Ich werde niemals vergessen, Sie zärtlich zu lieben: Madame de Pompadour. Briefe von Madame de Pompadour

Madame de Pompadour Ich werde niemals vergessen, Sie zärtlich zu lieben: Madame de Pompadour. Briefe

Madame de Pompadour – kaum ein Name löst ähnlich starke Assoziationen aus: die Kunst zu lieben, die Verschwendungssucht und der Prunk in Versailles, selbstverständlich bei feinsten Sitten und Kultur. In ihren Briefen wird das Europa des 18. Jahrhunderts lebendig: Madame de Pompadour korrespondierte mit dem Papst, empfing Mozart, ließ ihre Liebesbriefe von Voltaire korrigieren. Aus der Tochter eines Armeelieferanten wurde die erste Frau im Staat, ihre Briefe sind Zeitzeugnis und große Literatur. Hans Pleschinski hat sie ausgewählt und übersetzt. Kenntnisreich, mit klugen und leichtfüßigen Zwischentexten moderiert er die Briefe zu einem Epochenbild des alten Europas und einem Sittengemälde des mondänen Frankreich.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Britta

    Dieses Buch ist eine Neuausgabe des Sachbuch-Bestsellers aus dem Jahr 1999. Es beginnt mit einem kurzen Brief vom 3. September 1741 von Jeanne-Antoinette de Pompadour an ihren Vater. Es ist ihr erster überlieferter Brief, den sie im Alter von 19 Jahren geschrieben hat. Darin beschreibt sie den Verlauf ihrer letzten Krankheit und dass es ihr jetzt wieder besser geht. Zwischen den Briefen von und an die unterschiedlichsten Personen des 18. Jahrhunderts findet man immer wieder Anmerkungen des Autors, die sehr ausführlich und mit sehr viel historischem Hintergrundwissen einen Einblick in die damalige Zeit und in die Biografie von Jeanne-Antoinette de Pompadour geben. Jeanne-Antoinette de Pompadour war eine wirklich spannende Persönlichkeit, die man durch ihre Briefe und die Informationen des Autors immer besser kennen lernt. Vieles lässt einen auch staunen, zum Beispiel die Tatsache dass sie schon mal 60 Briefe an einem Tag geschrieben hat. Am Ende des Buches findet man außerdem ihr Testament und eine Aufstellung ihres Vermögens. Auch der Humor kommt im Buch auf keinen Fall zu kurz. „Ich habe eben eine ermüdende Frau weggeschickt, die mir Unwohlsein verursacht hat. Es gibt beinah keine andere Gesellschaft bei Hof, den man nichtsdestoweniger den Ort des Geists und der Höflichkeit nennt. Meiner Meinung nach besteht Höflichkeit aus Liebenswürdigkeit, und jeder der mich langweilt ist ein Flegel: ich erfahre täglich, daß es keine schlechtere Gesellschaft ist als die sogenannte gute.“ Das Buch wartet mit vielen interessanten Details auf. Man erfährt, wie Jeanne-Antoinette de Pompadour zu ihrem Namen und dem berühmten Geliebten kam. Einen detaillierten Einblick in das Leben von Ludwig XV. erhält man ebenso und viele zusätzliche historische Informationen und Nebensächlichkeiten, wie zum Beispiel das detaillierte Abendmenü von Jeanne-Antoinne de Pompadour bestehend aus sechs Gängen, die es in sich haben und wovon ich so einiges lieber nicht essen möchte. Neben Briefen von ihr selbst kommen auch andere Persönlichkeiten zu Wort wie z. B. Voltaire, Casanova oder Leopold Mozart. Ein großer Teil der Korrespondenz handelt auch von Krieg und Diplomatie. Mein Fazit: Zwei Jahre investierte der Pleschinski, der eigentlich nur eine Sommerarbeit geplant hatte, in die Übersetzung der Briefe und die Fertigstellung dieses Buches. In der ausführlichen Nachbemerkung des Autors erfährt man Interessantes über seine Arbeit, Übersetzungsfeinheiten und den sich im Laufe der Zeit ändernden Formulierungen. Eine Bibliografie, ein Bildnachweis und die Inhaltsangabe finden sich am Ende des Buches. Es fasziniert vor allem dadurch, dass eine Frau aus dem Bürgertum, aus einer skandalträchtigen Familie stammend, es durch Ehrgeiz in Europa zu so viel Macht gebracht hat. Und man fragt sich während des Lesens, wie die Welt wohl jetzt so wäre, hätte es Jeanne-Antoinette de Pompadour nicht gegeben. So wäre zum Beispiel die Amtssprache in den USA wohl Französisch. „Der Name Pompadour bedeutet überall etwas, löst Vorstellungen aus, die sich meist mit einem Lächeln verbinden. Doch dann verliert sich alles rasch in ein paar ungenauen Bildern: … Perücken … Sünde und Orgien … Rokoko … schließlich das Ende einer Welt, die unter das Fallbeil geriet.“ Für mich war das Buch eine historisch und menschlich sehr spannende Lektüre, die man aber nicht einfach so nebenher durchliest, sondern die einen schon in Anspruch nimmt. Ich kann das Werk wirklich empfehlen. Neben den vielen historischen Inputs hat es mich auch immer wieder zum Schmunzeln gebracht.