie vor abhängig und keiner traut sich, gegen ihn aufzubegehren. Nur Mimi macht ihm erneut das Leben an der einen oder anderen Stelle schwer. Der Schreibstil von Petra Durst-Benning ist, wie auch im ersten Band schon, unglaublich bildhaft und sehr mitreißend. Man sieht die Weber, die im Schweiße ihres Angesichts in der Weberei schuften, richtig vor sich. Auch von Mimi habe ich inzwischen ein wirklich gutes Bild. Band 2 bekommt von mir gerne 5 Sterne. Ich bin, wie gesagt, bei Band 3 auch schon halb durch und kann euch die Reihe jetzt schon ans Herz legen.
  • Von: Kristall86

    !3,5 Sterne! Klappentext: „Die Wanderfotografin Mimi Reventlow lebt seit einiger Zeit in der kleinen Leinenweberstadt Laichingen und kümmert sich um ihren kranken Onkel Josef. Durch ihre offene Art ist es ihr gelungen, die Herzen der Dorfbewohner zu erobern und Freundschaften zu knüpfen. Als eine Katastrophe das Dorf erschüttert, wird sie mit ihren wunderschönen Fotografien für viele der Bewohner gar zum einzigen Rettungsanker. Doch nach einer schweren menschlichen Enttäuschung muss Mimi erkennen, dass sie sich nicht nur in ihrem Foto-Atelier dem schönen Schein hingegeben hat, sondern auch im wahren Leben. Für Mimi ist die Zeit der Entscheidung gekommen.“ Der zweite Teil mit Mimis Geschichte zeigt deutlich, das Mimi etwas reifer (so ganz kommt sie von ihrer Naivität noch nicht weg) und noch mutiger geworden ist, jedenfalls äußerlich ist dies der Fall. Mit ihrer Fürsorge um ihren Onkel, zeigt sie dem Dorf, das ihr die Familie wichtiger ist als ihre fixe Idee mit der Wanderfotografie....nur haben die Bewohner des Dorfes sich da ein wenig verschätzt. Mimis Traum gerät dabei nie aus dem Blickfeld, auch wenn sich ihre Prioritäten etwas geändert haben. Interessant war zu erleben, wie die Menschen nach der Katastrophe im Dorf, sich an den Fotos von Mimi erfreuen und es den Menschen gut tut. Dennoch ist auch bei Mimi nicht alles Gold was glänzt und auch sie muss eine Niederlage erleben und hinnehmen. Ein Pluspunkt wieder bei dieser Geschichte ist die Entwicklung der Fotografie zur damaligen Zeit und selbstverständlich der Lokalkolorit um das Dorf Laichingen und deren Bewohner. Wir dürfen wieder abtauchen und ein wenig genießen. Hier und da fehlt mir nur immer wieder Emotionen und Gefühl. Einige Parts wirken mir persönlich etwas zu steril, zu verkitscht, zu klischeehaft. Schlussendlich konnte man immer wieder die Geschichte vorhersehen. Manchmal passt das ganz gut, hier wirkte es überhaupt nicht bzw. wirkt langweilig und plump. Hierfür gibt es wieder 3,5 von 5 Sterne.
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