Glasgow Girls von Susanne Goga

Susanne Goga Glasgow Girls

Glasgow 1892 – Als die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Olivia die Chance erhält, an der berühmten School of Art zu studieren, glaubt sie, am Ziel ihrer Träume zu sein. Doch sie ist nicht vorbereitet auf die für sie fremde Welt und die Intrigen, in die sie gerät. Dank einer einflussreichen Mäzenin setzt Olivia aber wagemutig und lebenshungrig ihren Weg als Designerin fort. Und sie lernt Gabriel kennen, einen schillernden Künstler aus London. Sein gut gehütetes Geheimnis gefährdet jedoch die tief empfundenen Momente des gemeinsamen Glücks ...

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Edith N.

    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass schon vor unserer Geburt festgelegt ist, wem wir irgendwann einmal begegnen. Auch nicht durch Gott. Aber ich glaube an etwas anderes: Wenn ich etwas will und es mir wirklich wünsche und mich darum bemühe, kann es Wirklichkeit werden. So wie die Sache mit meinem Studium.“ (Seite 137) Glasgow 1892 ff.: Die Arbeitertochter Olivia MacLeod zeichnet gern und gut und träumt davon, als Künstlerin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch für einen Teenager aus dem ärmlichen Viertel Dennistoun ist das unerreichbar. Nie wird sie genügend Bildung und Geld aufbringen können, um an der Glasgow School of Arts studieren zu können, von der ihr Alistair „Allie“ Campbell, ein Freund seit Kindertagen, so begeistert erzählt hat. Zwei Zufallsbegegnungen verändern Olivias Leben: Sie läuft dem Architekten Charles Rennie Mackintosh buchstäblich über den Weg und sie findet Arbeit in einem der Teesalons von Kate Cranston, die dafür bekannt ist, Künstler:innen großzügig zu fördern. Miss Cranston ist sehr zufrieden mit ihrer neuen Kellnerin und fällt nach zwei Jahren guter Zusammenarbeit aus allen Wolken, als sie feststellt, wie gut ihre Bedienung zeichnen und sticken kann und dass sie ihre private Kleidung selbst entwirft. Sie bietet Olivia an, ihr die Studiengebühren für die Glasgow School of Arts vorzustrecken. Olivia kann das Geld abarbeiten und/oder später zurückzahlen. Die begabte junge Kellnerin kann ihr Glück kaum fassen. Ihr persönliches Umfeld aber ist stinksauer. Aufstiegsversuche sind da nicht gern gesehen. Wenn es nach Familie und Freunden ginge, müsste Olivia ihre Träume aufgeben, ihren Kindheitsfreund Allie heiraten und in dem Restaurant bedienen, in dem er als Koch arbeitet. Aber, sorry, Leute, das ist nicht Olivias Plan! Sie nimmt das Angebot ihrer Chefin an. Einfach ist das alles nicht. Ihre Mitschülerinnen entstammen der wohlhabenden Mittelschicht, werden von ihren Familien unterstützt und gefördert und können sich voll auf ihr Studium konzentrieren. Und Zeichenunterricht hatten sie von Kindesbeinen an. Olivia ist Autodidaktin, muss neben dem Studium arbeiten und hat daheim mit einer feindseligen Stimmung zu kämpfen. Aber sie beißt sich durch und findet an der Schule Menschen, die sie mögen, schätzen und fördern. Dass es nicht alle gut mit ihr meinen, die freundlich zu ihr sind, kommt der gutgläubigen Olivia nicht in den Sinn. Urplötzlich findet sie sich im Zentrum eines handfesten Skandals wieder und droht alles zu verlieren, was ihr wichtig ist und wofür sie so hart gearbeitet hat. Nicht einmal ihre engsten Freunde glauben ihr! Jetzt kann eigentlich nur noch ein Wunder helfen! Man kann nicht umhin, Olivia zu bewundern, wie sie sich gegen alle Widerstände in einer für sie fremden Welt behauptet. Und man ahnt die ganze Zeit, dass es für sie wohl nicht stetig aufwärts gehen wird und dass irgendwann der Moment kommen muss, der sie wieder in das ärmliche Leben zurückkatapultieren könnte, das sie niemals führen wollte. Aufstieg und Fall einer Arbeitertochter? Als Leser:in hofft man, dass sie sich mit der ihr eigenen Zähigkeit aus ihrer existenziellen Krise wieder herauswursteln wird. Olivia ist klug und talentiert, beharrlich und ehrgeizig, aber mitunter auch naiv und vertrauensselig. Mit manchen Ideen und Schurkereien, mit denen sie jetzt konfrontiert wird, ist sie noch nie zuvor in Berührung gekommen. Ist sie dem Künstlerleben, das sie unbedingt führen will, überhaupt gewachsen? Ich habe Olivia MacLeod sehr gern auf ihrem eigenwilligen Weg begleitet. Nur hatte ich gehofft, dass man der intrigantesten Person in dieser Geschichte so kräftig in den Allerwertesten treten würde, dass sie so eine Nummer garantiert nie wieder abziehen kann. Aber wer weiß? Vielleicht eilt ihr ja fortan ihr schlechter Ruf voraus. Dafür kann man in einer überschaubaren und gut vernetzten Szene ganz gut sorgen … Es ist ein gutes Zeichen, finde ich, wenn man sich noch über den Roman hinaus Gedanken über das Schicksal der Figuren macht. Dann haben sie für uns Leser:innen wirklich sowas wie ein Leben entwickelt.
  • Von: karinsleselounge/nirak

    Der Welt der Kunst im 19. Jahrhundert Olivia ist ein Mädchen, welches in ärmlichen Verhältnissen in Glasgow aufgewachsen ist. Ihr großer Traum wäre es, eine Künstlerin zu werden, aber im ausgehenden 19. Jahrhundert scheint dieser Wunsch unerfüllbar zu sein. Doch dann bekommt sie völlig unerwartet die Chance, auf der berühmten School of Art zu studieren und sich ihren Traum erfüllen zu können. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass es auch hier Intrigen und Verrat geben könnte. Für Olivia beginnt ein Weg, der nicht immer ganz einfach ist. Die eigentliche Protagonistin in dieser Geschichte ist natürlich Olivia. Ihr Traum von einem Leben als Künstlerin steht im Mittelpunkt. Geschildert wird aber auch, wie sich das Leben in der Künstlerszene in Glasgow gestaltet hat. Gerade die School of Art, die im ausgehenden 19. Jahrhundert eine bekannte Schule in Europa war, hat interessante Details zu bieten. Zu sagen, ich würde mich in der Kunst dieser Epoche auskennen, wäre übertrieben, da ich eigentlich gar keine Ahnung von Kunst habe, aber trotzdem hat mich diese Geschichte gut unterhalten. Spannend fand ich, welche Dinge schon in dieser Zeit gelehrt wurden. Nicht nur malen und zeichnen waren wichtig, auch sticken und sogar Handwerksarbeiten mit Metall und Stein wurden beschrieben. Ich fand es sehr interessant davon zu lesen und somit auch einiges Neues zu erfahren. Olivia ist ein Mädchen aus armen Verhältnissen, sie bekommt aber trotzdem die Chance, an dieser Schule zu studieren. Ihren Weg dahin und die Hilfen, die sie erhalten hat, klingen fast wie aus einem Märchen, aber ein talentiertes junges Mädchen zu unterstützen dürfte wohl zu jeder Zeit möglich gewesen sein. Ich habe die Schilderungen, wie und von wem Olivia Hilfe bekam, als glaubwürdig und möglich empfunden. Das Leben von Olivia wird dabei anschaulich geschildert. Ihre Probleme mit der Schule und vor allem mit dem Leben im Alltag fügen sich nahtlos in den historischen Hintergrund. Ihre Beziehung zu den anderen Mitschülern und namhaften Künstler dieser Zeit werden glaubhaft geschildert. Auch ihre Beziehung und Liebe zu einem Künstlerkollegen fand ich angenehm. Die Liebesgeschichte ist dabei aber nicht zu dominant und die junge Frau kann ihren eigenen Weg finden, ohne sich zu verlieren. Kunststile werden erläutert und auch die Lebensweise der Charaktere werden so erzählt, dass sie glaubhaft und gleichzeitig auch berührend waren. Vor allem die Welt der Frauen und wie schwer es für sie war, ein Studium dieser Art und ihren Lebensunterhalt zu verdienen, zusammenzubringen, ist Teil dieser wunderbaren Geschichte. Ein Nachwort und ein Personenregister der historisch belegten Protagonisten runden das Buch ab. Fazit: „Glasgow Girls“ aus der Feder von Susanne Goga hat mich mitgenommen auf eine Reise in die Welt der Kunst um 19hundert. Protagonisten wie Olivia und Gabriel machen die Geschichte zu einem echten Lesevergnügen. Die Autorin hat es geschickt verstanden, die Welt der Kunst in dieser Epoche mit dem Leben der Menschen zu verbinden. Sie erzählt spannend von den Frauenbildern und Moralvorstellungen dieser Zeit.
  • Von: Wolfhound

    Nach langer Zeit, eigentlich viel zu langer Zeit, habe ich endlich mal wieder ein Buch von Susanne Goga in die Hand genommen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil von Goga ist angenehm und leicht zu lesen. Gepaart mit dem Thema Kunst und auch Teekultur ein absolut unschlagbares Team und glatter Pageturner. Innerhalb von 2 Tagen habe ich die Geschichte Olivias verschlungen. Das Kunstsetting hat mich auch sehr abgeholt, wobei ich die Passagen in den Teesalons fast noch besser fand, das hat mich so richtig angesprochen. Olivia ist eine starke Protagonistin, die sich nicht unterkriegen lässt und ihren Traum lebt, egal welche Umwege sie gehen und Hindernisse sie umschiffen muss.
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